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Bijou mit positivem Ausblick auf 2023
03.05.2023 | Aktien-Spezialwerte Nr. 09/2023Der in der vergangenen Woche von Bijou Brigitte vorgelegte 2022er Geschäftsbericht ist für Aktionäre eine angeneheme Lektüre. Die bereits vorab gemeldeten starken 2022er Zahlen mit einem 41,9%igen Umsatzanstieg auf 306,5 Mio. Euro (Vorjahr: 216,0 Mio.) und einem auf 35,3 Mio. Euro (Vorjahr: 17,0 Mio.) angestiegenen Jahresüberschuss wurden bestätigt und das 2022er Ergebnis je Aktie mit 4,58 Euro (Vorjahr: 2,21) berichtet. Aus unserer Sicht enthält der Jahresbericht insbesondere drei erwähnenswerte Aspekte. Erstens erscheint der Bericht in seiner Tonalität optimistischer als in früheren Jahren, auch bezogen auf die weiteren Aussichten: „Bijou Brigitte blickt voller Zuversicht in das Jubiläumsjahr 2023. Unser starkes Comeback nach der Corona-Pandemie ist ein deutliches Zeichen für die Kraft und Stärke von Bijou Brigitte. Auch wenn die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen weiterhin von hohen geopolitischen Unsicherheiten geprägt sein werden, sind wir davon überzeugt, dass die Bijou Brigitte modische Accessoires AG ein erfolgreiches Jahr vor sich hat“, heißt es dort. Das sind eher ungewöhnlich optimistische Töne aus Hamburg.
Dieser Optimismus zeigt sich zweitens auch in einer quantitativ erfreulichen Guidance für 2023, die auf einen Konzernumsatz zwischen 320 Mio. und 340 Mio. Euro sowie ein Vorsteuerergebnis von 38 Mio. bis 54 Mio. Euro (Geschäftsjahr 2022: 46,3 Mio.) lautet. Bijou prognostiziert gewöhnlich konservativ, weswegen wir diese rund um das erfreulich hohe 2022er Niveau aufgespannte 2023er Guidance als positive Überraschung werten. Zur Erinnerung: Vor einem Jahr wurde mit einer 2022er Prognose für den Vorsteuergewinn von 0 bis 15 Mio. Euro gestartet, die dann im September auf 20 Mio. bis 35 Mio. Euro angehoben wurde. Am Ende wurde der obere Rand der erhöhten Prognose nochmals um mehr als 10 Mio. Euro übertroffen. Drittens zeigt die Konzernbilanz, dass wir mit unserer Schätzung eines hohen Nettocashbestands von rund 22 Euro je Aktie per Ende 2022 nicht überoptimistisch waren. Trotz eines deutlich auf 71,9 Mio. Euro (Vorjahr: 58,6 Mio.) angestiegenen Vorratsbestands (bedingt durch bewusst vorgezogene Wareneinkäufe, um mögliche Lieferengpässe zu vermeiden) kletterte der Nettocashbestand des bankschuldenfreien Bijou-Konzerns zum Jahresende 2022 auf 171,5 Mio. Euro (Vorjahr: 139,5 Mio.), mithin auf rund 22,25 Euro (Vorjahr: 18,10) je umlaufender Aktie. Von diesem Nettocashbestand wurden per Ende 2022 rund 70 Mio. Euro (zum 31.12.2021: rund 30 Mio.) in Form kurzfristiger Termingelder mit ursprünglichen Fälligkeiten von drei bis zwölf Monaten gehalten. Für den Investitionsbedarf setzt Bijou heuer 7 Mio. bis 12 Mio. Euro (2022: 6,9 Mio.) an. Angesichts der geplant steigenden Investitionen verwundert es auch nicht, dass die Anzahl der Filialen zum Jahresende 2023 voraussichtlich über dem Stand per Ende 2022 (902 Filialen) liegen soll. Im Jahr 2022 sank die Filialzahl noch um netto 24, nachdem 16 Filialen eröffnet und 40 Standorte geschlossen wurden. Wie es im Geschäftsbericht heißt, sei die Konsolidierung des Filialnetzes im vergangenen Jahr weitgehend abgeschlossen worden. Wir sind gespannt, ob das Management – wie in der Hauptversammlung im vergangenen Juni angekünfigt – künftig wieder ein Filialwachstum zeigen wird.
Unser Fazit: Auf Basis der erfreulich starken 2023er Prognose besteht unseres Erachtens vor dem Hintergrund der starken Q1-Zahlen (wir berichteten) nun durchaus die Aussicht darauf, dass im laufenden Jahr das starke 2022er Ergebnis wiederholt oder gar übertroffen werden kann. Damit steigt auch deutlich die Wahrscheinlichkeit dafür, dass die für die Hauptversammlung am 20.06.2023 vorgeschlagene Dividende von 5,00 Euro je Aktie (obwohl nur in Höhe von 3,00 Euro als „Basisdividende“ und mit weiterem Teilbetrag von 2,00 Euro als Jubiläumsdividende bezeichnet) im kommenden Jahr nochmals wiederholt werden kann. Wir heben aufgrund des doch merklich über unseren Erwartungen liegenden initialen 2023er Ausblicks unser Kursziel nochmals an auf nunmehr 70 Euro (vormals 65 Euro).
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