30 Jahre Austria Börsenbrief

Leitartikel von Franz C. Bauer

Man hätte es nicht besser planen können: Dieser Tage überschritt der österreichische Blue-Chip-Aktienindex ATX den Höchststand vor der Krise 2007/2008 und wir feiern praktisch zeitgleich unser 30-jähriges Jubiläum. Vor drei Jahrzehnten, im Jahr 1987, in unmittelbarer zeitlicher Nähe zum legendären Börsencrash – dessen Ursache übrigens bis heute Rätsel aufgibt –  wurde der Austria Börsenbrief als erster österreichischer Börsenbrief (und erster unabhängiger Börsendienst) gegründet. Damals gab es massenweise „gute Ratschläge“: Lasst die Finger davon, die Börse wird sich von diesem Schock nicht mehr erholen, Aktien sind tot. Was aber folgte, war die mit 113 Monaten längste Haussephase seit mehr als 100 Jahren. Die Lehre von damals gilt unverändert bis heute, und sie hat sich gerade jetzt wieder bewiesen: Aktieninvestments bringen langfristig solide Renditen, vorausgesetzt, die Titelauswahl stimmt und die Nerven halten.
Der Austria Börsenbrief begleitet Sie nunmehr seit 30 Jahren dabei. In diese Zeit fielen tatsächlich „börsenhistorische“ Ereignisse. Zum Beispiel Entstehung und Platzen der Technologieblase 2000/2002. Bewertungen jenseits jeglicher Vernunft waren damals an der Tagesordnung. Unsinnige Begriffe wie „cash burn rate“ kamen in Mode – und verschwanden wieder. Dann eine der größten Finanzkrisen, die die Welt je gesehen hatte. Wir wiesen bereits Mitte 2007 auf die Gefahr hin, die durch leichtsinnig vergebene und als „Wert“papiere gebündelte Immobilienkredite für die Weltwirtschaft darstellen. Als der Crash dann da war, konnten wir aber aus der langjährigen Erfahrung heraus beruhigen: Es wird wieder bergauf gehen, und nur wer in Panik zu schlechten Kursen verkauft, hat einen echten „Verlust“. In Wien hat es im Vergleich mit anderen Börsenplätzen etwas länger gedauert, bis der Index wieder auf Vor-Krisen-Niveau kletterte, doch speziell das heurige Jahr brachte bisher einige positiver Überraschungen.
Wir werden Sie auch künftig mit seriösen, unabhängigen, gut recherchierten Analysen und Analysen begleiten – mit kleinen Verbesserungen. Sie haben es sicher schon bemerkt: Wir haben unser Layout überabeitet und wieder etwas moderner und zeitgemäß gestaltet. Eine größere Änderung betrifft unsere Musterdepots. Wir sind stolz auf die Performance unserer Depots, allerdings sind durch das separat geführte Tradingdepot unsere Tradingerfolge nicht in die Gesamtperformance des Österreich Depots eingeflossen. Das ändern wir jetzt und werden in Zukunft neue Tradingpositionen gleich direkt ins Musterdepot aufnehmen. Mit dem letzten Verkauf im Tradingdepot löst sich dieses auf. Außerdem: Da in den vergangenen Jahren beachtliche Summen zusammengekommen sind, die die Möglichkeiten durchschnittlicher Anleger übersteigen, haben wir einen „Split“ durchgeführt. Damit können auch neue Investoren wieder mit „leistbaren“ Beträgen operieren.

Wir hoffen, die Praxistauglichkeit des Austria Börsenbriefes mit diesen Änderungen weiter verbessert zu haben und werden Sie auch künftig mit aktuellen Informationen und Analysen aus der Finanzwelt versorgen. Wir danken Ihnen, unseren geschätzten Leserinnen und Lesern, für Ihre treue Verbundenheit.
Franz C. Bauer