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Die EZB bleibt zögerlich

13.06.2022 | mein Geld.plus Nr. 06/2022

An den Börsen will derzeit keine nachhaltige Kurserholung einsetzen, stattdessen hangeln sich die Märkte von einer Bärenmarktrallye zur nächsten. Zu viele Fragen bleiben in Bezug auf die Geldpolitik der Notenbanken, den Russland-Ukraine-Krieg oder die weltweiten Lieferkettenprobleme unbeantwortet.

Rezessionsängste übertrieben?
Nach den wochenlangen COVID-19-Lockdowns kehren die Menschen in Shanghai zur Normalität zurück. Die strikte CoronaPolitik der Pekinger Regierung hatte die Weltwirtschaft stark belastet. Beispielsweise sorgten die Verzögerungen in einigen der größten Häfen der Welt auf dem gesamten Globus für Verzerrungen. Mit dem Ende des harten Lockdowns in der Metropole Shanghai ist auch die Hoffnung verbunden, dass die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt wieder in Schwung kommt und davon die globale Konjunktur profitiert. Dabei hatten sich die wirtschaftlichen Aussichten zuletzt verschlechtert. So hatte der Sachverständigenrat hierzulande im März konstatiert, dass der russische Angriffskrieg auf die Ukraine und die hohen Energiepreise die wirtschaftlichen Aussichten drastisch verschlechtern würden. Für Deutschland und den Euroraum wurden für 2022 noch BIP-Wachstumsraten von 1,8 bzw. 2,9 Prozent erwartet. Der Blick der Marktteilnehmer gilt derzeit aber auch den Notenbanken.

Fed treibt Normalisierung der Geldpolitik voran
Die US-Notenbank Fed hatte den Leitzins Anfang Mai um gleich 0,50 Prozentpunkte angehoben. Ein ungewöhnlicher Schritt. In der Regel werden die Leitzinsen lediglich in Schritten von 25 Basispunkten angehoben. Die stärkste Leitzinsanhebung seit 22 Jahren verdeutlichte den Marktteilnehmern, dass die US-Währungshüter die Inflation als großes Problem sehen und endlich entschieden angehen möchten. Zur Beruhigung der Märkte hatte FedChef Powell zumindest sogenannte „jumbo hikes“, also Erhöhungen um 75 Basispunkte ausgeschlossen, allerdings sollen nun einige Leitzinserhöhungen um 0,50 Prozentpunkte nacheinander erfolgen. Zumal der Arbeitsmarkt in der größten Volkswirtschaft der Welt weiter heiß läuft. So fiel der Mai-Arbeitsmarktbericht überraschend positiv aus.

Zu wenig, zu spät?
Es wurden 390.000 neue Jobs geschaffen, während Experten nur mit 325.000 neuen Arbeitsplätzen gerechnet hatten und die Löhne weiter angestiegen sind. Damit dürfte es vorerst keine Pause bei der Normalisierung der Geldpolitik geben. Zudem ist die Fed nicht allein, wenn es um eine Normalisierung der Geldpolitik geht. Die EZB will ihrerseits im Juli zum ersten Mal seit elf Jahren den Leitzins anheben. Allerdings soll dieser zunächst nur um 0,25 Prozentpunkte steigen. Im September könnte es jedoch weitere und stärkere Schritte zur Normalisierung der Geldpolitik geben. Angesichts einer Inflation von rund 8 Prozent in der Eurozone im Monat Mai ist es jedoch fraglich, ob die europäischen Notenbanker nicht viel zu spät und zu zögerlich handeln, um den ausufernden Preissteigerungen doch noch Herr zu werden.

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