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Aktien Spezialwerte
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Eine Zwischenbilanz bei den Small Caps

01.06.2022 | Aktien-Spezialwerte Nr. 11/2022

2022 ist bislang kein einfaches Jahr für Nebenwerte-Investoren. Aktien kleinerer Unternehmen entwickeln sich seit Jahresbeginn spürbar schlechter als die Dickschiffe. Während sich die bisherigen Jahresverluste beim Dax per Dienstagabend auf -9,4% begrenzen, stehen beim MDax -14,8%, beim SDax -16,0%, beim TecDax -19,0% und beim Index für eigentümergeführte Mittelstandsunternehmen GEX -28,0% angeschrieben. Auch die Performance unserer Empfehlungsliste hinkt im laufenden Jahr der des Dax hinterher, was glücklicherweise Seltenheitswert hat. Durch die deutlich schlechtere Aktienperformance von Unternehmen mit geringer Marktkapitalisierung haben sich die Bewertungsrelationen zwischen BigCaps und Small Caps jüngst deutlich verschoben. Während in normalen Börsenzeiten die wachstumsstärkeren und damit eine höhere Bewertung verdienenden Small Caps bezogen auf die jahresaktuellen KGVs um einiges teurer gepreist sind als Big Caps, hat sich der Abstand zuletzt deutlich eingeengt. Das führen wir auf die aktuell hohe Risikoscheu des Marktes zurück. In „risk off“-Marktphasen wie es aktuell der Fall ist, werden Nebenwerte, die in den Standardmodellen einer höheren Risikokategorie zugeordnet werden, eher verkauft als die großen bekannten Namen. Die zudem geringere Handelsliquidität der Nebenwerte tut ein Übriges. Wie sollte man als Nebenwerteinvestor auf die jüngsten Trends reagieren?

Unsere Anlagestrategie setzt wie die vieler anderer Value-Investoren und Antizykliker langfristig und strategisch auf eine der stärksten Kräfte am Aktienmarkt: „reversion to the mean“. Dieses statistische Phänomen der Rückkehr zum Mittelwert zeigt sich im Finanzbereich darin, dass beispielsweise die Volatilität von Vermögenswerten, das KGV von Märkten, die durchschnittlich in einer Branche zu erzielenden Renditen oder auch der Realzins letztlich zum langfristigen Mittelwert (oder auch zum Trendverlauf) des gesamten Datensatzes zurückkehren. Dagegen ist der Glaube an das Motto „Dieses Mal ist alles anders“ für Anleger fast immer sehr kostspielig und beruht auf dem Fehler, aktuelle Extremereignisse immer weiter in die Zukunft fortzuschreiben und die Kräfte zu unterschätzen, welche die weitere Entwicklung wieder auf gewohnte Bahnen oder den langfristigen Trendverlauf zurückziehen. Freilich wird auch das „reversion to the mean“- Konzept gefährlich, wenn man meint, es ausnahmslos immer anwenden zu können, schließlich ist die Wirtschaft auch voll von Neuentwicklungen, Technologiesprüngen, Disruptionen, etc. Insofern besteht die eigentliche Denkarbeit natürlich darin, zu ermitteln, wann dieses Konzept greift (z.B. beim bekannten „Schweinezyklus“) und wann nicht (erinnert sei an das bekannte Truthahn-Beispiel von Nassim Taleb: der Truthahn gewinnt in den ersten 1.000 Tagen seines Lebens durch die Mast stetig an Wohlbefinden und Gewicht, bevor am Erntedankfest mit der Schlachtung plötzlich alles aus ist).

Es wird am Aktienmarkt immer wieder einmal Phasen geben, in denen BigCaps performanceseitig vor den SmallCaps liegen, doch es gibt gute Gründe dafür, warum langfristig Small Caps höhere Renditen abwerfen sollten, wie es im Durchschnitt der bisherigen Kapitalmarkthistorie auch zu beobachten war. Sowohl die Empirie als auch die Theorie sprechen daher dafür, für den langfristigen Vermögensaufbau systematisch auf Nebenwerte zu setzen. Da unprognostizierbar ist, wann und wie lange Small Caps vorübergehend auch einmal den BigCaps hinterherlaufen werden, macht es unseres Erachtens keinen Sinn, auf solche Fluktuationen hektisch mit Umschichtungen zu reagieren. Eher sprechen die aktuell hohe Risikoscheu im Markt und die jüngst gesehene Underperformance von Nebenwerten dafür, dass aktuell ein guter langfristiger Einstiegszeitpunkt in zukunftsträchtige und günstig bewertete Nebenwerte ist.

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