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Global in Gewinner-Aktien investieren.
Der Internationale
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Selbst bei den großen Tech-Aktien ist die Kursfahrt keine Einbahnstraße

08.09.2020 | Der Internationale Nr. 19/2020

Nachdem wir als Börsianer in den vergangenen Wochen und Monaten speziell an der Wall Street sehr verwöhnt wurden, erinnerte uns das Handelsgeschehen zum Ende der Vorwoche daran, dass die Börse keine Einbahnstraße ist. Denn es kam bekanntlich zu einer spürbaren Korrektur, die vor allem den Technologie-Aktien zusetzte. Besonders hart getroffen wurden auch die Schlachtschiffe unter den Technologiekonzernen. Wenn diese Schlachtschiffe mit ihren Billionen an Marktkapitalisierung wackeln, dann ist das natürlich allgemein stark von Belang. Und auch für uns ist das von besonderem Interesse, weil wir mit Amazon und Alphabet 2 dieser Titel im Musterdepot haben und Facebook zum Kauf empfohlen haben.

Deshalb ist es wichtig, die Ereignisse einzuordnen, wobei wir gleich vorausschicken können, dass wir derzeit nur von einem temporären Rückschlag und keiner generellen Trendwende ausgehen. Streng genommen war die Korrektur sogar überfällig.

Etwas Besorgnis erregend sind allerdings die Meldungen über die umfangreichen Käufe von Call-Optionen auf Technologie-Aktien. Verantwortlich dafür soll neben Privatanlegern auch die japanische Tech-Beteiligungsgesellschaft Softbank sein. Da es hier um immense Summen geht, ist insbesondere das Treiben von Softbank sehr kritisch zu sehen. Denn Wetten dieser Art sind aus unserer Sicht eher etwas für Hasardeure als für umsichtige Langfrist-Investoren. Punkte wie diese machen uns deshalb aktuell mit am meisten Sorgen.

Zum Glück ist es aber gleichzeitig so, dass es im Gegensatz zur Dotcom-Ära noch keine allgemeine Spekulationswut gibt. Das zeigt ein Blick auf die Optionen auf Aktienindizes, ist hier doch momentan kein Anstieg der Call-Handelsvolumina zu sehen, wie aus der nächsten Grafik zu ersehen ist. Vielmehr sind sogar die Verkaufsvolumina etwas höher, was gegen eine allgemeine Börsen-Blase spricht. Und bei den Technologie-Aktien setzen wir darauf, dass deren Marktmacht, ihre blendend funktionierenden Geschäftsmodelle und die nach wie vor guten Gewinnaussichten dazu führen werden, dass der langfristige Aufwärtstrend mittelfristig fortgeschrieben werden kann.

Die Bank Julius Bär ergänzt in diesem Zusammenhang, dass dieses Jahr 42 Mrd. Dollar aus Aktien abgezogen und 1.109 Mrd. Dollar in Geldmarktfonds investiert wurden. Die Anlegerstimmung bilde folglich die viel zitierte «Wand der Sorgen» ab. Investiert bleiben oder Volatilität verkaufen lautet deshalb der Rat der Analysten bei der Schweizer Privatbank.

Mut macht außerdem auch noch ein anderer Aspekt. Gemeint ist damit die Beobachtung, dass die Konjunkturdaten zuletzt mehrheitlich positiv überraschten. So sind erstmals seit längerer Zeit die Wirtschaftsdaten sowohl in den USA als auch in der Eurozone sowie in den Schwellenländern stärker als erwartet ausgefallen. Das lässt darauf hoffen, dass es mit den Unternehmensgewinnen wie erhofft aufwärts geht und damit wäre eine wichtige Grundbedingung für steigende Aktienkurse erfüllt.

Basierend auf den Gewinnerwartungen für 2021 wird der S&P 500 Index derzeit zwar klar über dem historischen Durchschnitt gehandelt. Allerdings setzte sich zuletzt die kräftige Erholung des Gewinnwachstums fort und die Analysten korrigierten ihre Schätzungen weiterhin nach oben. Von daher dürfte das Korrekturpotenzial begrenzt sein, lassen die Experten von Julius Bär wissen. Wie die nächste Grafik der Schweizer Privatbank zeigt, würde sich bei erfüllten Gewinnprognosen das KGV wieder in früher übliche Bahnen zurückbewegen. Und bekanntlich gehen wir davon aus, dass die Bewertungen solange überdurchschnittlich hoch bleiben können, wie die Zinsen niedrig bleiben. Und genau letzteres streben die Zentralbanken weltweit bekanntlich an, zumal sonst auch die extrem hohen Staatsschulden nicht mehr zu finanzieren wären.

 

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