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Aktienrückkäufe sind in den USA wieder zunehmend eine Kursstütze

20.07.2021 | Money Mail Nr. 084/2021

Der Neuemissions-Reigen dreht sich eifrig. Die Zahl der Börsengänge an den US-Börsen ist in diesem Jahr auf 229 gestiegen und übertrifft damit bereits die 212 Deals im Gesamtjahr 2020. Die bisherigen IPOs in diesem Jahr haben die 71 IPOs verdreifacht, die im gleichen Zeitraum des letzten Jahres angekündigt wurden. Wobei zu bedenken ist, dass in der ersten Hälfte des Jahres 2020 die IPOs durch die globale Pandemie beeinträchtigt wurden. Das IPO-Volumen in diesem Jahr hat bereits 102 Mrd. Dollar erreicht und übertrifft damit die 100 Mrd. Dollar im Gesamtjahr 2020. In der ersten Jahreshälfte 2021 kamen mehr Unternehmen auf den Markt als in jeder anderen ersten Jahreshälfte der letzten 10 Jahre und sammelten das meiste Geld in den letzten 15 Jahren ein, so die Angaben des Datenanbieters EPFR.

Das sorgt zwar für sich alleine für ein steigendes Angebot. Doch es gibt auch wieder verstärkt gegensätzlich wirkende Kräfte. So ist Corporate America weiter ein Nettokäufer von Aktien, obwohl sich das Kauftempo im Juni verlangsamte, nachdem es im April und Mai Rekordwerte erreicht hatte. Neue Barübernahmen waren in den letzten beiden Wochen laut EPFR solide, während neue Aktienrückkäufe vor der Gewinnsaison leicht waren. Neue Barübernahmen in den ersten beiden Juliwochen stiegen auf 25,6 Mrd. Dollar (2,5 Mrd. Dollar täglich) und brachten die monatliche Gesamtsumme auf über 25 Mrd. Dollar in 5 der letzten 6 Monate. Neue Aktienrückkäufe beliefen sich in den letzten 2 Wochen auf insgesamt 5,0 Mrd. Dollar (500 Mio. Dollar täglich). Und mit dem Beginn der Gewinnsaison dürften neue Aktienrückkäufe gemäß Einschätzung von EPFR in den kommenden Wochen zunehmen. Den weiteren Angaben zufolge belief sich die Summe der neuen Barübernahmen in der vergangenen Woche auf insgesamt 10,0 Mrd. Dollar. Neue Aktienrückkäufe beliefen sich in der vergangenen Woche auf insgesamt 5,7 Mrd. Dollar. Seit Anfang Juni haben Unternehmenskäufe (neue Barübernahmen + neue Aktienrückkäufe) von 104,8 Mrd. Dollar und neue Aktienangebote von 65,1 Mrd. Dollar ein Kauf-Verkaufs-Verhältnis von 1,6 zu 1 ergeben, was unter dem Durchschnitt der letzten 12 Monate von 2,0 zu 1 liegt.

Fazit: Es werden in den USA zwar emsig neue Aktien auf den Markt gebracht, gleichzeitig gibt es aber auch Aktienrückkäufe und Übernahmen in nennenswertem Umfang. Als Folge davon sinkt das gesamte Aktienangebot. Das ist für sich alleine betrachtet kursfördernd, da eine sinkende Zahl an Aktien bei unverändertem Anlagekapital tendenziell kursstützend wirkt. Wir sind der Ansicht, dass in den USA Aktienrückkäufe und Übernahmen angesagt bleiben, so dass als Folge davon selbst dann über diese Angebots-Nachfrage-Schiene kein Kursdruck aufkommen sollte, wenn die Zahl der Neuemissionen ebenfalls hoch bleiben sollte. Zu beobachten bleibt aber, ob der Schwächeanfall vom Montag ein Vorbote schwerer Zeiten ist. Allerdings überrascht es uns nicht, dass es wieder volatiler zugeht, weil stärkere Kursschwankungen zu unserer Erwartungshaltung für das zweite Halbjahr passen, selbst wenn wir insgesamt unter dem Strich nach wie vor konstruktiv gestimmt sind.

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