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DAX mit einem dicken Wochenminus - Chartbild dadurch vor dem nächsten Mittwoch anstehenden US-Zinsentscheid deutlich verschlechtert

18.03.2023 | Money Mail Nr. 33/2023

In dieser Rubrik hatten wir in der Vorwoche unter anderem diesen Satz mit eingebaut: „Und ein herausforderndes Umfeld birgt die Gefahr, dass der Markt jetzt zur Abwechslung auch wieder einmal sein Potenzial nach unten hin austesten könnte.“

Nun, der Dax hat in der abgelaufenen Woche mehr als 4% an Wert verloren und der deutsche Leitindex ist somit leider unserer Warnung direkt gefolgt. Bei einem Schlussstand am Freitag von 14.768,20 Punkten ist ein weiter spürbar verschlechtertes Chartbild zu konstatieren (siehe Chart auf Seite drei unten). Dieses führt dazu, dass der deutsche Aktienmarkt seine bis vor kurzem noch so viel versprechende charttechnische Ausgangslage zumindest vorerst verspielt hat.

Verantwortlich dafür sind vor allem die jüngsten Turbulenzen im Bankensektor. In Europa werden diese angeführt von der Sorge um eine Pleite der Credit Suisse. Eine Gedanke, der vor nicht allzu langer Zeit kaum vorstellbar gewesen wäre. Denn Banking aus der Schweiz galt als ein Garant für Stabilität. Aber in den vergangenen Jahren hat sich die Schweizer Finanzbranche mit zahllosen Managementfehlern selbst demontiert und nun haben wir alle davon den Salat, der so aussieht, dass wir nun wieder um unsere Ersparnisse zittern müssen. Nebenbei bemerkt, sind auch etliche andere Schweizer Firmen seit geraumer Zeit in Skandalen involviert und zusammen mit einer dortigen Notenbank, die für das Vorjahr einen Rekordverlust von 132 Mrd. Franken ausgewiesen hat, weist das bisherige Schweizer Erfolgsmodell neuerdings doch einige Kratzer auf.

Obwohl inzwischen somit selbst die Schweiz kriselt, gehen wir davon aus, dass die Bankenkrise nicht komplett ausufert. Das Problem dabei ist nur, dass bei einer Finanzkrise ein gefallener Dominostein schnell auch eine negative Kettenreaktion auslösen kann und vieles letztlich davon abhängt, ob durch einen eventuell um sich greifenden Vertrauensverlust die Dinge außer Kontrolle geraten oder nicht.

Übrigens: In den USA, wo die aktuelle Bankenkrise kürzlich ihren Anfang genommen hatte, ist es so, dass die Leitindizes in der Berichtswoche sehr viel besser abgeschnitten haben. Der Dow Jones Industrial Average verlor zwar 0,15%, doch der S&P 500 Index stieg um 1,43% und der Nasdaq Composite Index kam im Wochenvergleich sogar um 4,41% voran. Der zuletzt genannte technologielastige Index profitierte dabei vermutlich von den drastisch gefallenen Anleiherenditen, nachdem die Vertreter dieses Sektors im Zuge der vorangegangenen Aufwärtsschub bei den Anleiherenditen besonders stark gelitten hatten.

Die Zinsen nehmen folglich weiterhin viel Einfluss auf das Börsengeschehen und auch deshalb richten sich alle Blicke der Marktteilnehmer auf den am kommenden Mittwoch anstehenden Zinsentscheid der US-Notenbank. Noch vor gut einer Woche schien eine Leitzinserhöhung um 50 Basispunkte relativ realistisch zu sein. Mit der Pleite der SVB änderten sich jedoch die Einschätzungen und es bleibt abzuwarten, was die Fed letztlich beschließt. Angesichts der aktuell extrem hohen Unsicherheit ist aus der Sicht von Deka Research nicht mit konkreten Aussagen für die den weiteren Leitzinspfad zu rechnen.

Abgesehen davon läutet am nächsten Dienstag der ZEW-Finanzmarkttest den Reigen der Frühindikatoren im März ein. Und weil hier insbesondere die Konjunkturerwartungen traditionell stark von den Börsenbewegungen abhängen, ist nach dem starken Anstieg der vergangenen Monate dieses Mal ein Rückgang nicht ausgeschlossen. Auch die für den 24.03. angekündigten Schnellschätzungen zu den Einkaufsmanagerindizes für die Eurozone im laufenden Monat dürften bereits unter dem Eindruck der Finanzmarktturbulenzen stehen und den davon ausgehenden negativen Einfluss zumindest teilweise widerspiegeln.

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