Dividenden-Aristokraten auf Rekordjagd: Dieses Aktien-Trio eignet sich als Investment für Anfänger und Profis

Dividenden-Aristokraten sind Garanten für zuverlässige Einnahmen aus Aktien-Investments. In diesem Blog-Beitrag erfahren Sie, was genau den Reiz von verlässlichen Dividendenerhöhern ausmacht und warum sich diese Aktien-Gattung gerade jetzt als Goldgrube erweisen könnte. Zudem verraten wir  aus der Favoriten-Riege des Börsenwerte-Verlags die Namen jener drei Dividenden-Aristokraten, die gerade emsig auf Kurs-Rekordjagd sind.

Beim Investieren geht es ums Geld verdienen. Das ist eine ziemlich banale Feststellung. Weniger simpel ist es allerdings, die richtige Antwort auf die Frage zu finden, wie sich dieses Ziel verlässlich umsetzen lässt. Denn die Erfahrung hat gezeigt, dass selbst sehr durchdacht klingende Strategien bei der Umsetzung in der Praxis ihre Tücken haben können.

Das gilt auch für die Idee, mit Dividenden reich werden zu wollen. Denn auch diese Vorgehensweise verläuft nicht immer nach Plan. Das ändert aber nichts daran, dass eine Strategie, die darauf abzielt, Dividenden zu kassieren, nicht nur theoretisch sehr viel Sinn macht. Schließlich ist es ein erwiesener Fakt, dass Ausschüttungen einen nennenswerten Anteil an der mit Aktien zu erzielenden Performance beitragen.

Reizvoll klingt es in diesem Kontext insbesondere, auf Aktien von Unternehmen zu setzen, die ihre Dividenden regelmäßig erhöhen. Denn dadurch bringt man als Anleger eine Form des Zinseszinseffektes ins Spiel, der beim Investieren ein sehr kraftvolles Hilfsmittel ist. Wovon wir hier sprechen, lässt an der nachfolgend abgebildeten Dividendenrückzahlungsmatrix ablesen, die vom Finanzdienstleister Fidelity Brokerage Services stammt. Diese zeigt etwa, dass sich das eingesetzte Kapital bei einem Investment in eine Aktie mit einer Dividendenrendite von 6% beim Einstieg, innerhalb von zehn Jahren verdoppeln lässt, wenn bei dieser Aktie anschließend in den Folgejahren die Ausschüttungen stetig um 10% steigen.

Dividendenrückzahlungsmatrix

Quelle: Fidelity Brokerage Services

Dividenden-Aristokraten sind derzeit im Schnitt relativ günstig bewertet

Die Krux dabei ist, dass die Zahl jener Unternehmen, denen es gelingt, ihre Zahlungen an die Aktionäre regelmäßig zu erhöhen, überschaubar ist, Denn diese Fähigkeit erfordert unter anderem ein sehr gut funktionierendes Geschäftsmodell. Zu den löblichen Ausnahmen in dieser Hinsicht zählen die so genannten Dividenden-Aristokraten. Gemeint sind damit Aktien, die seit mehr als 25 Jahren ununterbrochene Dividendensteigerungen aufweisen. Sie zählen damit zur Elite unter den Dividendenwachstumsaktien.

Das Dumme ist nur, dass derart gestrickte Titel oft ihren Preis haben. Doch die gute Nachricht ist, dass die Dividenden- Aristokraten zum 31.12.23 im Schnitt nur zu etwa 86% des KGVs des S&P 500 gehandelt wurden. Ein derartiger Abschlag ist laut dem ProShares nicht üblich und wurde, abgesehen von einigen wenigen Fällen in den Jahren 2020-2021, seit weit über einem Jahrzehnt nicht mehr verzeichnet.

Wenn sie im Vergleich zum S&P 500 mit Abschlägen gehandelt wurden, war dies in der Regel aber laut dem zuvor erwähnten ETF-Emittenten ein guter Zeitpunkt für ein Investment. Die folgende Grafik zeigt das KGV des S&P 500 Dividend Aristocrats Index im Vergleich zum S&P 500 Index. Immer wenn die blaue Linie unter 1 lag, waren die Dividenden-Aristokraten relativ günstiger als der breite Markt.

KGV der Dividenden-Aristokraten in Relation zum S&P 500 Index

Quelle: Bloomberg. Daten vom 6/30/05 bis zum 12/31/23.

Auf frühere Perioden, in denen die Aristokraten zu ähnlichen günstigen relativen Bewertungen wie heute gehandelt wurden, folgten oft starke Perioden mit einer Outperformance, was das heutige Bewertungsniveau zu einem potenziellen Kaufsignal machen könnte, so ProShares.  Immer dann, wenn die Dividenden-Aristokraten zu weniger als 90% der S&P 500-Bewertungen gehandelt wurden, haben sich die durchschnittlichen Drei- und Fünfjahresrenditen der Aristokraten besser entwickelt und waren immer positiv, wie die nächste Grafik zeigt.

Durchschnitt der nachfolgenden 3- und 5-Jahres-Outperformance der S&P 500 Dividenden-Aristokraten gegenüber dem S&P 500, wenn die Aristokraten mit weniger als 90% der Bewertung des S&P 500 bewertet wurden

Quelle: Bloomberg. Daten vom 6/30/05 bis zum 12/31/23.

Diese drei Dividenden-Aristokraten zählen zu Favoriten des Börsenwerte-Verlags

Passend zu diesem Thema haben wir uns die Liste mit den Dividenden-Aristokraten aus dem S&P 500 Index näher angesehen und darin nach Titeln gesucht, die zu den laufenden Empfehlungen der Börsenwerte Verlags AG zählen. Als Ergebnis davon zeigen wir nachfolgend drei Aktien, die nicht nur Dividenden-Aristokraten sind, sondern die sich derzeit auch noch auf Kursrekordjagd befinden. Bei diesem Trio behaupten wir nicht, dass diese ebenfalls mit einer optisch gesehen niedrigeren Bewertung als der S&P 500 Index aufwarten können. Aber die Tatsache, dass sich die Notierungen jeweils auf Rekordkurs befinden, spricht dafür, dass der Markt diese Werte als aussichtsreich einstuft.

Dividenden-Aristokrat Nr. 1: Cardinal Health (ISIN: US14149Y1082)

Cardinal Health ist ein Vertriebsunternehmen für Arzneimittel, ein weltweiter Hersteller und Vertreiber von Medizin- und Laborprodukten und ein Anbieter von Leistungs- und Datenlösungen für Gesundheitseinrichtungen. Mit mehr als 50 Jahren im Geschäft, Niederlassungen in mehr als 30 Ländern und rund 48.000 Mitarbeitern weltweit ist Cardinal Health ein wesentlicher Bestandteil der Gesundheitsversorgung.

Morningstar billigt Cardinal Health einen engen wirtschaftlichen Schutzgraben zu, da dieser Finanzdienstleister der Meinung sind, dass die Merkmale des US-Arzneimittelvertriebsmarktes und die Unwahrscheinlichkeit, dass die Kunden zu einem anderen Händler wechseln (Wechselkosten), die Wettbewerbsposition des Unternehmens in diesem Bereich aufrechterhalten und zumindest in den nächsten zehn Jahren weiterhin wirtschaftliche Gewinne ermöglichen sollten.

Wissen muss man dazu, dass die drei großen Großhändler ein Oligopol bilden. Sie machen über 90% des gesamten US-Arzneimittelvertriebsmarktes aus und bedienen den Markt effektiv, und das schon seit mehr als 20 Jahren. Morngingstar geht davon aus, dass der größte Teil des Marktes in den nächsten zehn Jahren weiterhin von diesen drei Akteuren bedient wird, wobei sich die Marktanteile zwischen ihnen nur geringfügig verändern werden.

SureDividend beziffert die Zahl der aufeinanderfolgenden jährlichen Dividendenerhöhungen hier auf 36 und gemäß dem zitierten Dividenden-Spezialisten hat sich das Unternehmen damit eindeutig als zuverlässiger Dividendenwachstumswert erwiesen, was wiederum für die Widerstandsfähigkeit des Geschäftsmodells von Cardinal Health spricht.  Beim Börsenwerte-Verlag handelt es sich bei den Aktien von Cardinal Health um einen Altempfehlung aus der Publikation „Money Mail“.

Dividenden-Aristokrat Nr. 2: Roper Technologies (ISIN: US7766961061)

Roper Technologies ist ein diversifizierter Technologiekonzern, der in drei Segmenten tätig ist: Anwendungssoftware, Netzwerksoftware und -systeme sowie technologiegestützte Produkte. Man ist ein Bestandteil des S&P 500 Index und der Fortune 1000 Liste. Das Unternehmen nimmt für sich eine nachgewiesene, langfristige Erfolgsbilanz bei der Steigerung von Cashflow und Shareholder Value in Anspruch. Man betreibt marktführende Unternehmen, die vertikale Software und technologiegestützte Produkte für eine Vielzahl von verteidigungsfähigen Nischenmärkten entwerfen und entwickeln. Die Gesellschaft wendet nach eigener Einschätzung einen disziplinierten, analytischen und prozessgesteuerten Ansatz an, um sein überschüssiges Kapital in hochwertige Akquisitionen umzuschichten.

Aus der Sicht von Morningstar kann Roper Technologies mit einem breiten ökonomischen Schutzgraben aufwarten. Begründet wird dies unter anderem damit, dass die einzelnen Bestandteile von Roper starke und dauerhafte Wettbewerbsvorteile haben. Positiv Erwähnung findet dabei, dass die Geschäfte von Roper eher in oligopolistischen Nischenmärkten angesiedelt sind, die angesichts der geringen Größe der insgesamt adressierbaren Märkte und der Bedeutung der Kundennähe nur ein geringes Risiko einer Störung aufweisen. Das Segment Netzwerksoftware und -systeme profitiert wie es heißt außerdem von einem vorteilhaften Netzwerkeffekt.

Das Unternehmen hat inzwischen 31 Jahre in Folge die Dividenden erhöht, was die These eines funktionierenden Geschäftsmodells untermauert. Wie bei Cardinal Health handelt es sich auch hier um einem Mitfavoriten aus der Börsenwerte-Verlags-Publikation „Money Mail“.

Dividenden-Aristokrat Nr. 3: Linde (ISIN: IE000S9YS762)

Linde ist ein weltweit führendes Industriegase- und Engineering-Unternehmen mit einem Umsatz von 33 Mrd. Dollar im Jahr 2023. Das Unternehmen bedient eine Vielzahl von Endmärkten wie Chemie und Energie, Lebensmittel und Getränke, Elektronik, Gesundheit, Fertigung, Metall und Bergbau. Die Industriegase und Technologien von Linde werden in zahllosen Anwendungen eingesetzt, darunter die Produktion von sauberem Wasserstoff und Systemen zur Kohlendioxidabscheidung, die für die Energiewende von entscheidender Bedeutung sind, lebensrettender medizinischer Sauerstoff sowie hochreine und Spezialgase für die Elektronik. Darüber hinaus bietet Linde hochmoderne Lösungen für die Gaseaufbereitung an, um Kunden bei der Expansion, Effizienzsteigerung und Emissionsreduzierung zu unterstützen.

Morningstar stuft Linde in erster Linie wegen der Umstellungskosten und in zweiter Linie wegen der immateriellen Vermögenswerte mit einem engen wirtschaftlichen Burggraben ein. Wie es dazu heißt, handelt es sich um ein führendes Unternehmen aus dem Industriegasesektor, der eine sehr günstige Branchenstruktur aufweist. Die Industriegasbranche ist aufgrund der hohen Umstellungskosten von Natur aus mit einem Burggraben versehen. Obwohl es sich bei Industriegasen im Wesentlichen um Rohstoffe handelt, sind sie in vielen Industriezweigen ein wichtiger Input. Da sie in der Regel nur einen kleinen Teil der Gesamtkosten ausmachen, sind die Kunden oft bereit, einen Aufschlag zu zahlen und langfristige Verträge mit renommierten Versorgern abzuschließen, um eine ununterbrochene Versorgung sicherzustellen. Daher haben die öffentlichen Industriegasunternehmen in der Vergangenheit Renditen erwirtschaftet, die über ihren Kapitalkosten lagen, und die zuständigen Analysten glauben, dass diese lukrativen Gewinne auch in Zukunft anhalten werden.

Linde hat die Dividende nunmehr in 31 aufeinanderfolgenden Jahren erhöht. Dies spiegelt aus Sicht des Managements das starke Engagement des Unternehmens wider, Kapital an die Aktionäre zurückzugeben. Beim Börsenwerte Verlag ist Linde das Schwergewicht im internationalen Musterportfolio der Publikation „Austria Börsenbrief“.