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Leitartikel zur Wirtschaft - Raimund Klaptor
17.06.2020 | Aktien-Spezialwerte Nr. 13/2020In den letzten Wochen häuften sich die wirtschaftlichen Nachrichten, die wieder etwas besser ausfielen als es den zuvor massiv gedrückten Erwartungen entsprach. Die US-Arbeitslosenzahlen für den Mai überraschten ebenso positiv wie einige volkswirtschaftliche Daten aus China, wo z.B. nach einem beispiellosen Absturz in den Monaten Februar und März die dortigen Autoverkäufe im April wieder um 4,4% und im Mai sogar um 14,5% gegenüber dem vergleichbaren Vorjahresmonat zulegten. Auch für Deutschland gibt es Licht am Ende des Tunnels. Zeitnah abbildende Konjunkturindikatoren wie der LKW-Maut Fahrleistungsindex, der stark mit der wirtschaftlichen Aktivität korreliert, zeigten zuletzt wieder Erholungstendenzen, so dass es nicht verwundert, dass auch die Konjunkturschätzungen der Volkswirte nicht immer nur noch schlechter werden.
Gemäß dem am Dienstag veröffentlichten Konjunkturbericht des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung in Halle (IWH) könnte die deutsche Wirtschaft sogar relativ glimpflich durch die Corona-Rezession kommen. Das IWH sieht den Tiefpunkt der Rezession im zweiten Quartal und erwartet für das laufende Jahr einen Rückgang des deutschen Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 5,1%, gefolgt von einem Aufschwung von 3,2% im kommenden Jahr. Freilich steht die Prognose unter dem Vorbehalt, dass es im zweiten Halbjahr keinen starken Wiederanstieg der Covid-19-Erkrankungen in den wichtigen Industrienationen gibt. Sollte das IWH Recht behalten, so würde der deutsche BIP-Einbruch im laufenden Jahr sogar kleiner bleiben als in der Finanzkrise 2009 (-5,7%). Das hätte vor einigen Wochen, als sich die Negativschätzungen der Marktauguren einen Überbietungswettbewerb lieferten, sicherlich noch niemand gedacht. Einschränkend ist allerdings zu sagen, dass andere Volkswirte aktuell größere Minuszeichen für das laufende Jahr voraus sehen, so zum Beispiel die OECD mit -6,6% und die Deutsche Bundesbank mit -7,1%.
Bezüglich der starken Aktienmarkterholung der letzten Wochen überwiegt bei vielen (vor allem den professionellen) Marktteilnehmern die Skepsis. Tatsächlich haben sich in der Vergangenheit die Kurse nach derartig scharfen Kurseinbrüchen wie dem Corona-Crash nur selten schnell wieder nahe ihrer früheren Niveaus etablieren können, ohne dass es noch einmal einen kräftigen Rücksetzer gab. Das ist allerdings keine Garantie dafür, dass Anleger auch in 2020 noch einmal die Gelegenheit zu extrem günstigen Einstiegskursen wiedersehen werden. Da nach unserer Beobachtung sehr viele Investoren nur auf einen deutlichen Kurseinbruch warten, um dann noch einmal richtig günstig kaufen zu können, besteht aus marktpsychologischer Sicht eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür, dass dieser Einbruch ausbleibt, solange die Wirtschaft weiter auf einen Erholungskurs einschwenkt. Unterstützt wird die „meist gehasste Erholungsrallye aller Zeiten“ von beispiellos voluminösen Konjunkturprogrammen der Staaten und monetären Impulsen der Notenbanken, weshalb wir nicht auf einen weiteren Absacker spekulieren würden. Es bleibt langfristig die beste Strategie, auf den Versuch des Markettimings (der meist schief geht) zu verzichten und ungeachtet aller Marktschwankungen in ein sorgsam zusammengestelltes Portfolio günstig bewerteter und chancenreicher Spezialwerte zu investieren.
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