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Nachhaltige Wende?

14.11.2022 | mein Geld.plus Nr. 11/2022

Ende der „jumbo hikes“

Die US-Inflation lag im Oktober „nur“ bei 7,7 Prozent. Marktexperten hatten mit einem Wert von 7,9 Prozent gerechnet. Außerdem war es der vierte Rückgang in Folge. Dies hatte an den Märkten zeitweise für Eupho­rie gesorgt. Am Tag der Bekanntgabe der Daten kletterte der Dow Jones Industrial Average um beeindruckende 1.200 Punkte. Der S&P 500 schoss um 5,5 Prozent in die Höhe, während der Nasdaq Composite um 7,4 Prozent zulegte. Es war der beste Tag für die US-Aktienmärkte seit mehr als zwei Jahren. Auch bei den Anleihenzinsen wurde eine zwischenzeitliche Entspannung beobachtet. Offenbar glauben Anleger nun, dass die Fed, die Leitzinsen nicht mehr so schnell anheben wird wie zuletzt.  Drei sogenannte „jumbo hikes“, also um 0,75 Prozentpunkte, hatten den Leitzins in den USA im November auf eine Spanne von 3,75 bis 4,00 Prozent gebracht. Allerdings war man sich am Markt schon vor der Bekanntgabe der neuesten Inflationsdaten weitgehend einig, dass die Zinsschritte nun nicht mehr ganz so groß wie zuletzt aus­fallen sollten.

Schwieriger Ausblick

Der Kampf der Fed gegen die hohe Infla­tion dürfte aber noch lange nicht vorbei sein. Schließlich liegt das Ziel von rund 2 Prozent immer noch in weiter Ferne. Eine geldpolitische Straffung gefährdet jedoch weiterhin die wirtschaftliche Erholung. Dass die Konjunktur nicht in bester Verfassung ist, zeigte sich auch an den Prognosen vieler Unternehmen im Zuge der Berichtssaison zum dritten Quartal 2022.  Im September-Quartal konnten dagegen neben einigen Enttäuschungen, beispiels­weise im Tech-Bereich, auch Erfolge ge­feiert werden. Laut FactSet konnten bis­her 70 Prozent der Unternehmen im S&P 500 beim bereinigten Gewinn je Aktie eine positive Überraschung im Vergleich zu den Konsensschätzungen präsentieren. Auf der Umsatzseite gab es in 71 Prozent der Fälle positive Überraschungen.  Allerdings lag der Gewinnzuwachs im Vor­jahresvergleich im Schnitt nur bei 2,2 Prozent. Dies wäre der geringste Wert seit Q3 2020, als ein Rückgang um 5,7 Prozent verbucht worden war. Außerdem waren es in einigen Fällen die Ausblicke auf Q4 und das kom­mende Geschäftsjahr, die einigen Marktteil­nehmern Kopfschmerzen bereitet hatten.

Die letzte Bärenmarktrallye?

Auch wenn die Märkte noch nicht aus dem Gröbsten raus sein sollten, machen die jüngsten US-Inflationsdaten Mut, dass das Thema Preissteigerungen eines Tages wieder hinter uns liegen könnte. Außerdem scheinen sich die schlimmsten Rezessionsängste aus­gerechnet in der größten Volkswirtschaft der Welt, den USA, bisher nicht zu bewahrheiten.  Da nun auch noch mit der kalten Jahreszeit eine traditionell besonders gute Phase im Börsenjahr beginnt, steigt die Wahrschein­lichkeit, dass es sich bei der jüngsten Kurs­erholung nicht nur um eine weitere soge­nannte Bärenmarktrallye handelt.

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