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H&R schlägt Prognose

21.02.2024 | Aktien-Spezialwerte Nr. 04/2024

H&R hat am Dienstagnachmittag durchaus erfreuliche vorläufige Geschäftsergebnisse für 2023 vorgelegt. Demnach wurde nach vorläufigen Berechnungen bei vor allem rohstoffpreisbedingt um rund 14,2% auf 1.352 Mio. Euro gefallenen Umsätzen (2022: 1.576 Mio.) ein EBITDA von 92,7 Mio. Euro erreicht. Das liegt zwar deutlich unter dem 2022er Niveau (124,9 Mio.), aber nachdem mit der Neunmonatsberichterstattung Anfang November die EBITDA-Erwartung auf „mindestens 80,0 Mio. Euro“ angehoben wurde und H&R die Erwartung am 18. Dezember noch einmal auf „um die 90,0 Mio. Euro“ anhob, überraschten die nun erreichten 92,7 Mio. Euro doch positiv. Das EBIT wurde mit 30,3 Mio. Euro (2022: 69,6 Mio.) bekannt gegebenen, woraus sich im Vorjahresabgleich eine deutlich erhöhte Abschreibungssumme von 62,4 Mio. Euro (2022: 55,3 Mio.) ergibt. Hieraus lässt sich im Abgleich mit den Zahlen aus dem Neunmonatsbericht 2023 schließen, dass das Schlussquartal 2023 von deutlich höheren Abwertungseffekten gekennzeichnet war als die Vorquartale. Die Finanzierungsaufwendungen stiegen auf Ganzjahressicht merklich, so dass das Vorsteuerergebnis deutlich auf 18,8 Mio. (2022: 62,0 Mio.) fiel. Bezüglich der Finanzierungskosten brachte nach unserer Zahlenanalyse das vierte Quartal gegenüber den Vorquartalen aber nur noch unterproportionale Belastungen, was aufgrund der zuletzt deutlich verbesserten Cashflows auch stimmig ist. Dennoch fiel das auf die Aktionäre entfallende Konzernergebnis – auch bedingt durch einen negativen Steuereffekt im Schlussquartal – deutlich auf 10,6 Mio. Euro (2022: 42,7 Mio.), womit H&R ein Ergebnis je Aktie im Bereich von 0,28 bis 0,29 Euro je Aktie (2022: 1,15) berichten dürfte.

Grundsätzlich war das Jahr 2023 gemäß H&R zwar wieder von günstigeren Einsatzstoffen gekennzeichnet, wobei auch die Energie- und Gaskosten in Folge der Preisbremsen auf einem verträglichen Maß blieben. Da aber weiterhin Produkte aus russischen Rohstoffen trotz Sanktionen auf den westeuropäischen Markt kamen und den Margendruck erhöhten sowie die zunehmende Verunsicherung durch militärische Konflikte die Stimmung in vielen Abnehmerindustrien negativ beeinflusste, war es angesichts der herausfordernden Gesamtgemengelage aus unserer Sicht zwar kein gutes, aber doch ein solides Geschäftsjahr. Zudem zeigt der Trend aus unserer Sicht wieder in die richtige Richtung, denn das vierte Quartal 2023 zeigte mit einem EBITDA von 26,1 Mio. Euro (Q4/2022: 21,6 Mio.) wieder einen ordentlichen Wert, nachdem insbesondere das Jahresauftaktquartal 2023 (14,4 Mio.) sehr schwach lief und die Hamburger mit dem zweiten (25,0 Mio.) und dem dritten Quartal (27,2 Mio.) wieder in die Spur fanden. Sehr stark erholten sich auf Gesamtjahressicht die Cashflows: Der operative Cashflow zog trotz des geringeren Konzernergebnisses deutlich auf 119,1 Mio. Euro an (2022: 38,0 Mio.) und der Free Cashflow drehte von -34,5 Mio. Euro im Vorjahr auf +62,8 Mio. Euro deutlich ins Plus. Eine 2024er Guidance wurde leider noch nicht kommuniziert, wird aber spätestens mit Vorlage des 2023er Geschäftsberichts am 28. März 2024 veröffentlicht.

Insgesamt sind wir mit dem Schlussquartal 2023 durchaus zufrieden, vor allem, was das berichtete EBITDA und die sehr starken Cashflows betrifft. Wir sind zudem auch für die weiteren Aussichten nicht negativ gestimmt. Jüngst hat der italienische Mineralölkonzern Eni die Teilschließung, bzw. Umstellung der Produktion einer bedeutenden Raffinerie in Livorno bekannt gegebenen, was die Marktbedingungen in den für H&R relevanten Marktsegmenten bereits kurz- bis mittelfristig verbessern sollte. H&R hatte zwar im vergangenen Jahr mit nicht einfachen Marktbedingungen zu kämpfen und glänzt auch nicht gerade mit einem stolzen nachhaltigen Wachstum oder starken Dividenden, erscheint aber mit einem Buchwert je Aktie von rund 11 Euro substanzseitig deutlich unterbewertet und könnte trotz der aktuell schlechten Stimmung für die Aktie in den kommenden Jahren zum einen von sich verbessernden Marktbedingungen im angestammten Geschäft und zum anderen von Wachstumsphantasie im Zusammenhang mit nachhaltigeren Produkten auf nichtfossiler Basis (Tochterunternehmen P2X Europe) profitieren. Vor dem Hintergrund dieser Chancen erscheint uns die Aktie keineswegs angemessen bewertet und weiterhin bis 6,50 Euro als Kauf mit Kursziel 10,00 Euro.

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