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Versicherungn wie der Allianz setzt Covid-19 stark zu
22.05.2020 | Money Mail Nr. 060/2020 Mit den Aktien der Allianz SE (ISIN: DE0008404005, 154,98 Euro) gehen wir mit der dritten Nachbesprechung zu einer Altempfehlung auf einem zweiten Titel aus dem Dax ein. Den Versicherer haben wir im Money Mail mindestens schon seit dem Jahr 2018 regelmäßig positiv besprochen und zumeist hatten wir dabei die Ausschüttungspolitik als ein wichtiges Kaufargument herausgestellt. Dieses zieht derzeit zwar weiterhin, denn die Gesellschaft hat mitgeteilt, die Zahlung einer Dividende von 9,60 Euro je Aktie für 2019 beizubehalten. Gleichzeitig wurde aber beschlossen, die zweite Tranche im Volumen von 750 Mio. Euro des Aktienrückkaufprogramms auszusetzen und damit den vorgeschlagenen Aktienrückkauf in Höhe von 1,5 Mrd. Euro zu halbieren. Auch ist allgemein Druck von der Politik auf die Vertreter aus der Versicherungsbranche zu konstatieren, der aus der Forderung besteht, die Ausschüttungen zu begrenzen, weil man nicht wisse, wie sich letztlich das Coronavirus auf die Geschäfte der Branche auswirkt.
Wie inzwischen bekannt ist, hinterließen die Auswirkungen der Pandemie auch im Zahlenwerk der Allianz im ersten Quartal gewisse Bremsspuren. Die Münchener erzielten bei Umsatzerlösen von 42,6 Mrd. Euro (+5,7%) ein deutlich rückläufiges operatives Ergebnis von 2,304 Mrd. Euro (Vorjahr: 2,962 Mrd. Euro). Das den Aktionären zustehende Ergebnis reduzierte sich auf 1,4 Mrd. Euro (-28,9%; Vorjahr: 1,969 Mrd. Euro), was mit einem Ergebnis je Aktie von 3,36 (Vorjahr: 4,65 Euro) korrespondierte. Die Eigenkapitalrendite sank auf 9,3% (Vorjahr: 13,6%), die Solvency-II-Quote ermäßigte sich deutlich auf 190% (Vorjahr: 212%). Als Folge dieser Entwicklung zog der Vorstand seine diesjährige auf das operative Ergebnis bezogene Prognose in Höhe von 12 Mrd. Euro (+/-500 Mio. Euro) zurück.
Ursächlich für den Ergebnisrückgang waren laut NordLB Covid-19- Belastungen in den Sparten Schaden-Unfall und Leben/Kranken, die auf operativer Ebene in Summe 700 Mio. Euro ausmachten. Analysten senkten daraufhin ihre Gewinnschätzungen, in der Regel sehen sie den fairen Wert aber über den aktuellen Notierungen. So hält die NordLB 192,00 Euro für angemessen und die BayernLB 195,00 Euro. Aus unserer Sicht wird das Geschäfte machen für Versicherer durch das Coronavirus schwieriger, wobei hierzu auch das deswegen voraussichtlich verlängerte Niedrigzinsumfeld beiträgt. Läuft alles schief, müssen mittelfristig vielleicht sogar Abstriche bei der Dividende gemacht werden. Diesbezügliche Zweifel erklären mit, warum der Aktienkurs stark gefallen ist. Auf Basis der Zahlungen für 2019 ergibt sich eine Dividendenrendite von 6,2%. Das ist sehr ansehnlich und solange es dabei bleibt, stufen wir den Titel auch weiterhin als eine Halteposition ein. Das schwierige Umfeld spricht aber dafür, den Wert mit Blick auf eine eventuell erforderlich werdende Abstufung genau im Auge zu behalten.
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