Diese fünf Dax-Aktien sitzen in der Schuldenfalle

Die bis vor kurzem noch vorherrschende Ära der ultraniedrigen Zinsen hat viele Dax-Unternehmen in den vergangenen Jahren dazu animiert, die Schulden deutlich steigend zu erhöhen. In den nächsten drei Jahren müssen sie hiervon aber einen beträchtlichen Teil refinanzieren, weshalb laut Commerzbank bei einigen Dax-Unternehmen die Zinsausgaben deutlich steigen werden. Der Börsenwerte Verlags-Blog berichtet und nennt die Namen jener fünf Unternehmen, die davon besonders betroffen sind.

Am deutschen Aktienmarkt ging es zuletzt deutlich abwärts mit den Notierungen. Beispielsweise hat sich der Dax bei einem Stand von 14.798 Punkten am vergangenen Freitag deutlich verabschiedet von dem noch Ende Juli bei 16.470 Zählern aufgestellten Schlussrekordhoch.

Erklären lassen sich die jüngsten Einbußen beim deutschen Aktienleitindex unter anderem mit der angespannten geopolitischen Lage, auch damit verbundenen Konjunkturängste sowie mit den sehr deutlich gestiegenen Zinsen.

Letzteres ist nicht zuletzt deshalb ein Problem, weil die Dax-Unternehmen auch wegen der sehr günstigen Finanzierungsbedingungen in den vergangenen Jahren ihre Verschuldung auf immer neue Rekordstände haben steigen lassen, schreibt die Commerzbank in einer aktuellen Publikation.

Im vergangenen Jahr belief sich die Nettoverschuldung (Bruttoverschuldung abzüglich der liquiden Mittel) der Dax-Unternehmen (ohne Finanzunternehmen) den gemachten Angaben zufolge auf 257 Mrd Euro und war damit mehr als 2,3-mal so hoch wie noch Ende 2018, rechnet Aktienmarktstratege Markus Wallner vor. Den mit Abstand höchsten absoluten Wert weist dabei momentan die Deutsche Telekom mit einer Nettoverschuldung von 132 Mrd Euro auf, gefolgt von Siemens mit 37 Mrd Euro.

Siemens Energy, Qiagen, RWE, Continental und Infineon haben schon kurzfristig Refinanzierungsbedarf

Ein beträchtlicher Teil der Schulden aller Dax-Unternehmen (Anleihen, Kredite und Überziehungslinien) wird in den nächsten 3 Jahren fällig (siehe Chart am Textende). So müssen etwa 42% aller Schulden bis Ende 2026 refinanziert werden. Angesichts der deutlich gestiegenen Zinsen wird dies die Belastung der Unternehmen durch Zinszahlungendeutlich steigen lassen.

Dies gilt laut Wallner offensichtlich insbesondere für die Unternehmen, bei denen ein hoher Anteil ihrer Verbindlichkeiten schon in den nächsten zwei Jahren fällig wird. Im Dax zählen hierzu insbesondere Siemens Energy, Qiagen, RWE, Continental und Infineon.

Als Reaktion hierauf könnte manches Unternehmen mittelfristig deshalb seine Ausschüttungs- bzw. Investitionsstrategie zugunsten einer Entschuldung anpassen, wie man dies teilweise schon bei deutschen Immobilienunternehmen gesehen hat, so die Befürchtung der Commerzbank.