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Transdigm-Aktie scheint weiter gen Norden zu streben
18.06.2019 | Money Mail Nr. 069/2019Wie wir regelmäßig erklären, bevorzugen wir im Money Mail Aktien mit einer überzeugenden Charttechnik. Stimmt dann bei so einem Titel auch noch die relative Bewertung und das geschäftliche Umfeld, dann werden wir hellhörig, weil damit wesentliche Kriterien für eine Kaufempfehlung erfüllt sind. Genau das scheint beim diesmaligen Favoriten der Fall zu sein. Dabei handelt es sich um Transdigm Group Inc. (ISIN: US8936411003, 471,54 Dollar, 419,60 Euro) und bereits ein kurzer Blick zeigt hier, dass das Chartbild richtig ansprechend aussieht. Die Notiz bewegt sich nahe am Rekordhoch von 482,93 Dollar und unter dem Strich geht es hier schon seit mehr als 10 Jahren relativ stetig nach oben. Erfolgreich war übrigens schon der Börsengang Mitte März 2006, denn damals legte der Titel am ersten Handelstag gegenüber dem Ausgabepreis von 21,00 USD um 15% zu und insgesamt ergibt sich derzeit gemessen an dem Startniveau ein Kursgewinn von 2,145%.
Geschäftlich ist dieser mit seinen Aktien im S&P 500 Index enthaltene Konzern auf die Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von Systemen und Komponenten für die Luft- und Raumfahrt spezialisiert. Einsatz finden die produzierten Produkte dabei in nahezu allen kommerziellen und militärischen Flugzeugen. Etwa 55% der Umsätze werden im Aftermarket erzielt, und etwa 90% der Erlöse entfallen auf Eigenprodukte, an denen man das Design besitz. Darüber hinaus stammen rund 80% des Umsatzes von Produkten, für die Transdigm der alleinige Lieferant ist. Die Gesellschaft wurde 1993 gegründet, früher firmierte man als TD Holding Corporation, 2006 wurde aber der Namen in TransDigm Group Incorporated geändert. Der Firmensitz befindet sich in Cleveland im US-Bundesstaat Ohio. Vom Geschäftsjahr 2008/09 bis 2017/18 (30. Setember) ist es gelungen, den Umsatz von 0,76 Mrd. auf 3,81 Mrd. Dollar zu erhöhen. Der Gewinn je Aktie hat sich in dieser Zeit ebenfalls vervielfacht.
TransDigm übernahm im Vorjahr Esterline, ein Unternehmen, das aus über 20 Geschäftseinheiten bestand und das hauptsächlich Produkte für die Luft- und Raumfahrtindustrie und die Verteidigungsindustrie entwickelt, produziert und vermarktet. TransDigm ist derzeit dabei, Esterline zu integrieren sowie die strategische Eignung und Beschreibung der einzelnen Esterline-Geschäftseinheiten zu bewerten.
Die Geschäftsstrategie besteht eigenen Angaben zufolge ansonsten allgemein aus zwei Kernelementen. Die erste ist eine wertorientierte Geschäftsstrategie, die sich auf die Gewinnung von profitablem Neugeschäft, die Verbesserung der Kostenstruktur und die Bereitstellung hoch entwickelter Mehrwertprodukte für die Kunden konzentriert. Das zweite Element ist eine Akquisitionsstrategie, die sich auf das Geschäft mit eigenen Komponenten und damit verbundenen Produkten und Dienstleistungen fokussiert. Die erfolgreiche Umsetzung dieser Geschäftsstrategie hat es laut Vorstand ermöglicht, eine konstante finanzielle Performance in allen Phasen des Marktzyklus der Luft- und Raumfahrtindustrie zu erzielen.
Aus der Sicht der Analysten bei der Berenberg Bank ist das Geschäftsmodell einzigartig, konsistent und defensiv. Als Pluspunkte finden der hohe Anteil des Wartungsgeschäfts an den Umsätzen Erwähnung sowie die strengen regulatorischen Auflagen. Zertifizierungsanforderungen und einer branchenführender Kundenservice würden außerdem zu signifikanten Wettbewerbsvorteilen führen. Hinzu komme Schutz vor Konkurrenten durch Preismacht, Eintrittsbarrieren und hohen Wechselkosten. Als Risikofaktor sind aus unserer Sicht derzeit vor allem hohe Schulden zu beachten.
Die Bewertung ist mit einem geschätzten KGV von 27,6 für 2018/19 optisch nicht günstig. Doch der Analystenkonsens rechnet von 2018/19 bis 2022/23 mit einem Anstieg beim Ergebnis je Aktie von 17,10 USD auf 27,49 USD.
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