Qualitätsaktien mit Dauerläufer-Status: Diese drei Dividenden-Könige glänzen mit frischen Kursrekorden

Dividenden-Könige sind die Crème de la Crème unter den Dividendenaktien. Denn sie erhöhen ihre Zahlungen bereits seit einer halben Ewigkeit Jahr für Jahr. Das zu erreichen erfordert viel unternehmerische Qualität. Die Börse belohnt dies oft mit stetig steigenden Notierungen. Drei dieser Ausschüttungs-Maschinen mit charttechnischem Dauerläufer-Charakter sind auch aktuell auf Kursrekordjagd. Der Börsenwerte Verlags-Blog berichtet und nennt die Namen dieses Trios.

Wer investiert, der will mit dem eingesetzten Kapital letzlich Geld verdienen. Bei Aktien ist das entweder in der Form  von Kursgewinnen möglich oder durch das Kassieren von Dividenden. Für die zweitgenannte Variante spricht unter anderem, dass sich damit Einkünfte generieren lassen, ohne dass ein Teil des Investments dafür liquidiert werden muss. Dividenden zu beziehen ist jedenfalls auch deshalb für viele Anleger attraktiv, weil sich damit das Leben mit finanzieren lässt.

Für Anleger, die auf der Suche sind, nach einem möglichst stabilen Einkommen über die zuvor skizzierte Schiene und die sich gleichzeitig auch gute Chancen auf langfristige Kursgewinne erhoffen, sollten einen Blick auf die so genannten Dividenden-Könige  werfen. Denn diese haben ihre Ausschüttungen seit langer Zeit kontinuierlich erhöht und die Börse belohnt diesen Beleg für unternehmerische Qualität und Solidität oft auch mit steigenden Notierungen..

Gemäß der von uns bevorzugten Definition, sind Dividenden-Könige  Unternehmen, die ihre Dividenden mindestens 50 Jahre lang jedes Jahr gesteigert haben. Diese Gesellschaften zeichnen sich durch ihre langfristige Stabilität und finanzielle Stärke aus und gelten oft als attraktive Investitionsmöglichkeiten für Anleger, die regelmäßige Einnahmen suchen. Jedenfalls ist die Performance dieser Titel historisch gesehen nicht selten überdurchschnittlich gut.

Nur Qualitätsaktien haben das Zeug zum Dividendenkönig

Unternehmen, die es schaffen, zu Dividenden-Könige n zu werden, zeichnen sich typischerweise durch mehrere Merkmale aus.

  1. Konsistente Gewinnsteigerungen: Dividenden-Könige  verfügen oft über eine langfristige Erfolgsbilanz bei der Generierung steigender Gewinne. Sie haben in der Regel ein starkes und stabiles Geschäftsmodell, das es ihnen ermöglicht, ihren Gewinn kontinuierlich zu steigern.
     
  2. Solide Bilanz: Erfolgreiche Dividenden-Könige  haben in der Regel eine solide finanzielle Basis mit einem angemessenen Verschuldungsgrad und ausreichendem Cashflow, um ihre Dividenden zu finanzieren und weiteres Wachstum zu unterstützen.
     
  3. Robuste Cashflow-Generierung: Unternehmen, die Dividenden-Könige  werden, haben oft eine starke Cashflow-Generierungsfähigkeit. Dies ermöglicht es ihnen, regelmäßige Dividendenzahlungen zu leisten und gleichzeitig in das Geschäft zu investieren, um langfristiges Wachstum zu fördern.
     
  4. Langfristige Perspektive: Dividenden-Könige  haben oft eine langfristige Unternehmensvision und eine nachhaltige Geschäftsstrategie. Sie setzen sich dafür ein, langfristige Werte für ihre Aktionäre zu schaffen, anstatt kurzfristige Gewinne zu maximieren.
     
  5. Starker Wettbewerbsvorteil: Erfolgreiche Dividenden-Könige  haben oft einen starken Wettbewerbsvorteil in ihrem jeweiligen Marktsegment. Dies kann durch eine starke Markenpräsenz, technologische Innovationen, Patente oder andere einzigartige Eigenschaften erreicht werden, die es dem Unternehmen ermöglichen, sich von der Konkurrenz abzuheben.

Insgesamt zeichnen sich Dividenden-Könige  somit durch Stabilität, Wachstum und langfristige Ausrichtung aus. Sie sind bestrebt, langfristige Werte für ihre Aktionäre zu schaffen, indem sie kontinuierlich steigende Dividendenzahlungen bieten und gleichzeitig in das Geschäft investieren, um langfristiges Wachstum zu fördern.

Illinois Tool Works, W.W. Grainger und Walmart heißen die drei Dividenden-Könige , die auch noch mit viel Kurs-Momentum punkten

Da es sich bei Dividenden-Könige n um die Besten der Besten handelt, was die Langlebigkeit von Dividenden angeht, sind sie relativ selten. In den USA beläuft sich ihre Zahl nach unserem Kenntnisstand aktuell auf lediglich 56 Titel.

Besonders interessant für Anleger sind aus unserer Sicht jene Dividenden-Könige , die es neben der Einstufung als Qualitätsaktie auch geschafft haben, zu so genannten charttechnischen Dauerläufern zu avancieren. Damit sind Aktien gemeint, deren Kurse unter dem Strich schon seit mehreren Jahrzehnten immer weiter steigen.

Unter charttechnischen Aspekten noch einmal eine Stufe höher einzustufen sind dabei jene Dasuerläufer, die sich auch aktuell auf Rekordjags befinden und die damit ihren charttechnischen Erfolgsstatus als völlig intakt untermauern können.

Unter den wie zuvor erwähnt 56 Dividenden-Könige n sind unter anderem drei Titel, die alle die genannten Anforderungen erfüllen. Das heißt, sie sind nicht nur Dividenden-Könige  und Qualitätsaktien, sondern es handelt sich auch um Dauerläufer, die auch in diesem Jahr eifrig dabei sind, ihre Kursbestmarken weiter nach oben zu schrauben. Nachfolgend nennen wir die Namen dieses Trios inklusive einer kurzen Einschätzung dazu, was diese Titel in Sachen wirtschaftlichen Schutzgraben auszeichnet.

1. Illinois Tool Works (ISIN: US4523081093)

Illinois Tool Works ist ein diversifizierter globaler Hersteller, der spezialisierte Industrieausrüstungen, Verbrauchsmaterialien und damit verbundene Dienstleistungen produziert. Das Unternehmen verfügt über 84 globale Geschäftsbereiche, die sich in sieben verschiedene Geschäftssegmente aufteilen: Automobil-OEM, Bauprodukte, Lebensmittelausrüstung, Spezialprodukte, Test/Messung und Elektronik, Polymere und Flüssigkeiten sowie Schweißen. Etwa die Hälfte des Umsatzes wird in Nordamerika erwirtschaftet, der Rest stammt aus den internationalen Märkten. Europa, der Nahe Osten und Afrika sind mit etwa 25% des Umsatzes der nächstgrößte Umsatzträger. Die Gesellschaft verfolgt beim Portfoliomanagement einen Bottom-up- und dezentralen Ansatz, mit der Ausnahme, dass jedes Segment seinen 80/20-Betriebsprozess nach dem Pareto-Prinzip anwenden muss.

Morningstar billigt Illinois Tool Works einen schmalen wirtschaftlichen Burggraben zu. Obwohl es zugegebenermaßen schwierig ist, die Quellen des Wettbewerbsvorteils von seinem bewährten 80/20-Betriebsmodell zu trennen, ist keines der Segmente des Unternehmens in der jüngeren Vergangenheit unter seine Kapitalkosten gefallen, selbst wenn sie meist in sehr unterschiedlichen Endmärkten tätig sind. Die Analysten bei dem zitierten Finanzdienstleister glauben, dass dieses beständige Niveau der Outperformance ohne einige inhärente Moat-Quellen nur schwer zu erreichen wäre. Man geht auch davon aus, dass die wichtigsten Quellen für einen Burggraben die Umstellungskosten sind, gefolgt von einigen immateriellen Vermögenswerten und, in geringerem Maße, größenbedingten Kostenvorteilen.

2. W.W. Grainger (ISIN: US9311421039)

W.W. Grainger vertreibt rund 1,5 Mio. Wartungs-, Reparatur- und Betriebsprodukte, die von über 4.500 Lieferanten bezogen werden. Das Unternehmen bedient rund 5 Mio. Kunden über seine Online- und elektronischen Einkaufsplattformen, Verkaufsautomaten, den Katalogvertrieb und ein Netz von über 300 weltweiten Niederlassungen. In den letzten Jahren hat Grainger in seine E-Commerce-Fähigkeiten investiert und ist heute der 11. größte E-Retailer in Nordamerika.

Morningstar stuft Grainger mit einem engen wirtschaftlichen Schutzgraben ein, weil man glaubt, dass die Wettbewerbsposition des Unternehmens es ihm ermöglichen wird, in den nächsten zehn Jahren Überrenditen zu erzielen. Die Zuversicht des zitierten Finanzdienstleisters gründet sich auf die Fähigkeit von Grainger, dem Wettbewerbsdruck neuer und bestehender Marktteilnehmer im Bereich Wartung, Reparatur und Betrieb zu widerstehen. Die Anpassung des Preismodells im Jahr 2017 hat dazu geführt, dass das Unternehmen neue Kunden gewinnen und den Anteil bestehender Kunden erhöhen konnte, insbesondere bei mittelständischen Unternehmen.

Der Großteil des Geschäfts von Grainger konzentriert sich auf große Unternehmen, die über komplexe Beschaffungssysteme verfügen. Morningstar nimmt an, dass diese Kunden die Fähigkeit von Grainger schätzen, ihre großen, komplexen Konten zu verwalten und Bestandsverwaltungsdienste anzubieten. Das Unternehmen unterscheidet sich mit seinem berührungsintensiven Modell sowohl von kleineren Industriehändlern als auch von Online-Anbietern wie Amazon Business.

3. Walmart (ISIN: US9311421039)

Walmart ist das führende Einzelhandelsunternehmen in den Vereinigten Staaten, dessen Strategie auf einer überragenden Betriebseffizienz und dem Angebot von Waren zu niedrigsten Preisen beruht, um den Umsatz in den Geschäften und den Produktumsatz zu steigern. Mit der Eröffnung seines ersten Supercenters im Jahr 1988 ergänzte Walmart seine Niedrigpreisstrategie durch das Angebot eines bequemen One-Stop-Shopping-Ziels. Heute betreibt Walmart über 4.600 Geschäfte in den USA (5.200 einschließlich Sam's Club) und über 10.000 Geschäfte weltweit. Walmart erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2024 einen Inlandsumsatz von über 440 Milliarden US-Dollar, wobei Sam's Club weitere 86 Milliarden US-Dollar zum Umsatz des Unternehmens beitrug. International erwirtschaftete Walmart einen Umsatz von 115 Milliarden Dollar. Das Unternehmen bedient jede Woche rund 240 Millionen Kunden weltweit.

Morningstar ist der Meinung, dass Walmart einen breiten ökonomischen Schutzgraben besitzt, der durch eine allgegenwärtige Marke, niedrige Preise auf dem heimischen Markt und einen Kostenvorteil gestützt wird (siehe dazu auch die Angaben im Absatz zuvor). Trotz der zersplitterten und wettbewerbsintensiven Einzelhandelslandschaft vermutet der zitierte Finanzdienstleister, dass Walmart sich eine beneidenswerte Position erarbeitet hat, da das Unternehmen von seiner Nähe zur großen Mehrheit der US-Konsumenten profitiert, was zu wiederholtem Kundenverkehr führt. Die Supercenter von Walmart (über 3.500 in den USA) bieten ein umfangreiches Produktsortiment zu niedrigen Preisen und ermöglichen den Verbrauchern ein bequemes Einkaufserlebnis aus einer Hand.

Die zuständigen Analysten betrachten die scheinbar unhandliche physische Präsenz von Walmart als strategischen Vorteil, da sie in den US-Gemeinden verwurzelt ist und es dem Unternehmen ermöglicht, Kunden über mehrere Kanäle zu bedienen. Darüber hinaus nutzt das Unternehmen seine unübertroffene Größe, indem es seine Omnichannel- und Vertriebsinvestitionen auf eine breitere Umsatz- und Gewinnbasis verteilt, so dass es sich an das dynamische Einzelhandelsumfeld anpassen und gleichzeitig eine solide Rentabilität beibehalten kann.