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Starker Jahresauftakt trotz Brexit-Chaos
17.01.2019 | mein Geld.plus Nr. 01/2019Brexit macht Marktteilnehmern keine Angst mehr
Am 15. Januar war es so weit. Das britische Parlament stimmte über den von Premierministerin Theresa May mit den restlichen 27 EU-Mitgliedern ausgehandelten Brexit-Deal ab. May musste dabei eine deutliche Niederlage eistecken, so dass die Wahrscheinlichkeit für einen ungeregelten Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU angestiegen ist. Trotzdem blieben Marktturbulenzen aus. Schließlich wurde eine Ablehnung zuvor erwartet und eingepreist.
Zudem gab die Ablehnung des Brexit-Deals im britischen Parlament sowohl Brexit-Hardlinern als auch denjenigen, die Großbritannien in der EU halten wollen, neue Hoffnung. Bis zum Austrittstermin Ende März kann also noch viel passieren. Von einem neuen Referendum bis zu einem ungeregelten Brexit wird alles durchgespielt. Die gute Nachricht ist, dass Anleger offenbar mit verschiedenen Szenarien leben können. Dies hat die Ruhe trotz des anhaltenden Brexit-Chaos gezeigt.
Übertriebene Anlegersorgen?
Für Ruhe sorgten zuletzt auch Gespräche zwischen Vertretern der chinesischen Regierung und Offiziellen aus den USA. Wir sind noch weit von der Lösung wichtiger Fragen, wie der Zölle oder des Umgangs mit geistigem Eigentum, entfernt, allerdings ist man sich auf beiden Seiten einig, weiter miteinander verhandeln zu wollen. Nach harten Tönen im Vorjahr ist dies ein Fortschritt. Eine mögliche Lösung im Handelsstreit dürfte die Aktienmärkte beflügeln.
Außerdem könnten die jüngsten Konjunktursorgen übertrieben ausgefallen sein. Zumindest in den USA. Dies hat ein überragender Dezember-Arbeitsmarktbericht gezeigt. Allerdings wäre es gut, wenn sich die Demokraten und Republikaner im Haushaltsstreit endlich einigen und den inzwischen längsten Regierungsstillstand in den USA beenden könnten. Zumal es nicht lange dauern wird, bis das Thema Schuldenobergrenze wieder auf die Tagesordnung tritt.
Fed, EZB & Co sind auch mit dabei
2019 wird jedoch nicht nur im Zeichen des Handelsstreits oder des Brexit-Chaos stehen. Die Notenbanken sind mit von der Partie. Zwar hat die Fed Anlegern im Dezember keinen Gefallen getan und nicht auf eine vierte Leitzinserhöhung in 2018 verzichtet, dafür dürfte die US-Notenbank das Tempo bei weiteren Leitzinserhöhungen drosseln. Selbst Leitzinssenkungen werden nicht mehr ausgeschlossen.
Im Fall der EZB bleibt zudem die Frage, ob sie die Leitzinswende in diesem Jahr überhaupt vollzieht. Angesichts der jüngsten Marktunsicherheiten ist dies alles andere als sicher. Dass sich Börsianer über eine anhaltend lockere Geldpolitik freuen, haben wir in den vergangenen Jahren allzu häufig erleben dürfen.
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