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Austria Börsenbrief
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capsensixx stolpert an die Börse

20.06.2018 | Austria Börsenbrief Nr. 25/2018

Beim Börsengang der capsensixx (ISIN DE000A2G9M17) konnten die angebotenen Aktien nur am unteren Ende der Bookbuilding-Spanne von 16 bis 19 Euro platziert werden. Zu­dem wurden neben den 330.000 Aktien, die wie geplant aus einer Kapitalerhöhung der capsensixx platziert wurden, aus dem Bestand der PEH (ISIN DE0006201403, Euro 33,40) we­niger als das angedachte Maximalvolumen unter das Börsen­volk gebracht. Inklusive des Greenshoes verkaufte PEH 517.550 Aktien, wogegen im Vorfeld die Abgabe von bis zu 656.125 Aktien ins Auge gefasst wurde. Der Freefloat der cap­sensixx wird sich damit nur auf 24,7% belaufen, was knapp unter der eigentlich für eine Notiz im Prime Standard vorgese­henen 25%-Schwelle liegt. Auf unsere Nachfrage bei PEH-Chef Martin Stürner, ob capsensixx damit nicht ein Zulassungskrite­rium für den Prime Standard reiße und folglich nicht in diesem Qualitätssegment notiert sein werde, gab Stürner Entwarnung. Wenn – wie in diesem Fall – die 25% nicht ganz erreicht wer­den, gebe es Ausnahmeregelungen, die auf capsensixx zuträ­fen. Mit der an diesem Donnerstag aufgenommenen Notierung wird die PEH-Tochter gemäß Stürners Angaben im Prime Stan­dard notiert sein, was für einige institutionelle Anleger ein wich­tiges Investitionskriterium ist. Stürner zeigte sich als größter PEH-Anteilseigner alles andere als konsterniert darüber, dass die capsensixx-Aktien lediglich am unteren Rand der Preis­spanne und zudem nicht in maximaler Menge platziert werden konnten. Für ihn stehen das grundsätzliche Gelingen des Bör­sengangs und die operativ weiter gute Entwicklung im Vorder­grund. Das zweite Quartal laufe im gleichen Modus weiter wie das Auftaktquartal, so Stürner. Daher rechnen wir für die Halb­jahreszahlen – bereinigt um die Kosten des Börsengangs – nicht mit negativen Überraschungen.  

Mit dem erfolgten capsensixx-Börsengang können sich PEH-Aktionäre nun für das kommende Jahr auf eine hohe Sonder­ausschüttung einstellen. Stürner erklärte uns auf Nachfrage, dass auch von dem nun erzielten capsensixx-Emissionserlös rund 70% zur Ausschüttung kommen könnten. Das wären nach Adam Riese bis zu 5,6 Mio. Euro, bzw. bis zu rund 3,50 Euro je umlaufender PEH-Aktie, die im kommenden Jahr als (Sonder-)Dividende im Raum stehen. Bezogen auf diese mögli­che, einmalige Ausschüttungshöhe im Kalenderjahr 2019 käme PEH auf eine Dividendenrendite von über 10%. Das könnte die Aktie im Vorfeld der in 2019 abzuhaltenden Hauptversammlung deutlich antreiben. Aktuell verhandelt Stürner noch über zwei mögliche Akquisitionen, die allerdings längst nicht in trockenen Tüchern seien. Er verwies darauf, dass sich bereits im letzten Jahr zwei mögliche Übernahmen zerschlagen hätten. Als Über­nahmewährung kommen die 10% im PEH-Eigenbesitz gehalte­nen PEH-Aktien genauso in Frage wie Teile des jetzt erzielten Emissionserlöses oder auch einfach die laufenden operativen Cashflows. Je nachdem, ob heuer noch Übernahmen getätigt werden oder nicht, kann sich Stürner aber auch einen komplet­ten Einzug der eigenen Aktien sowie ein weiteres Aktienrück­kaufprogramm vorstellen. Dass Stürner auf Nachfrage erwähn­te, dass auch er auf dem gegenwärtigen Kursniveau noch Aktien zurückkaufen würde, werten wir positiv.  

Wir sehen die vom Unternehmenschef offenbar noch als kaufenswert eingeschätzte Aktie gegenwärtig als gute Halteposition. Erst in Schwächephasen sollte hier wie­der zugegriffen werden.

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