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Der DAX pirscht sich erneut näher an das alte Rekordhoch heran - einher geht die Bewegung allerdings mit steigenden Rezessionsrisiken

06.05.2023 | Money Mail Nr. 54/2023

Es ist schon erstaunlich in was für einer robusten Verfassung sich derzeit der Dax präsentiert. Schließlich ist es dem deutschen Leitindex auch in der abgelaufenen Woche wieder gelungen, ein Plus einzufahren. Mit einem Anstieg von 15.922,38 Punkten auf 15 961,02 Zählern fiel der Zugewinn zwar moderat aus, aber ein Plus ist ein Plus und bringt den Dax wieder ein Stück näher an das Schlussrekordhoch von 16.271,75 Punkten von Anfang 2022 heran. Bisher erweist sich auf dem Weg dorthin jedoch die Marke von 16.000 Punkten noch als eine zu hohe Hürde, wobei sich aber im Bereich von rund 15.700 Zahlern auch eine recht gute Haltezone herausgebildet hat.

Hinweisen möchten wir an dieser Stelle aber auch einmal darauf, dass der Dax deutlich besser läuft als seine kleineren Pendants. Denn während der Leitindex auf Sicht eines Jahres auf einen Zuwachs von 14,81% kommt, kommt der TecDax nur auf ein deutlich geringes Plus von 6,63% und beim SDAX beträgt der Zuwachs 2,76%. Für den MDax steht in dieser Zeit sogar ein Minus von 5,97% angeschrieben. Die Standardwerte haben also eindeutig die Nase vorne.

Geprägt wurde das Handelsgeschehen in den vergangenen Tagen ansonsten davon, dass Fed und EZB ihre Leitzinsen um jeweils weitere 25 Basispunkte erhöht haben. Die Märkte haben das aber vermutlich deshalb gut weggesteckt, weil viele Marktteilnehmer davon ausgehen, dass dies die letzte Zinserhöhung der US-Notenbank im aktuellen Zyklus gewesen sein könnte. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag erneut solide ausgefallen ist. Aber obwohl das für zunächst weiter anhaltenden Lohndruck spricht, reagierte die Wall Street darauf mit einem starken Tagesplus. Es wird sich zeigen müssen, wie lange es bei dieser darin zum Ausdruck kommenden Sorglosigkeit bleibt.

Vor diesem Hintergrund richtet sich unser Interesse in der nächsten Woche auch vor allem auf den kommenden Mittwoch. Denn da steht die Bekanntgabe der US-Verbraucherpreise für April an. Diese dürften laut Deka Bank erneut relativ kräftig gestiegen sein. Neben den Energiepreisen sind es die beiden Transportbereiche Güter und Dienstleistungen, die für einen erneuten Preisschub sorgen. Insbesondere die Gebrauchtwagenpreise spielen hierbei eine Rolle. Zuwächse im Großhandel, die bereits im Januar und Februar gemeldet wurden, schlagen sich nun zeitverzögert beim Endkunden nieder. Daten auf Tagesbasis bestätigen diese verzögerte Reaktion.

Spannend sind allerdings auch die weiteren Preiskategorien wie beispielsweise Lebensmittel und Mieten. Denn hier wurden im Vormonat überraschend geringere Anstiege bzw. sogar Preisrückgänge gemeldet. Abzuwarten bleibt, ob die Anleger nicht vielleicht über den voraussichtlichen Anstieg der Teuerung im April hinwegsehen. Denn für Mai wird der Wegfall eines Basiseffekts für einen deutlichen Inflationsrückgang sorgen, so die Deka Bank.

Gleich zum Wochenauftakt ist ansonsten auch die Vorlage der deutschen Industrieproduktion von Interesse. Der bereits bekanntgegebene Kollaps der Industrieaufträge im März war ein Paukenschlag. Mit 10,7% sind die Aufträge in der deutschen Industrie im März so stark zurückgegangen wie seit der Pandemie nicht mehr. Für die Produktionszahlen im März rechnet die DZ Bank mit einem leichten Rückgang.

Hingewiesen sei an dieser Stelle zum Abschluss noch auf die negative Entwicklung beim so genannten Early Bird der Commerzbank. Dieser Frühindikator für die deutsche Wirtschaft ist im April wieder deutlich gefallen. Mit -0,28 Punkten – nach -0,05 im März – zeigt er nun ein klar unterdurchschnittliches Umfeld für die deutsche Wirtschaft an. Dies spricht gegen die von vielen erwartete Erholung der Konjunktur im zweiten Quartal. Vielmehr steigt das Risiko einer Rezession, so die Commerzbank. Diesen Risikofaktor gilt es aus Anlegersicht im Hinterkopf zu behalten.

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