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Der Internationale
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Inflations- und Renditesorgen haben Börsen derzeit im Griff

23.02.2021 | Der Internationale Nr. 04/2021

Das wichtigste Gesprächsthema an den Börsen ist aktuell der Anstieg der Inflationserwartungen und der Anleiherenditen. Die Finanzmärkte spielen Reflation, schreibt dazu die Commerzbank. Bis jetzt geht es dabei um einen Wiederanstieg der Inflation auf Werte, die vor der Coronavirus-Krise üblich waren. Aber einige Anleger befürchten auch eine Inflation, die deutlich darüber hinausgeht. Dann könnte am Ende ein Einbruch der Finanzund Immobilienmärkte drohen, deren hohe Bewertungen sich nur rechtfertigen lassen, wenn Inflation und Zinsen dauerhaft niedrig bleiben. Die Commerzbank-Volkswirte sind allerdings auch der Ansicht, dass Inflationserwartungen und Renditen nicht mehr allzu lange steigen dürften. Es dürfte vielmehr noch einige Jahre dauern, bis sich die zu stark steigenden Geldmengen in einer dauerhaft höheren Inflation niederschlagen.

Laut St. Galler Kantonalbank befürchten Pessimisten aber auch, dass die Umgestaltung globaler Lieferketten als Folge der Covid-19-Pandemie die Produktionskosten vieler Güter erhöhen wird. Hier stellt sich jedoch für die dortigen Volkswirte die Frage, ob diese an die Konsumenten weitergegeben werden können. Dies zweifelt man zumindest an. Denn der Arbeitsmarkt sei nach wie vor stark angeschlagen, weshalb man nicht von einem zunehmenden Lohndruck ausgeht. Entsprechend erwartet man keinen ungebremsten Anstieg der Inflation. Zudem strebe die US-Notenbank weiterhin ein wirtschaftsunterstützendes Zinsniveau an und werde noch für längere Zeit an ihrer Nullzinspolitik festhalten. Neben einem tiefen Leitzins werde sie aber auch versuchen, die längerfristigen Kapitalmarktzinsen unter Kontrolle zu halten. Die Diskussionen über eine Zinskurvensteuerung dürften deshalb schon bald wieder geführt werden und den Zinsanstieg in den USA einbremsen.

Wir sehen das im Grunde ähnlich, wissen aus Erfahrung aber, dass sich Trends an den Märkten oder in Volkswirtschaften verselbstständigen können, sobald sie erst einmal Fahrt aufgenommen haben. Wir schließen deshalb die Option einer auch schon früher deutlicher anziehenden Inflation nicht aus. Abschließend beurteilen lässt sich das momentan mit einer hohen Verlässlichkeit noch nicht. Das ist deswegen eine Krux, weil die Trends bei der Inflation und den Anleiherenditen, wie gerade eindrucksvoll bewiesen, die Kursfindung an den Aktienmärkten stark beeinflussen können. Sollte die Teuerung tatsächlich nachhaltig Fahrt aufnehmen, dürfte das die in diesem Jahr deswegen bereits favorisierten Branchen Banken und Rohstoffe weiter beflügeln. Wir halten uns mit massiven Umschichtungen im Musterdepot aber noch zurück. Wobei wir darauf setzen, dass uns wie so oft die Charts so oder so dabei helfen werden, die richtigen Titel auszuwählen. Die Lücke zwischen Dividendenrendite und Staatsanleiherendite hat sich in den USA übrigens geschlossen (siehe Grafik). Zu beachten ist dabei aber, dass bei einer Inflation von etwas über 2% in diesem Jahr die Realrenditen noch immer negativ und Anleihen somit weiterhin wenig attraktiv sind.

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