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Aktien Spezialwerte
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adesso: Q1 mit Umsatzplus von 32%

17.05.2023 | Aktien-Spezialwerte Nr. 10/2023

adesso hat im ersten Quartal 2023 Umsätze von 276,2 Mio. Euro (Vorjahr: 209,8 Mio.) erzielt. Das starke Wachstum von 32% auf einen neuen Quartalshöchstwert wurde zu rund 29 Prozentpunkten organisch und zu 3 Prozentpunkten anorganisch erzielt. Die Ergebniszahlen waren dagegen eher schwach. Das EBITDA fiel gegenüber dem auch durch höhere Lizenzverkäufe und sonstige betriebliche Erträge begünstigten ersten Quartal des Vorjahres mit 17,9 Mio. Euro um 36% niedriger aus (Vorjahr: 27,9 Mio.) und das Nettoergebnis sackte auf nur 2,0 Mio. Euro (Vorjahr: 12,5 Mio.) ab. Während die Ergebnisse unter unseren Erwartungen lagen, zog der Umsatz erheblich stärker an als von uns erwartet. Die Ergebnisschwäche hatte ihren Grund zum einen in einem weiterhin noch hohen Krankenstand und zum anderen in hohen Kosten, die durch das dynamisch weiter vorangetriebene Recruiting neuer Mitarbeiter verursacht wurde. Allein im ersten Quartal wurde der Mitarbeiterstand um weitere 457 auf 8.513 adessi (Vollzeitäquivalente) ausgebaut. Hierdurch entstanden vor allem in den ersten beiden Monaten des neuen Jahres noch Auslastungsverzögerungen. Mit einem Rekordauftragsbestand im Rücken, zur Absicherung zusätzlich möglicher Beauftragungen und angesichts eines hart umkämpften Marktes für die Gewinnung zusätzlicher Talente haben sich die Dortmunder aber bewusst erneut für Wachstum, anstatt kurzfristiger Ertragsoptimierung entschieden. Der im Januar aufgedeckte Cyber- Angriff auf die adesso-IT, der durch die Berichterstattung u.a. in der Süddeutschen Zeitung einige mediale Aufmerksamkeit auf sich zog (was die Aktie insbesondere im April belastete), hat bislang nach Angaben von adesso zu keiner nachlassenden Nachfrage geführt.

Trotz der im ersten Quartal hinter den Erwartungen liegenden Ergebnisentwicklung verbleibt der Ausblick positiv. Der Vorstand rechnet mit einer sich normalisierenden Krankheitsquote sowie angesichts angestoßener Maßnahmen mit einer anziehenden Auslastung. Beim Mitarbeiterwachstum wird nun nicht mehr voll aufs Gaspedal gedrückt, sondern Einstellungen werden jetzt nur noch in Abteilungen mit hoher Auslastungsrate vorgenommen, erläuterte adesso-CFO Jörg Schroeder im Analystencall an diesem Montag. Dadurch wird der Mitarbeiteraufbau aktuell nicht mehr so schnell vorangetrieben wie noch in den letzten Quartalen, wobei dies wegen üblicher Verzögerungseffekte erst ab dem zweiten Halbjahr in den Mitarbeiterzahlen sichtbar werden wird. Schroeder wies zudem darauf hin, dass das zweite Quartal des Jahres mit der geringsten Anzahl Arbeitstage noch keinen wesentlichen Beitrag zur Margenverbesserung leisten wird. Im Vergleich dazu würden das dritte Quartal sechs und das vierte Quartal zwei Arbeitstage mehr bereithalten. Zudem würden vor allem im zweiten Halbjahr zusätzliche Lizenzerlöse mit der in|sure Versicherungslösung erwartet. Auf dieser Basis bekräftigte der Vorstand seine Gesamtjahresprognose 2023 von über 1 Mrd. Euro Umsatz (2022: 900,3 Mio.) bei einem EBITDA von 100 bis 110 Mio. Euro. (2022: 92,9 Mio.)

Nachdem wir auch schon bisher die Umsatzguidance für recht konservativ hielten, erwarten wir nach dem umsatzseitig bombenstarken ersten Quartal nun ein deutliches Übertreffen der Firmenguidance beim Umsatz und sehen mit über 1.100 Mio. Euro nochmals einen höheren Jahresumsatz als bisher voraus. Das EBITDA erwarten wir weiterhin im Rahmen der Vorstandsprognose. Die Analysten von Warburg Research haben ihr Kursziel nach Bekanntgabe der vorläufigen Zahlen von zuvor 200 Euro auf 195 Euro gesenkt, sehen die Aktie aber weiterhin als Kauf, genauso wie SMC Research, die ihr Kursziel bei 230 Euro stabil hielten. Kepler Chevreux hob dagegen das Kursziel von zuvor 171 Euro auf nun 180 Euro an (weiterhin „Kaufen“). Vor dem Hintergrund, dass adesso nach unserer Einschätzung besser durch die aktuell unsichere Konjunkturlage hindurch zu kommen scheint als einige vergleichbare Branchenunternehmen (man sieht keinen Abfall der Nachfrage und sprach in der Analystenkonferenz von einem um mehr als 40% höheren Auftragseingang zu Jahresbeginn als im Vorjahr) sehen wir die aktuelle Ertragsschwäche nur als einen „bump in the road“ im langfristigen Aufwärtstrend.

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