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Der Internationale
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Europäische Aktien gewinnen an relativer Stärke

30.06.2020 | Der Internationale Nr. 14/2020

Wirklich entscheidend Neues hat sich an den Finanzmärkten in den vergangenen beiden Wochen zwar nicht getan, aber das gibt uns die Gelegenheit, auf eine interessante Entwicklung hinzuweisen, die wir schon seit einiger Zeit im Blick haben. Gemeint ist damit die Tatsache, dass es europäischen Aktien zuletzt gelungen ist, gegenüber ihren US-Pendants eine kleine relative Stärke aufzubauen – zumindest wenn man die Tech-Aktien einmal ausklammert. Der Euro Stoxx 600 Index hat sich jedenfalls sowohl auf 3- als auch auf 12-Monatssicht zuletzt besser geschlagen als der S&P 500 Index. Das ist deshalb erwähnenswert, weil das in den vergangenen gut 10 Jahren selten der Fall gewesen ist. Dazu passt übrigens auch, dass pünktlich zum Redaktionsschluss mit Blackrock der weltgrößte Vermögensverwalter Aktien aus Europa auf “übergewichten” hochgestuft hat. Aktien aus den USA stufte der Vermögensverwalter dagegen auf “neutral” herunter. Zur Begründung hieß es, in den USA sei ein längerer Verlauf der Epidemie zu befürchten, die Wirksamkeit von Konjunkturmaßnahmen drohe zu schwinden und es zeichneten sich neue Spannungen zwischen den USA und China ab. Europas Wirtschaft werde nach dem Auslaufen von Corona-Beschränkungen dagegen wieder in Gang kommen, was zu einer zyklischen Aufwärtsbewegung führen werde. Hintergrund der Entwicklung seien entschlossene Maßnahmen der öffentlichen Gesundheitssysteme und eine stärkende Geldpolitik.

Wir hatten zuletzt schon mehrfach darauf hingewiesen, wie wichtig die expansive Geldpolitik als Aktienkurstreiber einzustufen ist. So gesehen trifft es sich gut, dass die breit gefasste Geldmenge M3 in der Eurozone im Mai gegenüber dem Vorjahresmonat um 8,9% gestiegen ist. Das entspricht der höchsten Rate seit Juli 2008. Auch für die Konjunktur dürfte das ein wichtiger Pluspunkt sein. Das Wachstum der weit gefassten Geldmenge ist zwar langsamer in Europa als in den USA, aber die Banken spielen bei der Kreditvergabe in der Eurozone eine größere Rolle als in den USA. Infolgedessen sind Geldmengenaggregate in der Eurozone verlässlichere Prognostiker für das BIP-Wachstum als in den USA, erklärt BCA Research. Die Beschleunigung des realen M1-Geldmengenwachstums in Europa stehe im Einklang mit einer deutlichen Belebung der Wirtschaftstätigkeit Ende 2020 und Anfang 2021. Das bessere Management der zweiten COVID-19-Welle im Euroraum - zumindest vorerst - erhöhe die Wahrscheinlichkeit, dass die Erholung des europäischen BIP in diesem Winter eintrete. Eine Belebung des europäischen Wachstums sei auch positiv für den Euro, weil dadurch die Risikoprämien bei europäischen Vermögenswerten sinken würden.

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