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Austria Börsenbrief
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Aktienrückkäufe in den USA sind plötzlich wieder groß in Mode

05.05.2021 | Austria Börsenbrief Nr. 18/2021

Mit dem Mai hat das traditionell schwächste Börsenhalbjahr begonnen. Passend dazu stellen Anleger wieder vermehrt die Frage, ob die Hausse ungebremst weiter gehen kann, oder ob zumindest kurzfristig ein nennenswerter Kursrückschlag droht. Durch den schwachen Wochenauftakt ist das erst recht ein Diskussionsthema geworden. Abschließend verlässlich beantworten kann diese Frage allerdings niemand. Für die Verantwortlichen in den US-Unternehmen scheinen Überlegungen dieser Art aber keine Rolle zu spielen. Zumindest spricht dafür ihr jüngstes Entscheidungsverhalten in Sachen Aktienrückkäufe. Denn diese sind neuerdings plötzlich wieder in ganz großem Stil angesagt.

Laut TrimTabs Investment Research jedenfalls waren sowohl das Volumen als auch die Anzahl der Rückkäufe in der bisherigen Gewinnsaison spektakulär. Mit Stichtag zum vergangenen Freitag lag den Angaben zufolge das Volumen im Durchschnitt bei 19,8 Mrd. USD pro Tag, mehr als das Dreifache des bisherigen Rekords von 6,1 Mrd. Dollar pro Tag, der in der gleichen Zeit in der Berichtssaison 2018 aufgestellt wurde.

Die verkündeten Rückkäufe von Apple (90,0 Mrd. Dollar) und Google (50,0 Mrd. Dollar) waren dabei führend und machten 71% des Gesamtvolumens aus. Die Anzahl der Ankündigungen sei aber ebenfalls beeindruckend gewesen. In dieser Saison habe es täglich 4,7 Ankündigungen zu Aktienrückkäufen gegeben, was in den letzten 15 Jahren zu den besten 30 aller Gewinnsaison-Ankündigungen gehöre. Abgesehen von Apple und Google gab es nicht weniger als 14 Unternehmen, die Pläne zum Rückkauf von Aktien im Wert von mindestens 1 Mrd. Dollar angekündigt haben. Alleine in der vergangenen Woche gab es Rückkaufsankündigungen im Wert von mehr als 150 Mrd. Dollar. Neue Aktienrückkäufe sind im April auf insgesamt 206,6 Mrd. Dollar explodiert, das ist das zweithöchste Volumen in einem Monat seit 2006.

Die fieberhafte Rückkaufaktivität deutet laut TrimTabs Investment Research darauf hin, dass die Unternehmen einen Großteil ihrer liquiden Mittel dazu verwenden, die Anzahl der Aktien zu reduzieren, um die Aktienkurse kurzfristig anzuheben, was durch die gute Wirtschaftslage begünstigt wird. Die Angebots-Nachfrage-Lage hat sich somit deutlich verbessert, denn die Aktienrückkäufe fallen inzwischen wieder sehr viel höher aus als die Aktienneuemissionen.

Mitgeteilt werden die Rückkäufe oft im Zuge der Vorlage von Quartalsberichten und in dieser Hinsicht war in der Vorwoche ganz besonders viel los. Auch unsere Altempfehlungen waren eifrig dabei, die neuesten Ergebnisse zu präsentieren. In der Regel sind diese auch gut ausgefallen, nur leider hat sich das nicht immer auch positiv auf die Kursfindung niedergeschlagen.

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