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Das negative Vorbild der China-Pendants mahnt bei US-Techaktien vorerst weiter zu einer gewissen Vorsicht

07.06.2022 | Money Mail Nr. 067/2022

Technologie-Aktien in der westlichen Welt haben sich länger gut gehalten als ihre Pendants in China. Im Land der Mitte gerieten die Notierungen der Branchenvertreter bekanntlich bereits ab Februar 2021 erheblich unter Druck, während es mit der Abstrafung der US-Techaktien erst im Laufe dieses Jahres so richtig losging.

Der wichtigste Grund für die zeitlich verschobenen Kursreaktionen lässt sich laut der Publikation Felder Report nicht zuletzt anhand von divergierenden Geldpolitiken erklären. Denn China straffte den Kreditzyklus früher, was zu einer deutlichen Korrektur der Bewertungen bei den großen Tech-Aktien des Landes führte (aber natürlich spielte auch eine strenge Regulierung eine wichtige Rolle in diesem Prozess).

Im Gegensatz dazu goss die US-Notenbank im Vorjahr immer noch geldpolitisches Öl ins Feuer der Märkte und förderte die Risikobereitschaft und damit die Bewertungen. Das änderte sich erst in diesem Jahr, als die Fed begann, dem Beispiel der Bank of China zu folgen und selbst eine deutliche Straffung der Geldpolitik einzuleiten. Darüber hinaus sehen sich die großen US-Technologiewerte sowohl in den USA als auch in Europa nun ebenfalls mit starkem regulatorischen Druck konfrontiert.

Die Lektion, die man aus den Erfahrungen Chinas ziehen könnte, ist nach Einschätzung des Felder Reports, dass eine Neubewertung der US-Tech-Aktien möglicherweise erst dann zu Ende sein könnte, wenn die geldpolitische Straffung der Fed abgeschlossen ist. Darüber hinaus sei nicht nur das "K" im KGV zu berücksichtigen, sondern auch das "G". Denn falls die Bewertungen weiter auf ein normaleres Niveau zurückkehren und auch die Gewinnschätzungen sinken sollten, so wie es die konjunkturellen Frühindikatoren nahelegten, dann habe der Kursrückgang möglicherweise erst begonnen.

Der Felder Report verweist in diesem Zusammenhang auch auf eine fast 80 %ige Korrelation zwischen dem Nasdaq 100 Index und dem Golden Dragon China Index, wenn man letzteren neun Monate nach vorne verschiebt.

Ob sich tatsächlich so ein Horrorszenario einstellt, ist derzeit aus unserer Sicht noch offen. Vieles hängt einfach davon ab, wie es mit der Weltwirtschaft weitergeht. Im Negativfall können die Kurse der Techaktien aber durchaus noch viel weiter abstürzen. Diese Gefahr gilt es im Hinterkopf zu halten, auch wenn wir derzeit noch darauf hoffen, dass sich die jüngste Erholungsbewegung noch weiter fortsetzen kann. Es geht aber darum, gedanklich für alle möglichen Kursrichtungen offen zu bleiben und beim Navigieren lassen wir uns auch von der Charttechnik mit leiten, die in den vergangenen Handelstagen aber noch keine neuen nachhaltigen Signale gesendet hat.

 

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