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Schwache Zahlen und Prognosesenkung - SAP

28.10.2020 | Austria Börsenbrief Nr. 43/2020

SAP (ISIN DE0007164600 – Euro 96,95) rutschte am Montag nach erschreckend schwachen Zahlen für das dritte Quartal sowie einem sehr enttäuschenden Ausblick stark ab und vernichtete in wenigen Börsenminuten über 30 Milliarden Euro an Marktwert. Dabei wurde unsere vorgemerkte Stopp Marke auf Schlusskursbasis von 114 Euro nach unten durchschlagen. Der Musterdepottitel wurde somit zum Eröffnungskurs vom Dienstag zu 100 Euro aus dem Musterdepot verkauft. Der Softwarehersteller meldete für das dritte Quartal ein Umsatzminus von vier Prozent auf 6,54 Mrd. Euro. Das Betriebsergebnis sackte um 12% auf 1,47 Mrd. Euro ab. Dies lag klar unter den Markterwartungen. Der Ausblick fürs Geschäftsjahr 2020 wurde zum zweiten Mal gesenkt. Hintergrund der Rücknahme der Mittelfristziele ist ein noch schnellerer Umstieg auf den Bereich Cloudsoftware als bisher erwartet. Das ehemalige Management mit Bill McDermott an der Spitze, hatte noch versprochen, dass SAP die bereinigte operative Marge bis 2023 um rund fünf Prozentpunkte über derjenigen von 2018 heben wird. Diese Ziele wurden jetzt gestrichen. Der neue Vorstandschef Christian Klein musste einräumen, dass das starke Wachstum der Cloudangebote bis 2023 rund vier bis fünf Prozentpunkte bei der operativen Marge kosten werde. Die in der Vergangenheit in aller Regel zuverlässige SAP hat mit dieser überraschend negativen Entwicklung zunächst viel Vertrauen bei den Investoren verspielt. Der Softwarekonzern hat sich auch weniger immun gegen die Covid-19-Pandemie gezeigt als bisher angenommen. SAP rechnet bis Mitte des kommenden Jahres mit Belastungen durch Corona. Damit steigt auch die Spannung wie die Zahlen anderer Technologietitel für das dritte Quartal ausfallen werden. Die Unsicherheit für den Gesamtmarkt und speziell dem Technologiesektor ist mit diesem SAP-Desaster sicherlich ein Stück weit gestiegen. Insgesamt erscheint uns der ungewöhnlich massive Kursrutsch jedoch überzogen. Einige Analysten bewerten dann auch die Entwicklung nicht so negativ und haben an ihren Kaufempfehlungen und Kurszielen von bis zu 160 Euro festgehalten. Zudem signalisierte das SAP-Management mit umfangreichen Insiderkäufen Vertrauen in die Zukunft des Softwaregiganten sowie der Aktie.

Wir bleiben nach unserem Musterdepotverkauf zunächst an der Seitenlinie. Der Softwaregigant muss in den kommenden Quartalen erst wieder Vertrauen zurückgewinnen und im Chart muss der aktuelle Ausverkauf zunächst verarbeitet werden.

Wir stufen SAP auf dem aktuellen Niveau neutral ein.

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