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Infrastrukturaktien scheinen endlich in Fahrt zu kommen
30.01.2019 | Austria Börsenbrief Nr. 5/2019Die Infrastruktur gilt als das Rückgrat unserer Gesellschaft.
Diese Bedeutung trägt mit dazu bei, warum Infrastruktur auch bei vielen Investoren ein beliebtes Anlagethema ist. Hinzu kommt, dass die als stabil und steigend geltenden Cashflows von Infrastruktur-Unternehmen nach Ansicht von Experten wie jenen beim Vermögensverwalter M&G Investments ein Argument für ein Investment in dem Segment sind. Beim Vermögensverwalter Bantleon spricht man sich ebenfalls für ein Engagement in dem Bereich aus. Zur Begründung heißt es unter anderem, hier fänden sich Unternehmen mit monopolistischen Geschäftsmodellen, hohen Markteintrittsbarrieren sowie einer relativ stetigen Nachfrage, was zu berechenbaren Zahlungen und somit in Krisenzeiten zu niedrigeren Kursschwankungen gegenüber dem breiten Aktienmarkt führen sollte.
Die Sache hat nur einen bedeutsamen Haken: Seit Jahren können Infrastruktur-Aktien die in sie gesetzten Hoffnungen nicht erfüllen. Deutlich macht das die Entwicklung beim MSCI World Infrastructure Index. Denn dieser kommt zum Stichtag 31.12.2018 seit Ende 1998 nur auf ein Plus von im Schnitt 2,93% p.a. Damit hinkt er deutlich hinter dem MSCI World Index her, der auf einen Zuwachs von durchschnittlich 4,91% p.a. kommt. Das ist eine Bilanz, die nicht gerade Werbung macht für das Infrastruktur-Segment.
Trotzdem ist es unstrittig, dass der Bereich theoretisch viele Chancen birgt. Diese These untermauert beispielsweise eine umfangreiche Studie des Global Infrastructure Hub (GI Hub) der G20 aus dem Jahr 2017. Darin geht es um den Bedarf an In-frastrukturinvestitionen sowohl weltweit als auch in 50 Ländern und in 7 Branchen. Die Berechnungen beziffern die Kosten für die Bereitstellung von Infrastrukturen, die das weltweite Wirtschaftswachstum unterstützen und Infrastrukturlücken schließen, bis zum Jahr 2040 auf insgesamt gut 97 Billionen Dollar. Selbst wenn sich die derzeitigen Investmenttrends bis zum genannten Termin nur wie zuletzt fortsetzen, ergibt sich ein Investitionsbetrag von 79 Billionen Dollar. Das ist ein großer Kuchen, an dem viele Unternehmen satt werden dürften.
Im Übrigen sei an dieser Stelle erwähnt, wie wichtig eine gut funktionierende Infrastruktur auch für einzelne Volkswirtschaften ist. Denn wer in dieser Hinsicht nicht Führendes zu bieten hat, droht im internationalen Vergleich abgehängt zu werden. Umso problematischer ist es, dass im deutschsprachigen Raum die Anlageinvestitionsraten gemessen am Bruttoinlandsprodukt seit langem deutlich geringer als in China ausfallen. Wie die Grafik zeigt, kann auch die USA eindeutig nicht mit dem Tatendrang der Chinesen mithalten.
Infrastruktur-Index mit Kaufsignal
Mit Blick auf die USA ist auch erwähnenswert, dass die American Society of Civil Engineers der gesamten US-Infrastruktur in ihrem letzten jährlichen Infrastrukturbericht ein D+ verliehen hat. Dazu muss man wissen, dass in den USA das Notensystem von A+ bis F reicht, eine D+-Note ist folglich alles andere als eine Bestnote. Einiges an Nachholbedarf gibt es laut einer Studie der Beratungsfirma Ernst & Young aber auch in Deutschland. Demnach muss Deutschland bis 2025 rund 1,4 Billionen Euro investieren, um versäumte Ausgaben aufzuholen. Wobei das Land in allen fünf untersuchten Wachstumskategorien nur zum Mittelfeld gehört.
Angesichts von gerade in den Industrienationen oftmals leerer Staatskassen sind verstärkte Infrastrukturinvestitionen finanziell kein einfaches Unterfangen. Aber es besteht vielfach echter Handlungsbedarf und wenn die Weltwirtschaft noch mehr an Schwung verlieren sollte als zuletzt bereits geschehen, dürften beim nächsten Ankurbelungsversuch fiskalpolitische Maß-nahmen auch deshalb unvermeidlich sein, weil die geld-politischen Instrumente bereits weitgehend ausgereizt scheinen.
Unter den Börsianern scheint die Erkenntnis zu reifen, dass Infrastrukturaktien im aktuellen Umfeld als recht chancenreich einzustufen sind...
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