Zum Hauptinhalt springen
Aktiv investieren und profitieren.
Money Mail
Money Mail

Um die hohen Bewertungen kümmern wir uns dann, wenn die Charts erhöhte Aufmerksamkeit signalisieren

04.07.2021 | Money Mail Nr. 077/2021

Die Halbjahresbilanz des Dax mit einem Kursplus von 13,2% kann sich sehen lassen. Ein deutscher Leitindex auf Rekordjagd hinterlässt allerdings auch Spuren an der Bewertungsfront. Die Hessische Landesbank schreibt dazu folgendes: „Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) des Dax ist im historischen Vergleich weiterhin ambitioniert. Noch deutlicher fällt die Durchschnittsabweichung beim KGV auf Basis der Schätzungen für die nächsten 12 Monate aus. Parallelen zum Jahr 2000 sind nicht von der Hand zu weisen. Andere Kennziffern wie das Kurs-Buchwert-Verhältnis liefern ähnliche Hinweise.“

Wie es dazu in einer aktuellen Einschätzung weiter heißt, seien Niveaus erreicht, die in der Vergangenheit Abwärtskorrekturen nach sich zogen. Ein extremeres Ausmaß und damit der Hinweis auf eine Übertreibung sei in den USA erreicht. Auch hier dränge sich ein Vergleich mit der Internetblase auf, zumal das Handelsvolumen bei Call-Optionen sehr hoch ausfalle und sich die Margin-Kredite auf Rekordniveau bewegten. Die immer größere werdende Community, die sich durch das Spekulieren mit den sogenannten Meme-Aktien – ähnlich wie bei einem Videospiel – ein bisschen Spaß gönne und problembehafteten Unternehmen zu enormen Kurssprüngen an den Börsen verhelfe, könne als Warnsignal verstanden werden.

Bislang würden die Märkte angesichts des Niedrigzinsumfeldes mit Blick auf hohe Bewertungen aber sorglos agieren. Die überwiegend geringe Marktvolatilität untermauere diesen Eindruck. Aber genau diese Konstellationen berge die Gefahr für deutliche Momentum-Ausbrüche. Angesichts dieser Gemengelage sehen die Analysten das Risiko von Rücksetzern weiterhin als erhöht an.

Unser Fazit: Die Bewertungen sind im historischen Vergleich in der Tat anspruchsvoll. Doch das wird vermutlich auch solange so bleiben, bis die Zinsen deutlich steigen oder die Firmengewinne enttäuschen. Deswegen als Anleger schon jetzt graue Haare zu bekommen, ist aber unnötig. Nervöser würden wir jedenfalls erst dann, wenn die Charts führender Aktienindizes nicht mehr so gut wie aktuell aussehen sollten. Wobei ergänzend aber noch erwähnt sei, dass auch uns die Spekulationen mit den Meme-Aktien ein Dorn im Auge sind, weil wir selten etwas Schwachsinnigeres an den Börsen gesehen haben, obwohl in den vergangenen Jahrzehnten wirklich schon viel Schwachsinn passiert ist.

Interesse geweckt?

Sind Sie bereits Abonnent? Dann loggen Sie sich bitte ein.
Wenn Sie noch kein Kunde sind, wählen Sie bitte aus unseren Abo-Angeboten aus:

Bestellung

Sollten Sie über einen gültigen Gutscheincode verfügen, können Sie diesen im nächsten Schritt entwerten.
Der Rabattbetrag wird im Warenkorb automatisch vom Gesamtbetrag abgezogen.

Jahresbezug

282,-

Monatsbezug

27,-