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Aktien Spezialwerte
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KHD erreicht Gewinnzone

19.04.2023 | Aktien-Spezialwerte Nr. 08/2023

Der Ausrüster für die Zementindustrie KHD Humboldt hat in 2022 erstmals seit 2013 wieder einen positiven Konzernjahresüberschuss erzielt. Das zeigt der jüngst vorgelegte 2022er Geschäftsbericht. Nachdem KHD bereits im Geschäftsjahr 2021 ein positives Vorsteuerergebnis erreichen konnte, ist die Rückkehr zu einem auch positiven Nettoergebnis klar positiv zu werten. Der Umsatz erreichte im vergangenen Jahr 210,4 Mio. Euro (Vorjahr: 226,3 Mio.), wobei die bereits im Geschäftsjahr 2019 erfolgreich abgeschlossene Reorganisation mit einer nun schlankeren und gleichzeitig wirkungsvolleren Organisation die Grundlage dafür schuf, dass das bereinigte Bruttoergebnis in 2022 deutlich auf 27,6 Mio. Euro (Vorjahr: 19,3 Mio.) anzog. Auch das bereinigte EBIT verbesserte sich dadurch deutlich, blieb aber mit -0,9 Mio. Euro (Vorjahr: -5,2 Mio.) weiterhin negativ. Das Vorsteuerergebnis erreichte 2,2 Mio. Euro (Vorjahr: 0,7 Mio.), der Konzernjahresüberschuss 0,3 Mio. Euro (Vorjahr: -1,1 Mio.) und das Ergebnis je Aktie 0,01 Euro (Vorjahr: -0,02). Dabei ist zu bedenken, dass die Folgewirkungen des Krieges in der Ukraine, vor allem durch eine Abschreibung in Höhe von 1,6 Mio. Euro auf den Goodwill für die russische KHD-Tochtergesellschaft, ein noch deutlich besseres Ergebnis verhinderten.

Mit einem Ordervolumen von 218,6 Mio. Euro (166,2 Mio. Euro für die Ausrüstungssparte sowie 52,4 Mio. Euro für die Service- Sparte) lag der Auftragseingang des Geschäftsjahres 2022 oberhalb der internen Planungen, wenngleich etwas unter dem sehr starken Vorjahreswert (231,7 Mio.). Die 2023er Prognose sieht Umsätze leicht über Vorjahresniveau, eine moderate Abschwächung des Auftragseingangs sowie eine insgesamt stabile Ertragslage voraus. Für die bereinigte Bruttoergebnismarge, das EBIT und die EBIT-Marge werden Werte in etwa auf dem Niveau des Vorjahres erwartet. Somit ist zwar heuer erneut mit einem negativen EBIT zu rechnen, aber „unter Einbeziehung des deutlich positiven Finanzergebnisses verbleibt gemäß unserer Planung ein positives Ergebnis vor Steuern (EBT), das nicht signifikant vom Wert des abgelaufenen Geschäftsjahres abweicht“, heißt es im Prognoseteil. Für den operativen Cashflow wird wegen angestrebter Verbesserungen im Net Working Capital erfreulicherweise ein positiver Wert im einstelligen Millionenbereich angestrebt (2022: -22,0 Mio.).

Mit dem Prognosebericht ist klar, dass die Kölner auch für 2023 keine voll befriedigende Ertragslage erwarten. Es bleibt aber festzuhalten, dass sich der Trend sukzessiver Verbesserungen der letzten Jahre verstetigt hat. Das KHD-Management hat das Ziel, auch beim EBIT wieder nachhaltig positive Ergebnisse zu erwirtschaften. Dafür wird neben weiteren Verbesserungen der Margenqualität bei den Auftragseingängen und guten Abläufen in der Auftragsbearbeitung vor allem die Umsetzung der „Go China“ Strategie als entscheidend angesehen. Dies ist nicht verwunderlich, denn die Zementindustrie in China steht für deutlich mehr als 50% der weltweiten Produktionskapazitäten. In der Zusammenarbeit mit dem KHD-Mehrheitsaktionär, dem chinesischen Staatskonzern AVIC sehen sich die Kölner gut aufgestellt, um das Potenzial bei der Modernisierung bestehender Zementanlagen zunehmend nutzen zu können. Wegen der inzwischen erfolgten Lockerungen der während der Corona- Pandemie sehr restriktiven chinesischen Reisebeschränkungen erwartet KHD im Geschäftsjahr 2023 Fortschritte bei der erfolgreichen Umsetzung der „Go China“-Strategie. KHD sieht sich zudem insbesondere bei umweltfreundlicheren Lösungen als Technologieführer und will die Zementproduzenten dabei unterstützen, die Ziele Emissionsreduktion, Energieeffizienz und Reduzierung der Betriebskosten zu erreichen sowie die immer stärker werdenden Verpflichtungen zur Kohlenstoffneutralität zu erfüllen.

Bilanziell steht KHD ebenfalls wie gewohnt stark da. Das auf die Aktionäre entfallende Eigenkapital stieg bis Ende 2022 auf 91,9 Mio. Euro (Vorjahr: 90,2 Mio.), womit der Buchwert je Aktie 1,85 Euro (Vorjahr: 1,81) ausmachte. Aufgrund einer spürbaren Bilanzverkürzung stieg die Eigenkapitalquote auf 36,4% (Vorjahr: 29,9%). Zahlungsmittel (40,7 Mio. Euro), Bankeinlagen (11,3 Mio. Euro) sowie an den Hauptaktionär ausgereichte Darlehen (85,0 Mio. Euro) summieren sich zu einem Bruttocashbestand von 137,0 Mio. Euro, was nach Abzug der Darlehensschulden von 25,0 Mio. Euro einem Nettocashbestand von 112,0 Mio. Euro entspricht, mithin 2,25 Euro je Aktie. Damit sind die Liquiditätssituation sowie die Bilanzrelationen weiter höchst komfortabel, was KHD alle Möglichkeiten bietet, sich bietende Chancen auf internes und externes Wachstum zu nutzen. Unser Fazit: Obwohl die aktuellen Ergebnisse noch immer schwach sind, zeigt der Zahlentrend klar in die richtige Richtung.

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