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Aktien Spezialwerte
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H&R überrascht mit Dividende

19.04.2023 | Aktien-Spezialwerte Nr. 08/2023

H&R hat kürzlich den 2022er Geschäftsbericht vorgelegt und damit auch das schon vorläufig mitgeteilte EBITDA von 124,9 Mio. Euro (Vorjahr: 132,5 Mio.) bestätigt. Bei Umsätzen in Höhe von 1,58 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,19 Mrd.) erreichte das EBIT im vergangenen Jahr 69,6 Mio. Euro (Vorjahr: 81,6 Mio.) und das Konzernergebnis der Aktionäre 42,7 Mio. Euro (Vorjahr: 50,2 Mio.), so dass ein Ergebnis je Aktie von 1,15 Euro (Vorjahr: 1,35) berichtet wurde. Das auf die Aktionäre entfallende Eigenkapital stieg von 362,6 Mio. Euro auf 423,6 Mio. Euro an, so dass der Buchwert je Aktie binnen des Jahres 2022 von 9,74 Euro auf 11,38 Euro geklettert ist. Nachdem H&R letztmalig im Mai 2018 eine Dividende ausgezahlt hat, überrascht es uns positiv, dass die Unternehmensführung der diesjährigen Hauptversammlung eine Ausschüttung in Höhe von 0,10 Euro je Aktie vorschlägt. Dabei wird darauf hingewiesen, dass die in Anspruch genommenen Finanzmittel des KfW-Unternehmerkredits und dessen Bedingungen eine höhere Ausschüttung bis zur vollständigen Rückzahlung des Kredits ausschließen. Dieser Hinweis lässt vermuten, dass die Unternehmensführung durchaus willens ist, einen deutlich höheren Anteil des Nettoergebnisses als Dividende an die Aktionäre auszukehren, sobald dies rechtlich möglich ist.

Der 2023er Ausblick lautet auf ein operatives Ergebnis (EBITDA) in der Spannbreite von 95,0 Mio. bis 110,0 Mio. Euro, wobei man sich jedoch vorbehalte, diese Erwartung unterjährig und unter Berücksichtigung der weiteren Geschäftsentwicklungen anzupassen. Aufmerken lässt die im Geschäftsbericht gleich an zwei Stellen bezüglich der Prognose verwendete Formulierung, dass „zunächst einmal“ die oben genannte Bandbreite erwartet wird. Die Formulierung deutet an, dass es hier am Ende des Jahres auch mehr werden könnte. Der Blick in die Vergangenheit zeigt, dass H&R initial gewöhnlich konservativ prognostiziert und dann lieber im Laufe des Geschäftsjahres die Prognose erhöht. So startete man beispielsweise das vergangene Jahr mit einer 2022er Prognose von 80 Mio. bis 95 Mio. Euro, was mit dem Halbjahresbericht auf „über 100 Mio. Euro“ angehoben wurde, nur um dies mit dem Neunmonatsbericht erneut anzuheben auf eine Spanne von 110 bis 120 Mio. Euro, die am Ende schließlich auch noch übertroffen wurde. Dass die Hamburger für 2023 mit einer Prognosespanne beginnen, die um 15 Mio. Euro über der Spanne von vor einem Jahr liegt, ist für uns auch deshalb eine positive Überraschung, weil das Marktumfeld zu Jahresbeginn mit einer allgemeinen konjunkturellen Schwäche und fallenden Preisen für die von H&R hergestellten Grundöle aus unserer Sicht eher dafür spricht, dass H&R im ersten Quartal 2023 weniger verdient haben dürfte als im ersten Quartal 2022 (EBITDA 25,2 Mio.). Das wiederum deutet darauf hin, dass H&R für den weiteren Jahresverlauf mit einer Besserung der Margensituation rechnet, wofür tatsächlich einige Faktoren sprechen (z.B. die zunehmende Wirkung der Russland-Sanktionen und eine erwartungsgemäß wieder anziehende Nachfrage).

Als Fazit lässt sich festhalten, dass uns H&R mit der Vorlage des 2022er Geschäftsberichts gleich doppelt positiv überrascht hat, zum einen mit einem Dividendenvorschlag, zum anderen mit einer über unseren Erwartungen liegenden 2023er Initialprognose. Die Aktie bleibt aus unserer Sicht viel zu günstig. Zwar ist die Nettoverschuldung zum Jahresende 2022 weiter auf 136,0 Mio. Euro angestiegen (Vorjahr: 92,9 Mio.), aber dies ist unseres Erachtens lediglich Ausdruck des durch die höheren Rohstoffpreise angestiegenen Working Capital, was sich über die Zeit wieder normalisieren sollte. Die Eigenkapitalquote ist mit 49% weiter sehr gesund und der Titel mit einem Kurs-Buchwert- Verhältnis von 0,54, einem 2022er KGV von 5,3 sowie der Aussicht, nach den zwei besten Jahresergebnissen der Firmengeschichte (2021 und 2022) in 2023 erneut sehr starke Ergebnisse zu erzielen, einfach viel zu günstig. Die Aktie mag aktuell lethargisch im Markt liegen, bietet unseres Erachtens aber sehr viel „value“ fürs investierte Geld.

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