Rüstungs-Hausse: Diese 15 Aktien sind die Top-Favoriten der Fonds
Welche Rüstungsunternehmen sind die Top-Favoriten der Fondsmanager? Eine aktuelle Scope-Studie nennt die Antwort und gibt einen Überblick über die investierbaren 20 Produkte am Markt, die aktiv gemanagte Fonds und ETFs umfassen. Lesen Sie weiter, um mehr zu erfahren.
Angesichts der wachsenden globalen Spannungen gewinnen sicherheits- und verteidigungsbezogene Investitionen an Bedeutung. Der russische Angriffskrieg in der Ukraine, Konfliktrisiken im Indopazifik und die Auseinandersetzungen im Gazastreifen haben weltweit zu einer spürbaren Erhöhung der Verteidigungsausgaben geführt, die 2024 ein Rekordhoch von 2,72 Billionen Dollar erreichten. Die Märkte erwarten, dass diese Entwicklung anhalten wird. Parallel dazu wächst das Interesse an thematischen Investmentstrategien, die gezielt auf sicherheitsrelevante Branchen setzen.
Ein wachsendes Investmentsegment
Der Markt für Rüstungsfonds hat sich von einer Nische zu einem dynamischen Investmentbereich entwickelt. Inzwischen verwalten diese Fonds ein Vermögen von 13,3 Milliarden Euro. Um die Top-Positionen zu ermitteln, hat die Scope Fund Analysis GmbH eine umfassende Analyse durchgeführt.
Die Untersuchung basiert auf den verfügbaren Daten von 14 der insgesamt 20 existierenden Produkte (Fonds und ETFs), deren Stichtag der 30. Juni 2025 war. Diese 14 Produkte repräsentieren ein kumuliertes verwaltetes Vermögen von 13,2 Milliarden Euro und spiegeln damit nahezu vollständig das Fondsvolumen im Segment wider (ca. 99%). Die Ergebnisse geben tiefe Einblicke in die Portfolios und zeigen, welche Unternehmen die klaren Favoriten der Fondsmanager sind.
Die Favoriten der Fondsmanager
Die Auswertung der Fondsportfolios zeigt, dass es, wie bei thematischen Investmentstrategien üblich, zu großen Überschneidungen bei den Top-10-Positionen kommt. Dies gilt insbesondere für Unternehmen mit hoher thematischer Relevanz und einem sogenannten Pure-Play-Charakter, die sich stark auf den Sicherheits- und Verteidigungssektor konzentrieren. Sechs Unternehmen – Rheinmetall, BAE Systems, Rolls-Royce, Thales, Saab und Leonardo – finden sich in mehr als der Hälfte der analysierten Fonds unter den Top 10. Diese Gruppe erzielte seit Jahresbeginn eine beeindruckende durchschnittliche Wertentwicklung von 100%.
An der Spitze der Favoritenliste steht unangefochten Rheinmetall, dessen Aktie seit Jahresbeginn einen Kursanstieg von 185% verzeichnete. Das Unternehmen ist in 79% der analysierten Fonds unter den Top 10 vertreten und macht dort durchschnittlich 9,4% des Fondsvermögens aus. Der Erfolg von Rheinmetall lässt sich unter anderem durch den Rekord-Auftragsbestand und die gestiegene Nachfrage im Zuge des Ukraine-Kriegs erklären. Trotz eines hohen Kurs-Gewinn-Verhältnisses von 49 ist die Markterwartung weiterhin positiv.
Auch Hensoldt (+168% seit Jahresbeginn) und Babcock International (+106%) verzeichneten eine herausragende Performance, wobei sie laut Scope von ihrer vergleichsweise geringeren Marktkapitalisierung von 10 Milliarden bzw. 6 Milliarden Euro profitieren. Im Gegensatz dazu gilt Palantir, dessen Wertentwicklung bei 108% lag, als eine der führenden Investmentstories im Bereich Künstliche Intelligenz und profitiert von großen Militärverträgen. Die Bewertung des Unternehmens liegt mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 210 weit über dem Marktdurchschnitt und verdeutlicht, dass der Kapitalmarkt hier vor allem auf die zukünftigen Wachstumsperspektiven setzt.
Die 15 Top-Holdings der Rüstungsfonds und -ETFs

Ein Markt im Wandel: Fonds und ETFs im Überblick
Der Markt für Rüstungsinvestments ist noch jung, aber wächst dynamisch. Er umfasst insgesamt 20 Produkte, die sich aus 15 Rüstungs-ETFs und 5 Rüstungs-Aktienfonds zusammensetzen. Zunächst wurden vor allem global ausgerichtete Produkte aufgelegt, inzwischen rücken verstärkt Produkte mit europäischem Fokus nach, zuletzt sogar mit Fokus auf den indopazifischen Raum. Die meisten dieser Produkte sind als passive ETFs aufgesetzt, vereinzelt existieren auch aktiv gemanagte Fonds.
Thematische Aktienfonds mit Verteidigungsbezug im Überblick

Investiert wird vor allem in Unternehmen, die im Bereich Verteidigung, Sicherheit und Rüstung tätig sind. Dazu zählen beispielsweise Firmen, die Waffen, Militärfahrzeuge, Luft- und Raumfahrttechnik, Cyberabwehrsysteme, Sensorik oder sicherheitsbezogene Software herstellen. Diese Unternehmen profitieren häufig von staatlichen Aufträgen, sind stark in internationale Sicherheitsnetzwerke eingebunden und stehen oftmals in direkter Verbindung zu aktuellen geopolitischen Entwicklungen.
Bei den Kosten gibt es deutliche Unterschiede: Während die laufenden Kosten der ETFs in einer Spanne von 0,18% bis 0,65% liegen, sind aktiv gemanagte Fonds naturgemäß mit 1,20% bis 1,95% teurer. Es ist noch zu früh, um zu beurteilen, ob sich dieser Kostenaufschlag durch eine bessere Performance rechtfertigen lässt. Dennoch bieten aktive Fonds aufgrund der höheren Anzahl an Portfoliopositionen eine breitere Diversifizierung und potenziell geringeres Risiko.
Die bisherige Performance der Rüstungsfonds ist beeindruckend: Im Vergleich zum MSCI World, der im gleichen Zeitraum lediglich um 8,5% zulegte, konnten Fonds wie der VanEck Defense UCITS ETF (62,5% Rendite in einem Jahr) und der HANetf Future of Defence ETF (49,2%) den Markt deutlich übertreffen.
Performancevergleich: Rüstungsfonds im 1-Jahres-Zeitraum

Auch auf Sicht von sechs Monaten lagen alle Rüstungsfonds klar vor dem MSCI World. Gleichzeitig wird hier besonders deutlich, wie stark die Wertentwicklungen untereinander differieren. Während der Global X Defense ETF mit 35,0% die höchste Rendite erzielte, kam der schwächste Fonds im Vergleichszeitraum lediglich auf 16,1%.
Performancevergleich: Rüstungsfonds im 6-Monats-Zeitraum

Das Fazit: Ein Segment kommt in Fahrt
Abschließend lässt sich laut Scope festhalten, dass Rüstungsfonds gekommen sind, um zu bleiben. Die Kombination aus geopolitischer Realität und anhaltendem Investoreninteresse verankert dieses Segment zunehmend in der Fondslandschaft.
Allerdings ist zu beachten, dass der klassische „Rüstungsfonds“ nicht existiert; die Strategien unterscheiden sich deutlich. Dies erschwert direkte Vergleiche und macht eine genaue Analyse für Anleger umso wichtiger. Zudem birgt der Hype um diese Titel auch Risiken, da einige Aktien bereits ambitionierte Bewertungen erreicht haben und eine Überhitzung möglich ist.
Während die politische Relevanz des Themas hoch bleibt, ist es aus der Sicht von Scope fraglich, ob sich die Kursdynamik im gleichen Maße fortsetzt, da vieles bereits eingepreist zu sein scheint.
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