Rekordjagd Made in Germany: Warum der Dax trotz schwacher Konjunktur boomt – einfach erklärt
Fast 79% Plus seit September 2022: Der Dax trotzt der etwas kränkelnden deutschen Wirtschaft. Eine brandaktuelle Analyse der Deutschen Bank liefert mit spannenden Grafiken die entscheidenden drei Gründe für die starke Performance. Wir berichten – Ihr leicht verständlicher Blick hinter die Kulissen der Dax-Rallye ist nur einen Klick entfernt.
Aktionäre in Deutschland haben auch im neuen Jahr bisher allen Grund zum Feiern. Jedenfalls dann, wenn sie auf den Dax setzen. Denn der deutsche Aktienleitindex ist unverändert auf Hausse-Kurs. So ergibt sich seit Ende September 2022 ein starkes Plus von fast 79%.

Wer in den Zeitungen nur die Wirtschaftsnachrichten ohne den Finanzmarktteil liest, der dürfte sich angesichts dieser Bilanz verwundert die Augen reiben. Denn wegen einer schon seit längerem stagnierenden Konjunktur und eher bescheidenden Aussichten auf ein künftig starkes Wirtschaftswachstum stufen manche Experten Deutschland volkswirtschaftliche gesehen sogar wieder als den kranken Mann Europas ein.
Drei Faktoren erklären die Dax-Rekordjagd
So gesehen ist die Frage durchaus berechtigt, warum der Dax vom 29.09.22 bis zum 23.01.25 von 11.975,55 auf 21.4122,53 Punkte gestiegen ist. Antworten darauf gibt die Deutsche Bank in einer aktuellen Studie und nachfolgend berichten wir über die Erklärungsansätze des deutschen Kreditinstituts zur laufenden Dax-Rekordjagd.
Konkret führt die Deutsche Bank hinsichtlich der Frage, wie es kommt, dass der Dax trotz des schwachen deutschen BIP-Wachstums (seit Anfang 2003 leicht negativ (-0,5%) verglichen mit einem gleichzeitigen Wachstum in der Eurozone (1,1%) stark gestiegen ist, drei Hauptargumente an.
1. Die Exporte: Die Abhängigkeit des Dax vom globalen Wachstum ist viel höher als die von dem Wachstum in Deutschland selbst. Die 40 Dax-Unternehmen erwirtschaften 80% ihrer Umsätze außerhalb Deutschlands, wobei der Anteil der Umsätze in den USA (24%) höher ist als in Deutschland (20%). Das deutsche BIP hängt dagegen hauptsächlich von der Binnennachfrage ab.
Umsatz-Exposure der Dax-Unternehmen (Geschäftsjahr 2023)

2. Sektorale Zusammensetzung: Die Entwicklung des Dax hängt zudem auch von ganz anderen Sektoren ab als das deutsche BIP. So sind z.B. öffentliche und unternehmensbezogene Dienstleistungen, Transport, Immobilien und Baugewerbe sehr relevant für das BIP, haben aber keine oder nur geringe Bedeutung für den Dax.
Auch die Gewichtung der Sektoren im DAX hat sich in den letzten zehn Jahren erheblich verändert. Das Gewicht des Automobilsektors ist von 17% auf nur noch 7% gesunken. Das Gegenteil gilt für Wachstumssektoren wie Technologie. Die Gewichtung des Technologiesektors stieg von 8% auf 18%.
Dax-Sektorgewichtung

3. Die Entwicklung einzelner Unternehmen: Bei Ausklammerung der SAP-Aktien hat sich der Dax weitgehend im Einklang mit dem übrigen Europa entwickelt. SAP alleine trug im Jahr 2024 mehr als 40% zur Jahresperformance des Dax bei. Die sehr gute Entwicklung des Unternehmens war einer der Hauptgründe dafür, dass der Dax auch die eigene positive Dax-Indexprognose der Deutschen Bank übertroffen hat.
Wie bei den meisten anderen Indizes haben eine Handvoll Unternehmen die Performance des Index bestimmt. Innerhalb des Dax waren die „Dax Mag 7“, d.h. SAP, Telekom, Allianz, Siemens & Siemens Energy, Munich RE und Rheinmetall für 98% der Jahresperformance 2024 verantwortlich. Ohne diese sieben Unternehmen hätte der Dax seit Ende 2023 nur um 5% zugelegt.
Den Dax trieben im Vorjahr hauptsächlich die „Mag 7“-Aktien nach oben

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