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Warum eine harte Landung bei Immobilienpreisen derzeit eher unwahrscheinlich ist

22.07.2021 | Money Mail Nr. 085/2021

Der Neuemissions-Reigen dreht sich eifrig. Neuerdings sind wieder vermehrt Diskussionen darüber zu vernehmen, ob wir uns in einer neuerlichen Immobilienblase befinden. Diese Frage lässt sich weltweit vielerorts stellen, weil praktisch auf globaler Basis die Preise für Wohnraum stark gestiegen sind. Für Otto Normalverbraucher sind damit die Kosten inzwischen in der Tat sehr hoch und natürlich sind Probleme nie ganz auszuschließen. Speziell dann nicht, falls die Preise noch weiter steigen sollten, was ebenfalls nicht auszuschließen ist.

Mit Hilfe von Daten aus einer Publikation der Bank of America wollen wir aber einige Argumente dafür liefern, was dieses Mal trotz allem anders ist als bei den jüngsten Blasen. Dazu muss man beispielsweise wissen, dass beispielsweise im Vorfeld des großen globalen Finanzkrise der Anteil der Hypothekenschulden sowohl an den Verbindlichkeiten als auch an den liquiden Mitteln der US-Haushalte deutlich gestiegen ist. Diese Anteile sind während der Pandemie trotz eines Anstiegs der gesamten Hypothekenverschuldung vergleichsweise niedrig geblieben. Dies wiederum ist laut Bank of America auf das risikoaversere Verhalten der Haushalte nach der Krise und die Tatsache zurückzuführen, dass die Banken relativ strenge Kreditvergabestandards beibehalten haben.

Im Vorfeld der Finanzkrise hatten die privaten Haushalte außerdem auch ihre Verschuldung durch Eigenheimkredite / Kreditlinien oder Cash-out-Refinanzierungen erhöht. Diese Praxis ist nach der Krise deutlich seltener geworden. Im Moment sind die ausstehenden Salden für Eigenheimkredite weniger als halb so hoch als am Höchststand vor der Finanzkrise.

Eine geringere Verschuldung bedeutet, dass die Bilanzen der Haushalte besser in der Lage sind, einen Rückgang der Immobilienpreise zu verkraften. Daher ist es unwahrscheinlich, dass es zu einer Welle von Zahlungsausfällen kommt, die zu Notverkäufen führen. Dies war aber laut Bank of America ein Schlüsselkanal, über den sich der Immobiliencrash früher zu einer Finanzkrise ausweitete.

Fazit: Das Thema hat zwar nichts direkt mit den Aktienmärkten zu tun, aber natürlich wäre es nicht nur eine Belastung für die Wirtschaft allgemein sondern auch für die Börsen, falls es an den Immobilienmärkten wieder einmal richtig rascheln sollte. Bei den Preisen an vielen führenden Immobilienstandorten kann einmal als Normalverdiener zwar schwindelig werden, aber wie dargestellt scheinen die Finanzierungen derzeit auf vergleichsweise soliden Beinen zu stehen. Richtig nachhaltige
Probleme sind erst dann zu erwarten, wenn es auf breiter Front zu Ausfällen bei den Hypothekenkrediten kommen sollte.

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