Kosten sparen beim Investieren

Ein wichtiger Faktor beim Investieren sind die Kosten. Denn die anfallenden Gebühren, beim Aktienkauf, kosten dir langfristig wertvolle Rendite.
Beim Investieren in Aktien gibt es diverse Möglichkeiten, diese niedrig zu halten.
Auf der einen Seite gibt es einmalige Gebühren, wie beispielsweise Ordergebühren, aber auch laufende Kosten. Ein Beispiel sind die Depotgebühren. Auf der anderen Seite gibt es versteckte Kosten, die du beim eigentlichen Aktienhandel einsparen kannst, wenn du es richtig machst.
Hier für dich 5 Tipps, wie du dir Geld sparst beim Aktienkauf!

Die Grafik rechts von Tagesgeldvergleich.net zeigt in Form einer Anlage in einen ETF, wie groß der Unterschied werden kann, bei gleicher Rendite. Die Differenz zwischen 1,00% pro Jahr und 0,30% liegt bei fast 10.000€, also der eigentlichen Investitionssumme selbst!

Doch wie kann ich mir Geld sparen beim Aktienkauf? Unsere 5 Tipps:
 

1. Kostengünstigen Broker wählen

Der wichtigste Punkt ist natürlich die Auswahl des günstigsten Brokers. Besonders bei den Ordergebühren gibt es riesige Unterschiede. Die günstigsten Gebühren liegen bei 2€, die teuersten sind bei über 50€ (!). Das kostet langfristig massiv Rendite und auf Jahrzehnte hochgerechnet ist das ein kleines Vermögen, was durch Kosten abwandert.
Nicht zu vernachlässigen sind die Depotgebühren. Hier bezahlt man pro Wertpapierposition. Auch hier kann man durch die Optimierung des Portfolios wieder Kosten sparen, indem auf weniger Positionen gesetzt wird oder diverse Aktien doch in einen ETF/Fonds umgeschichtet wird.
Dazu sollte der Broker steuereinfach sein, also die Kapitalertragssteuer schon automatisch abführen. Das spart Aufwand und vermutlich noch weiteres Geld.

Doch, welcher Broker ist der beste?
Eine Hilfe für die Entscheidung, bieten die Vergleichsseiten:
Deutschland: Brokervergleich.de
Österreich: Broker-test.at

2. Richtige Handelszeit

Du solltest immer dann deine Order platzieren, wenn das Handelsvolumen hoch ist.
Da hier die meisten Kauf- und Verkaufsangebote zusammentreffen, vermindert das die Spanne (den Spread) zwischen Geld- und Briefkurs.
Der Geldkurs (Bid) und der Briefkurs (Ask) sind lediglich die Käufer- und Verkäuferseite, die hier aufeinandertreffen. Die verschiedenen Seiten sind sich nie einig über den Preis.
Da der Verkäufer seine Aktie möglichst teuer verkaufen will und der Käufer seine Aktie möglichst billig kaufen will, entsteht hier eine Spanne, allgemein Spread genannt.
Die Börse agiert hier als Mittelsmann und will beide Parteien vermitteln. Die Handelsplätze sammeln alle Angebote in ihr Orderbuch zusammen. Je mehr Handel hier betrieben wird, desto leichter tut sich die Börse beim Vermitteln und desto niedriger ist der Spread zwischen Kauf- und Verkaufspreis. Liegt der Kaufpreis einer Aktie beispielsweise bei 100€ und der Verkaufspreis bei 99€, dann müsste der Verkaufspreis erst auf 100€ steigen, damit du in der Gewinnzone bist. Die beste Zeit für amerikanische Aktien ist zwischen 15:30 und 17:30 Uhr, da hier die US-Börsen und die meisten europäischen Börsen gleichzeitig offen haben. (Xetra bis 17:30 Uhr und NYSE ab 15:30 Uhr)

 

3. Die richtige Order setzen

Besonders bei Aktien kleinerer Unternehmen ist natürlich auch das Handelsvolumen kleiner und so wird der Aktienkauf schnell mal zu einer negativen Überraschung.
Viele Privatanleger kaufen meistens die Aktien mit der Market-Order. Beim Kaufen heißt es „billigst“, beim Verkauf hingegen „bestens“. Doch bei diesem Ordertyp geht es um die schnellstmögliche Ausführung und nicht um den bestmöglichen Preis. Bei den marktengen Smallcaps kann somit passieren, dass man zu einem 10% höheren Preis einkauft, weil es sonst keine andere Verkaufsseite gibt. Dafür gibt es die sogenannten Limit-Orders.
Mit dieser Order wird die Aktie erst ab einem gewissen Limit ge- oder verkauft.
Du „verhandelst“ in gewisser Weise am Aktienmarkt mit den anderen Marktteilnehmern.
Bei kleinen Unternehmen sollte man somit immer streng limitieren und zu Zeiten kaufen, wenn viel Handel stattfindet (und nicht außerbörslich)!

4. Nicht zu viel ändern an der Strategie

Hin und her macht bekanntlich die Taschen leer. Wer häufig seine Strategie ändert und oft Aktien kauft und verkauft, der zahlt natürlich bei jeder Transaktion Ordergebühren und bei einem Verkauf, falls im Plus jedes Mal die Steuer. Viele Privatanleger lassen sich von den allgemeinen Stimmungen mitreißen und schichten viel zu oft um. Das verursacht langfristig genauso Kosten, die einem in diesen Moment eventuell nicht ganz bewusst sind.
Investierst du jedoch langfristig und spekulierst nicht kurzfristig, so zahlst du kaum Ordergebühren und hast auch einen Steuerstundungseffekt. Die zunächst gesparten Steuern werden weiter verzinst.

5. Auf die Steuern achten

Es gibt diverse steuerliche Vorteile, die man auch nutzen sollte. Egal, ob du in Deutschland, Österreich oder in der Schweiz lebst.
Am bekanntesten ist da natürlich die Verlustverrechnung, mit dem zu viel bezahlte Kapitalertragssteuer zum Teil über veräußerte Verluste wieder gegengerechnet werden.
In Deutschland gibt es beispielsweise den Sparerpauschbetrag. Mit ihm kassieren Singles Kapitalerträge bis 801 Euro und gemeinsam Veranlagte bis zu 1.602 Euro steuerfrei.
Auch solltest du die jeweiligen Änderungen der Steuer beobachten. So wird im Jahr 2022 in Österreich beispielsweise die Spekulationsfrist diskutiert, also steuerfreie Gewinne ab einer definierten Haltedauer.

Speziell bei Dividendenerträge aus dem Ausland solltest du auf die Quellensteuer achten. Diese Steuer wird bei einer Dividendenausschüttung eines ausländischen Unternehmens direkt an der Quelle des Gewinns einbehalten. Dies ist in jedem Fall der Steuersitz des jeweiligen Unternehmens. Die Quellensteuer ist in den jeweiligen Ländern unterschiedlich und sollte definitiv bei der Aktienauswahl eine Rolle spielen. Zu viel bezahlte Steuer kann man sich immer beim ausländischen Finanzamt zurückholen. Da der Aufwand aber sehr hoch ist, macht dies erst bei großen Dividendenerträgen einen Sinn. Daher vorher schon darauf achten.

Ein Gespräch beim Steuerberater macht definitiv Sinn und ist auch das Geld wert, da du dies auf die Jahre wieder einsparst.