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Austria Börsenbrief
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Disruption im Brokerage-Markt?

05.06.2019 | Austria Börsenbrief Nr. 23/2019

Die Aktie der FinTech Group (ISIN DE000FTG1111, Euro 18,30) zeigte in den letzten Wochen eine auffallende Schwäche, so dass der Titel im Vergleich zu den Spitzennotierungen vor rund einem Jahr zu 36 Euro annähernd eine Halbierung zeigt. Die jüngste Schwäche führen wir auch auf den Markteintritt eines neuen Konkurrenten in Deutschland zurück, der Trade Republic, einer Start-Up-Tochter der auf High End Brokerage fokussierten sino AG (ISIN DE0005765507, Euro 4,38). Dieser neue Player wirft mit seinen Konditionen Zweifel daran auf, ob das Online-Brokerage-Geschäft allgemein zukünftig noch stabile Erträge verspricht. Denn Trade Republic bietet Privatanlegern den Kauf und Verkauf von rund 6.500 Aktien sowie rund 500 ETFs zu Ordergebühren von lediglich je einem Euro an, unabhängig von der Ordergröße. Auf den ersten Blick sind das konkurrenzlos günstige Konditionen, mit denen herkömmliche Onlinebroker wie Consors, comdirect (ISIN DE0005428007, Euro 9,67) und Flatex kaum konkurrieren können.

Wer sich das Angebot von Trade Republic allerdings genauer anschaut, stellt fest, dass dieses auf den zweiten Blick deutlich weniger attraktiv ist. Denn der Handel, der nur mobil via der App von Trade Republic möglich ist, wird letztlich vom Düsseldorfer Finanzdienstleister Lang & Schwarz (ISIN DE0006459324, Euro 16,20) betrieben. Das geschieht zwar unter der Aufsicht der Börse Hamburg und die Spreads sind an den Referenzmarkt Xetra gebunden – soweit vorhanden – aber mit der Konzentration auf nur einen Börsenplatz gehen für die Anleger doch einige Nachteile einher. Für Lang & Schwarz ist der neue Broker ein zusätzlicher Kanal zur Stärkung des eigenen Handels. Da Lang & Schwarz vor allem an der gestellten Geld-/Brief-Spanne verdient, erhält Trade Republic eine Art Rückvergütung von Lang & Schwarz, wodurch sich trotz der sehr günstigen Ordergebühren für die Endkunden das Geschäft für Trade Republic rechnen soll. Privatanleger dürften aber schnell erkennen, dass sich Trade Republic langfristig nur für den Handel in BigCaps lohnen dürfte, bei denen die Spreads auch von Lang & Schwarz äußerst gering sind...

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