Diese 14 US-Qualitätsaktien mit Moats und geringen Risiken bieten Schutz bei einer Konjunkturschwäche

Da die Anleger von zyklischen Werten auf Titel mit strukturellen wirtschaftlichen Schutzgräben umsteigen, hat sich die Marktbreite verringert. Die Nachfrage nach Moats dürfte mit der Verlangsamung der Wirtschaft zunehmen, so Jefferies. Vor diesem Hintergrund sollten Anleger laut dem US-Finanzdienstleister auf Qualitätsaktien mit vergleichsweise geringen Risiken setzen. Im Blog berichten wir und nennen die Favoriten von Jefferies.

Die US-Börse kann bisher in diesem Jahr mit Gewinnen aufwarten. Angesichts des sich langsam aufbauenden Abschwungs in der US-Wirtschaft sind allerdings Value-Titel stark in Ungnade gefallen, konstatiert Jefferies in einer aktuellen Studie.

Da sich die Anleger von zyklischen Werten auf die Anteilsscheine von Unternehmen mit strukturellen wirtschaftlichen Schutzgräben (Moats) verlagern, hat sich die Marktbreite drastisch verringert, so der zitierte US-Finanzdienstleister weiter. Den weiteren Angaben zufolge sind die Top-5-Titel für rund 60% der Performance verantwortlich, und nur 32% der Titel übertreffen den Index - ein Niveau, das seit 1999 nicht mehr erreicht wurde.

Die Nachfrage nach Wassergräben dürfte mit der Verlangsamung der Wirtschaft und der Angst vor einer Rezession nur noch zunehmen, so dass unter anderem Aktien mit einer niedrigen Volatilität als Favoriten im Mittelpunkt des Anlegerinteresses stehen dürften, glauben die Jefferies-Analysten.

Allgemein gehen sie auch davon aus, dass sich die vier wichtigsten Makro-Themen fortsetzen werden: Ein sich verlangsamendes Wachstum, eine fallende Inflation, ein Ende der US-Leitzinserhöhungen begleitet von sinkenden Anleiherenditen. Diese Makrofaktoren begünstigen Qualität und geringes Risiko, während sie sich negativ auf Value auswirken.

Qualitätswerte und Titel mit geringem Risiko werden auch durch den laufenden Gewinnherabstufungszyklus unterstützt. Auch wenn die Bewertungen nicht für Qualität sprechen, werden mittelgroße Qualitätsaktien im Vergleich zu großen Unternehmen mit einem niedrigen KGV gehandelt, was laut Jefferies bedeutet, dass die überzogenen Bewertungen für US-Qualitätsaktien nur von großen Unternehmen getragen werden.

Relative Performance der S&P 500-Anlagestile in Zeiten negativer und sinkender Nettogewinnrevisionen

Quellen: Jefferies, FRED, FactSet alpha tester, Hinweis: Gleichgewichtete US-Dollar-Gesamtrendite bei monatlicher Neugewichtung.

Jefferies favorisiert US-Moat-Aktien mit relativ geringen Risiken

Für ein besseres Verständnis sei an dieser Stelle noch erwähnt, dass sich der Begriff "Moat-Aktien" auf Aktien von Unternehmen bezieht, die im Vergleich zu ihren Konkurrenten einen Wettbewerbsvorteil haben. Das Konzept des "Moats" stammt aus dem mittelalterlichen Schutzgraben, der das Eindringen von Feinden in eine Burg verhindern sollte. In der Finanzwelt wird dieser Begriff verwendet, um die Fähigkeit eines Unternehmens zu beschreiben, Wettbewerbern standzuhalten und ihre Position in der Branche langfristig zu halten.

Unternehmen mit einem starken Moat verfügen in der Regel über Vorteile wie eine starke Marke, Patente oder andere geistige Eigentumsrechte, hohe Eintrittsbarrieren für neue Wettbewerber, Netzwerkeffekte oder andere strukturelle Vorteile. Diese Faktoren machen es für Konkurrenten schwierig, ihre Position zu bedrohen oder den Markt zu betreten, was dem Unternehmen langfristige Stabilität und Wachstumspotential bietet.

Bei der Suche nach Moat-Aktien mit vergleichsweise geringen Risiken durchforstet Jefferies ein Universum von US-Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von über zehn Mrd. Dollar. Unter geringen Risiken versteht man dabei Titel im untersten Quintil im jeweiligen Sektor gemessen an der relativen Sechs-Monats-Kursvolatilität auf wöchentlicher Basis und dem Drei-Jahres-Beta, wobei das Beta (ein Maß für die Volatilität - das Beta des S&P 500 Index beträgt eins) kleiner als eins sein muss.

Nachfolgend ist die so ermittelte 15-köpfige Jefferies-Liste mit den favorisierten Aktien zu sehen. Besonders positiv hebt der US-Finanzdienstleister davon die Anteilsscheine von Walmart, Merck & Co., McDonald's, Altria Group und Realty Income hervor. In unseren Verlagspublikationen zählen aus der 15er-Liste übrigens Merck & Co., Gilead Sciences und Regeneron zu den aktiven Kaufempfehlungen.

Das US-Portfolio von Jefferies mit Aktien mit geringem Risiko (sortiert nach Portfoliogewicht)

Quellen: Jefferies, FactSet