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Die Deutschen als Sparweltmeister - Matthias Rieger

05.07.2021 | Hanseatischer Börsendienst Nr. 14/2021

Wir Deutsche gelten als Spar-Weltmeister. Im Jahr 2020 wurde besonders viel Geld zurückgelegt, weil die Corona-Pandemie die Ausgabemöglichkeiten deutlich einschränkte. Reisen war nicht oder kaum möglich und geschlossene Geschäfte und Gaststätten sorgten dafür, dass sich das Geld der Deutschen auf den Konten häufte. Nach Berechnungen der Bundesbank summierte sich das Geldvermögen der privaten Haushalte in Deutschland Ende 2020 auf den Rekordwert von rund 7 Billionen Euro. Berücksichtigt sind dabei Bargeld, Wertpapiere, Bankeinlagen sowie Ansprüche gegenüber Versicherungen.

Ein Großteil der Gelder liegt weiterhin zinslos auf Bankkonten herum. Dies ist schon kurios: Nie zuvor lag so viel Geld auf den Sparkonten, obwohl Sparen angesichts der Nullzinsen nie zuvor so wenig lukrativ war wie derzeit. Und es wird noch ungemütlicher für das Ersparte: Immer mehr Banken verlangen Strafzinsen. Zuletzt kündigte beispielsweise die ING Bank an, in Deutschland eine Verwahrgebühr für Sparbeträge bereits ab 50.000 Euro einzuführen. Zuvor erschreckten bereits viele Sparkassen mit einem Negativzins für Sparvermögen ab 100.000 Euro ihre gut betuchten Kunden. Der Strafzins wird damit mehr und mehr zur Normalität.

Viele Anleger lassen sich Niedrigzinsen oder Nullzinsen noch gefallen. Dies gilt auch noch, wenn die Preissteigerungsraten längst höher als die Zinserträge liegen und somit real die Kaufkraft der Spargelder Jahr für Jahr schrumpft. Doch spätestens, wenn auf den Bankkonten die oftmals als Verwahrentgelt deklarierten Negativzinsen sichtbar werden, wird der Leidensdruck für viele Sparer letztendlich doch zu groß und die Suche nach Alternativen beginnt. Eine der durchaus erwünschten Reaktionen der Sparer: Das Geld wird ausgegeben, was die Wirtschaft ankurbelt. Damit wäre ein Zweck des Zinstiefs erreicht. Eine andere Reaktion der Sparer: Das Geld wird in risikoreichere Anlageklassen umgeschichtet. Dabei ist die Aktienanlage eine der logischen Alternativen.

Die Sparer werden somit derzeit fast genötigt, in Aktien zu investieren. Dieser Wechsel der Anlageform muss kein Nachteil sein. Ein Blick auf die Entwicklung unseres Musterdepots zeigt, dass sich langfristige Aktieninvestments lohnen. Mit unserer Aktienauswahl nach den Prinzipien des Value Investing entwickelte sich der Startwert unseres Musterdepots seit Anfang 1999 von 10.000 Euro recht stetig nach oben und hat mittlerweile die Marke von 300.000 Euro überschritten. Mit unserer Auswahl bilanzstarker und zudem bodenständig bewerteter Unternehmen hat unser Musterdepot seit 1999 eine durchschnittliche jährliche Rendite von 16,5 Prozent erzielt. Eine solche Performance wäre natürlich mit Banksparen nie zu erreichen gewesen. Somit kann es ein Glücksfall für Sparer sein, wenn die Negativzinsen endlich dazu führen, dass die Deutschen etwas mehr Geld in Aktien investieren. Dies gilt jedoch nur, wenn die Börse von den Aktienneulingen nicht als Spielcasino gesehen wird, sondern als Ort, wo man sich nach intensiver Recherche langfristig und geduldig an günstig bewerteten Qualitätsunternehmen beteiligen ka

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