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Masterflex sieht sich selbst am Beginn einer Wachstumsperiode

04.09.2022 | Money Mail Nr. 105/2022

Nach einer überaus schwachen Handelswoche bleibt es natürlich dabei: Deutsche Aktien mit guten Chartbildern zu finden, ist sehr schwierig. Folglich fehlt es bei den meisten Titeln an einem für uns wichtigem Kaufkriterium. Vergleichsweise passabel sieht es in dieser Hinsicht bei Masterflex aus. Zumindest kurzfristig betrachtet. Denn die Notiz hat hier am 24. August bei 7,82 Euro den höchsten Stand seit Dezember 2018 erklommen.

Macht der Gesamtmarkt keinen Strich durch die Rechnung, könnte dies das Auftaktsignal für mittel- bis langfristig gesehen weitere Anschlussgewinne von 15% - 20% sein. In den vergangenen Jahren ist der Kurs allerdings unter dem Strich nur seitwärts gelaufen und von 2005 bis 2010 war die Kursentwicklung sogar eine einzige Katastrophe.

Bei dem neuen Mitfavoriten handelt es sich um einen Spezialisten für die Entwicklung, Herstellung und Vermarktung anspruchsvoller Verbindungs- und Schlauchsysteme aus Hochleistungs-Kunststoffen und -Geweben. Mit sechs Unternehmensmarken und 14 operativen Niederlassungen in Europa, Amerika und Asien ist die Masterflex Gruppe nahezu weltweit vertreten.

Die angebotenen Produkte und Lösungen sichern anspruchsvolle und essentielle Funktionen in High-Tech-Branchen wie Luft- und Raumfahrt, Medizintechnik, Maschinen- und Anlagenbau, Chemische Industrie, Lebensmittel- und Pharmazietechnik und weiteren wichtigen Industrien. Darüber hinaus bietet die Gruppe auch Beratungs- und auftragsbezogene Entwicklungsleistungen im Rahmen von Engineering-Services an.

Positiv ist, dass die Geschäfte gut laufen. Nach einem bereits überzeugend verlaufenen Vorjahr erwirtschafte Masterflex im ersten Halbjahr 2022 das beste Ergebnis seit dem Börsengang im Jahr 2000. Konkret stieg der Umsatz um 26,3% auf 49,1 Mio. Euro und das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (operatives EBIT) kam gleichzeitig um 82,0% auf 6,7 Mio. Euro voran.

Beim Konzernergebnis verzeichnete man in den ersten sechs Monaten ein Wachstum um 91,3% auf 4,7 Mio. Euro. Dementsprechend verdoppelte sich das Ergebnis pro Aktie annähernd auf 0,49 Euro nach 0,25 Euro in der Vorjahresperiode. Die erfolgreiche Geschäftsentwicklung spiegelt sich auch in der Bilanz zum 30. Juni 2022 wider. Das Eigenkapital erhöhte sich von 45,0 Mio. Euro zum Geschäftsjahresende 2021 um 9,5 % auf 49,2 Mio. Euro. Daraus resultiert eine verbesserte Eigenkapitalquote von 58,0 % nach 56,7 % zum 31. Dezember 2021.

Dem Vorstand zufolge basiert die gute Geschäftsentwicklung vor allem auf einer hohen Nachfragedynamik aus dem klassischen Industrieschlauch-Geschäft, insbesondere aus den Bereichen Maschinenbau, Automotive und Luftfahrt. Zudem schlagen sich die Coronavirus-Lockerungen positiv im Bereich Medizintechnik nieder, das in den vorangegangenen Quartalen durch Coronavirus-bedingt verschobene Operationen und damit verbunden durch eine geringere Nachfrage nach entsprechenden Verbrauchsmaterialien beeinträchtigt war. Der Anteil des margenstarken Medizintechnik-Geschäfts am Gesamtumsatz stieg entsprechend auf 18% (Vorjahr: 17%).

Dank einer als weiterhin gut bezeichneten Auftragslage sowie einer stabilen Nachfrage aus sämtlichen Kundenbranchen blickt das Management auch positiv auf den Verlauf des zweiten Halbjahres. Der Auftragsbestand hat sich gegenüber dem Wert per 31. Dezember 2021 von 22,9 Mio. Euro zum 30. Juni 2022 jedenfalls weiter um 17,9% auf 27,0 Mio. Euro erhöht.

Verglichen mit dem im Geschäftsbericht kommunizierten Zielen für 2022 lag man zuletzt zwar über Plan, wegen nach wie vor bestehender Unwägbarkeiten, die außerhalb des eigenen Einflussbereichs des Managements liegen, wurde die bisherige Jahresprognose aber nur bekräftigt. Diese sieht für 2022 einen Umsatzanstieg auf 83 Mio. bis 87 Mio. Euro und ein operatives EBIT zwischen 8,3 und 9,0 Mio. Euro vor.

Auf der letzten Hauptversammlung im Juni sprach der Vorstand davon, bis zum Ende des Jahrzehnts auf ein Umsatzniveau von 200 Millionen Euro kommen zu wollen. Mithelfen sollen dabei auch zielgerichtete Akquisitionen, die Masterflex regional oder technologisch ergänzen. Auch das erreichte Profitabilitätsniveau soll weiter verbessert werden.

Allgemein sprach man bei der Veranstaltung davon, dass sich Masterflex am Beginn einer neuen, dynamischen Wachstumsperiode befindet. Als starke Wachstumstreiber fungieren den eigenen Angaben zufolge die Internationalisierung, Innovation, operative Exzellenz und die digitale Transformation. Zudem ist allgemein von Pluspunkten wie gute Perspektiven durch einen Markt mit hohen Margen und intaktem Wachstum sowie von einer geringen Konjunkturabhängigkeit durch eine breite Branchen- und Lösungsdiversifizierung die Rede.

Hält man Wort, wäre das eine gute Ausgangslage für steigende Aktienkurse. Solide scheint auch nach wie vor das Bewertungsniveau zu sein. Analysten rechnen jedenfalls damit, dass der erwartete Gewinn je Aktie von 0,59 Euro in diesem Jahr bis 2025 auf 0,86 Euro je Anteilsschein steigt. Auf letztgenannter Basis wäre das gleichbedeutend mit einem geschätzten KGV von unter neun. Und KGVs im einstelligen Bereich sind natürlich als moderat einzustufen, insbesondere dann, wenn anhaltendes Wachstum winkt.

Aufgrund geringer Handelsumsätze bei diesem Nebenwert gilt noch mehr als sonst ohnehin üblich die Empfehlung, Order strikt zu limitieren und den Kursen nicht zwanghaften hinterherzulaufen.

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