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07.05.2019 | Der Internationale Nr. 10/2019...huscht wieder durch die Börsen-Säle
Alles war gut an den Weltbörsen bis am Sonntag dem alten, blonden Mann im Weißen Haus entweder wieder einmal die Langeweile überfiel oder er auf die Idee kam, seiner Inszenierung als selbsternannter weltbester Geschäftemacher eine weitere Episode hinzuzufügen. Jedenfalls betätigte sich der US-Präsident wieder einmal als Kurznachrichten-Schreiber auf Twitter, in denen er die Zölle auf verschiedene chinesische Güter von 10% auf 25% erhöhte, weil es mit den Verhandlungen mit den Chinesen zuletzt nicht mehr schnell genug vorangegangen sei. Am Markt sorgte das für Nervosität, weil man jetzt wieder zweifelt, ob sich China und die USA beim laufenden Handelsstreit einigen können oder nicht. Die Analysten bei der US-Investmentbank Jefferies beispielsweise erhöhten die Schätzung für das Risiko eines Scheiterns daraufhin von 10% auf 30%.
Aus unserer Sicht ist ein Fehlschlag zwar nicht völlig auszuschließen, eine Eskalation wäre aber völlig irrational. Deswegen werten wir die jüngsten Trump-Drohungen als Schachzug im Zuge der von ihm typischerweise verfolgten Verhandlungsstrategie. Diese besteht unter anderem einfach darin, den Druck auf einen Verhandlungspartner gelegentlich überraschend zu erhöhen und so für Verunsicherung zu sorgen, mit dem Ziel, dem Gegenpart weitere Zugeständnisse abzuringen. An einer wirklichen Eskalation kann Trump aber im Grunde genommen nicht gelegen sein, weil er jüngst bereits verkündet hat, mit Blick auf den Wahlkampf zu den US-Präsidentschaftswahlen im Jahr 2020 auf eine starke US-Wirtschaft als Wahlargument setzen zu wollen. Eine Chance darauf, dass diese Wette aufgeht, gibt es aus unserer Sicht aber nur, wenn es nicht zu einem globalen Handelskrieg kommt. Wie dem auch sei, die neue Nachrichtenlage setzte den Weltbörsen zum Wochenauftakt zu , wobei es an Chinas Börsen und bei den Metallpreisen schon seit einigen Handelstagen wieder nach unten geht.
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