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Barrick Gold - Schwacher Ausblick verstimmt

26.02.2018 | Hanseatischer Börsendienst Nr. 05/2018

Barrick Gold (ISIN CA0679011084, Euro 9,90) ist es nicht gelungen, mit dem jüngsten Quartalsbericht Vertrauen bei den Anlegern zurückzugewinnen. Der bereinigte Gewinn je Aktie wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr 2017 von 0,70 Dollar auf 0,75 Dollar verbessert. Gewinn und Umsatz des kanadi­schen Goldminenbetreibers enttäuschten nicht und auch der Free Cash Flow in Höhe von 669 Mio. Dollar bzw. 0,57 Dollar je Aktie kann sich sehen lassen und trug maßgeblich zum Schul­denabbau um 1,51 Mrd. Dollar im Jahr 2017 bei. Die Verbind­lichkeiten von derzeit noch 6,4 Mrd. Dollar sollen 2018 weiter auf rund 5 Mrd. Dollar reduziert werden. Weil der Großteil der Schulden nicht vor dem Jahr 2032 fällig ist und in den zurück­liegenden Jahren die Schuldenlast bereits deutlich reduziert wurde, ist von dieser Seite der Weg für wieder deutlich höhe­re Aktienkurse frei. Zudem hat Barrick Gold in den zurücklie­genden Jahren bereits einen beträchtlichen Teil des einst sehr hohen Schuldenberges abgetragen. So lag die Verschuldung Ende 2014 noch rund doppelt so hoch wie derzeit.  

Doch operativ geht es trotz der wichtigen Verbesserungen beim Schuldenabbau und beim Cash Flow nicht so schnell voran wie erhofft. Der Ausblick auf das Geschäftsjahr 2018 verstimmte die Anleger. Der Vorstand prognostiziert, dass die Goldproduk­tion 2018 um 6 bis 15% auf 4,5 bis 5,0 Mio. Unzen sinken wird (2017 wurden 5,3 Mio. Unzen Gold produziert). Dabei rechnet das Management mit steigenden Kosten. So sollen die Förder­kosten je Unze Gold von 750 Dollar im Geschäftsjahr 2017 im laufenden Jahr auf 765 bis 815 Dollar steigen.  

Unsere Einschätzung: Barrick Gold hat ein sehr hohes Kurspo­tential im Fall eines erfolgreichen Turnarounds, nachdem sich der Aktienkurs vom Hoch im Jahr 2011 geviertelt hat und Ver­besserungen unter dem neuen Management erkennbar sind. Doch mit dem überraschend schwachen Ausblick sowie den um rund ein Viertel niedriger ausgewiesenen Goldreserven in Höhe von immer noch beachtlichen 64,6 Mio. Unzen hat Barrick Gold seine Aktionäre ein weiteres Mal enttäuscht – zu­mindest aus kurzfristiger Sicht. Doch die langfristigen Trends sprechen unverändert für ein erfolgreiches Comeback der Ak­tie. Der kräftige Schuldenabbau und die Konzentration auf ei­nen nachhaltig positiven Cash Flow sind die richtigen Schritte des Managements, auch wenn dies den Goldminengiganten zunächst stärker als erwartet vom Wachstumskurs abbringt.  

Der Titel bleibt eine attraktive Turnaround-Spekulation. Mit etwas Rückenwind durch den Goldpreis sind hier recht schnell stattliche Kursgewinne möglich, wobei auf der ande­ren Seite auch die Risiken überdurchschnittlich sind. Die Aktie des Goldminengiganten liegt derzeit im Bereich einer wichtigen langfristigen Unterstützungsmarke. Sofern er dieses Niveau hält, sollten Anleger bei diesem riskanten, jedoch sehr chan­cenreichen Titel am Ball bleiben. Hier ist nach einer Trendwende mit etwas Geduld mehr als eine Kursverdopplung realistisch. Bei weiterer Kursschwäche sollte diese Musterdepot-Position jedoch aufgelöst werden.

Zur Absicherung raten wir, einen Stopp im Bereich um 9,10 Euro zu beachten. ­ 

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