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Aktien Spezialwerte
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Ausführungen zum Ein- und Ausstiegstiming - Dipl.-Kfm. Dipl.-Volksw. Raimund Klapdor

27.01.2021 | Aktien-Spezialwerte Nr. 02/2021

In den letzten Wochen erreichten uns insbesondere von vielen Neuabonnenten Fragen zum Einstiegstiming für Titel unserer Empfehlungsliste. Vor dem Hintergrund der in den vergangenen zehn Monaten deutlich gestiegenen Kurse sind tatsächlich viele unserer Empfehlungen so weit nach oben gelaufen, dass aktuell nur noch zwei Titel in ihren auf der Empfehlungsliste angegebenen Kaufzonen liegen. Daher an dieser Stelle einige grundsätzliche Ausführungen zum Ein- und Ausstiegstiming. Unser Investmentansatz beruht auf der einfachen Grundidee, Aktien günstiger zu kaufen als es ihrem fairen Wert entspricht. Kaufenswert sind Titel mit einer möglichst hohen Diskrepanz zwischen Kurs und fairem Wert, also mit einer möglichst hohen „margin of safety“ (Sicherheitsmarge), wobei der faire Wert über eine ausgiebige Unternehmensanalyse zu ermitteln ist. Es für den nachhaltigen Investmenterfolg schlicht unabdingbar, für die jeweiligen Aktien möglichst belastbare Vorstellungen zu den fairen Werten zu ermitteln, denn andernfalls kann überhaupt gar keine sinnvolle Entscheidung darüber getroffen werden, ob eine Aktie im Sinne eines Investments ein Kauf oder ein Verkauf ist. Wer Aktien nicht auf Basis dessen kauft, was die entsprechenden Unternehmen aller Voraussicht nach erwirtschaften werden und wert sind, sondern lediglich auf den „newsflow“ schaut, das Chartbild betrachtet und/oder sich auf sein Bauchgefühl zur Zukunftsfähigkeit der Produkte des betreffenden Unternehmens verlässt, agiert auf wackeligem Boden. In den Händen eines Anlegers, der keine Vorstellung vom inneren Wert hat, fungieren Aktien letztlich nur als ein Handelsvehikel, von dem man hofft, dass es im Preis steigt und später zu einem höheren Kurs an andere Anleger verkauft werden kann. Wer so agiert, investiert nicht, sondern spekuliert. Dies mag durchaus funktionieren, ist aber nicht unser Ansatz. Im Zentrum unseres Ansatzes steht die Ermittlung von fairen Werten für die betreffenden Aktien. Aus unserer Sicht werden Käufe letztlich umso lukrativer sein, je weiter der Einstiegskurs unter dem fairen Wert liegt. Daher geben wir je nach den von uns eingeschätzten Chancen-/Risikoverhältnissen Kaufzonen an, die eine genügend hohe margin of safety bieten, so dass wir die Aktien zu diesen Kursmarken als klare Käufe betrachten. Somit handhaben wir unsere Einschätzung zur „Kaufzone“ sehr restriktiv, d.h. wir halten Kurse unserer EmpfehlungslisteTitel unter diesen Schwellenwerten nicht nur für günstig, sondern für sehr günstig und in langfristiger Hinsicht aus fundamentalanalytischen Gründen für klare Käufe. Obwohl wir als Kaufzone Kurse unterhalb bestimmter Kursmarken angeben, handelt es sich selbstverständlich in Wirklichkeit um Kontinua: je günstiger die Kurse, desto kaufenswerter ceteris paribus die Aktien. Werden Effekte des kurzfristiger wirkenden MomentumEffekts in die Betrachtung einbezogen, so können auch Aktien, die jüngst angefangen haben, Fahrt aufzunehmen und aus der Kaufzone nach oben herausgelaufen sind, auch oberhalb der Kaufzone noch lukrative Einstiegsmöglichkeiten im Sinne eines „the trend is your friend“-Ansatzes bieten, obwohl sie rein fundamentalanalytisch bereits nur noch als schwach kaufenswert oder als haltenswert anzusehen sind. Von unserer Empfehlungsliste sehen wir aktuell beispielsweise Heliad durchaus noch als gute Kaufchance, sowohl in kurzfristiger, wie auch in langfristiger Hinsicht. Auch FinLab und Nagarro wären bereits bei leichten Kursrückgängen wieder klar kaufenswert. In Haussephasen ist es besonders schwer, die Disziplin zu wahren, nur bei günstigen Kursen zu kaufen. Viele Anleger begehen den Fehler, besonders eifrig in Fahnenstangen hinein zu kaufen, aus Angst, etwas zu verpassen (fomo – fear of missing out). Allerdings liegt der Gewinn letztlich im Einkauf. Zudem zeigt die Erfahrung, dass es immer wieder interessante Konstellationen bei Einzeltiteln gibt oder Marktverwerfungen sehr gute breite Einstiegsmöglichkeiten bieten (noch vor zehn Monaten notierten außer TAG Immobilien alle Titel unserer Empfehlungsliste in ihren jeweiligen Kaufzonen). Wir raten also grundsätzlich dazu, sich beim Aufbau von Depotpositionen grob an unsere Angaben zur Kaufzone zu halten (wobei auch das Potenzial bis zum fair value einbezogen werden kann) und beim Prozess des Depotaufbaus Geduld zu bewahren. Weitere Ausführungen zum Thema finden sich unter anderem in den Leitartikeln der Ausgaben 4/2017, 7/2017, 8/2017 (Fragen des Ausstiegstimings), 8/2019 (Beliebigkeit beim Ein- und Ausstieg), 17/2019 (margin of safety), 20/2019 (Geduld beim Halten) und 20/2020 (Ankereffekt). Alle vergangenen Ausgaben können im Abonnentenbereich auf unserer Homepage kostenfrei abgerufen werden. Freundliche Börsentage wünscht Ihnen Ihr Raimund Klapdor

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