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Austria Börsenbrief
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Wer nach Blasen sucht, sollte sich primär im Anleihebereich umschauen

24.06.2020 | Austria Börsenbrief Nr. 26/2020

Nach der Coronavirus-Baisse haben die Weltbörsen mit markanten Kursgewinnen reagiert, obwohl zumindest die kurzfristigen Konjunkturaussichten noch mau sind. Nachdem die massive Erholungsbewegung zuletzt zumindest phasenweise etwas ins Stocken gekommen war, fragen sich viele Anleger, ob sich nicht bereits eine Kursblase gebildet hat. Zumal speziell in den USA viele Privatanleger die ihnen zugeflossenen staatlichen Hilfsgelder zum Zocken am Aktienmarkt zu verwenden scheinen.

Wie immer an der Börse kann eine abschließende Antwort auf die gestellte Frage nur die Zukunft geben, diesbezügliche Prognosen können aufgehen, sich aber genauso gut auch als falsch erweisen. Nachdem daran erinnert ist, schlagen wir uns bei der Argumentation auf jene Seite, die es für zu früh hält, sich von Aktieninvestments in größerem Stile zu verabschieden. Wenn es aktuell eine Blase gibt, dann hat sich diese vermutlich eher im Anleihebereich gebildet. Denn die Notenbanken halten die Zinsen mit aller Macht niedrig und vor allem versuchen sie, die Risikoaufschläge für Anleihen von Emittenten mit unterschiedlicher Bonität nicht zu weit auseinander laufen zu lassen. Die Anleger scheinen das als eine Garantie dahingehend zu verstehen, dass mit Anleihe-Investment nicht viel schief gehen kann. Zumindest deuten darauf die Kapitalflüsse hin. Denn aus dieser Ecke kommen nach wie vor auch immer noch neue Rekordmeldungen.

So verbuchten die Unternehmensanleihen aus dem Bereich Investmentgrad und Hochverzinslich in den vergangenen 3 Monaten nach Angaben der Bank of America rekordhohe Zuflüsse von 174 Mrd. Dollar. Gleichzeitig trennten sich den Daten zufolge die Privatkunden des US-Instituts zuletzt per Saldo 10 Wochen in Folge von Aktienbeständen. Für das Gesamtjahr ist es außerdem so, dass 1,2 Billionen Dollar an Barmitteln in Geldmarktfonds geflossen sind, 81 Mrd. Dollar in Investmentgrad- und Hochzins-Anleihen, 36 Mrd. Dollar in Gold, 24 Mrd. Dollar in Staatsanleihen, während gleichzeitig aus Aktien 30 Mrd. Dollar abgeflossen sind. Das scheint uns eine Ausgangsbilanz zu sein, die es möglich erscheinen lässt, dass sich die Aktienkurse zunächst weiter an einer Wand der Angst entlang nach oben hangeln werden.

In dem hier diskutierten Zusammenhang auch noch ein kurzer Exkurs zu den US-Technologieaktien. Das bietet sich an, weil der Nasdaq-100-Index passend zum Redaktionsschluss einen neuen Rekord aufgestellt hat. Führende Tech-Giganten wie Apple, Microsoft, Amazon oder Facebook haben dabei ebenfalls neue Bestmarken aufgestellt. Daher verwundert es nicht, dass sich um Tech-Aktien gut 20 Jahre nach der geplatzten Internetblase im Jahr 2000 besonders viele Gespräche drehen, wenn es darum geht zu beurteilen, ob es auch jetzt wieder spekulative Übertreibungen gibt.

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