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Der Internationale
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Als Anleger hassen wir den Herbst

21.09.2021 | Der Internationale Nr. 19/2021

An einem schwachen Börsentag wie heute wünscht man sich in manchen Momenten, einen anderen Beruf als den eines Finanz-Journalisten gewählt zu haben. Denn zum Wochenauftakt auf breiter Front sehr deutlich gefallene Kurse in Verbund mit einer wieder einmal sehr komplexen Ausgangslage im Umfeld machen eine treffsichere Prognose zum vermeintlichen Verlauf der nächsten Wochen nicht leicht.Noch einmal zusätzlich erschwert wird diese Aufgabe durch die Jahreszeit, in der wir uns aktuell befinden. Denn im Herbst neigen die Aktienmärkte traditionell dazu, überdurchschnittlich oft zu schwächeln. Deshalb stellt sich die Frage, ob ein Schwächeanfall wie jetzt primär mit saisonalen Effekten zu tun hat oder doch vor allem mit einer allgemein eingetrübten Ausgangslage. Diese Konstellation führt dazu, dass wir den Herbst aus Anlegersicht überhaupt nicht mögen.Doch wenn man es positiv sieht, dann ist eine schwierige Gemengelage auch eine Herausforderung, die man meistern möchte. Und so haben wir uns wie immer überlegt, wie sich die Situation emotionslos betrachtet gestaltet. Dabei kommen wir zu dem Schluss, dass die Weltwirtschaft zwar temporär etwas an Schwung verloren hat, es aber gute Chancen auf ein an-sehnliches Wachstum im kommenden Jahr gibt. Außerdem ist es so, dass sich auf Unternehmensebene die globale Gewinn-revisionsquote in der Vorwoche mit 1,21 weiterhin stark prä-sentierte, da die Zahl der Heraufstufungen bei den Ergebnissen weiterhin die der Herabstufungen überstieg. Knifflig ist eine Beurteilung der Lage am kriselnden chinesi-schen Immobilienmarkt. Dort taumelt mit Evergrande der zweitgrößte Immobilienentwickler im Reich der Mitte einer Pleite entgegen und die große Preisfrage lautet, wie viele an-dere Dominosteine dabei noch umfallen. So wie wir das sehen, kann es aber gelingen, eine Kettenreaktion zu verhindern, die weltweit noch höhere Wellen schlägt als bisher ohnehin schon. Zumindest gilt das dann, wenn die Chinesen bei der Handha-bung der Krise keine Fehler machen.Losgelöst davon, schöpfen wir Hoffnung daraus, dass sich die Stimmung unter den Anlegern bereits in der Vorwoche erheb-lich eingetrübt hat und nach dem schwachen Wochenauftakt dürfte der Pessimismus aktuell sogar noch größer sein. Das wiederum erwies sich im Sinne eines Kontraindikators in der Vergangenheit oft als ein positives Signal. Bei einem Verhältnis der Bullen zu den Bären unter den Teilnehmern an der in den USA durchgeführten AAII-Sentiment-Umfrage von 0,57 wie aktuell, folgten laut einer von der Zürcher Kantonalbank zitierten Auswertung von Goldman Sachs im Monat darauf im Schnitt Kursgewinne von 2%. In den drei Monaten danach betrug das Plus dann 5% und nach sechs Monaten über 9%. Das lässt uns hoffen, dass es auch im aktuellen Fall bald wieder besser aussieht an den Börsen. Und wenn wir damit Recht behalten sollten, könnten wir auch wieder Frieden schließen mit unserer Berufswahl.

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