Die erwarteten Dividendenzahlungen und –renditen zu allen 40 Dax-Aktien

Trotz Ukraine-Krieg, Energiepreis-Krise, Inflations- und Zinsschock sowie zahlreichen Lockdowns in China werden 27 Dax-Unternehmen für das vergangene Geschäftsjahr ihre Dividende anheben. Die Dax-Dividendensumme wird laut Commerzbank wahrscheinlich um 3% auf 52 Mrd. Euro steigen. Im Blog zeigen wir die Schätzungen des deutschen Kreditinstituts zu den 40 Dax-Mitgliedern sowie die sich darauf ergebenden Dividendenrenditen.

Das Geschäftsjahr 2022 brachte für die Dax-Unternehmen zahlreiche Belastungsfaktoren. Verwiesen sei nur auf den Ukraine-Krieg, den Energiepreis-Schock, eine deshalb kräftig steigende Inflation, höhere Leitzinsen und Renditen sowie zahlreichen lokalen Corona-Lockdowns in China.

Vor diesem Hintergrund bezeichnet es die Commerzbank als bemerkenswert, dass die Dax-Dividendensumme für das Geschäftsjahr um 3,1% auf 51,8 Mrd. Euro steigen dürfte. Dabei hat mit Linde ein großer Dividendenzahler – ungefähr 2,2 Mrd. Euro in der vergangenen Dax-Dividendensaison – den Dax verlassen. Ohne diesen Linde-Rückzug wäre die Dax-Dividendensumme laut dem zitierten deutschen Kreditinstitut sogar um 7% auf knapp 54 Mrd. Euro gestiegen.

Die Entwicklung im Autosektor wird immer wichtiger für den deutschen Aktienmarkt, heißt es in der aktuellen Commerzbank-Publikation weiter. So dürfte die Summe der „Auto-Dividenden“ im Dax für das Geschäftsjahr 2022 um 20% auf 16,6 Mrd Euro steigen. Damit stammen knapp ein Drittel der Dax-Dividenden aus diesem Sektor.

Die Versicherungsaktien bleiben ebenfalls ein sicherer Dividendenhafen mit attraktiven Renditen, so das Urteil. Alle drei Dax-Unternehmen aus diesem Sektor haben eine Erhöhung ihrer Dividende angekündigt. Ihre Dividendensumme dürfte von 6,6 Mrd. Euro auf 6,9 Mrd. Euro zulegen. Damit kommen von ihnen weiterhin 13% der Dax-Dividenden.

Auch der Dax-Versorgersektor, der für das Geschäftsjahr 2009 noch 23% der Dax-Dividenden gezahlt hatte, um dann für das Geschäftsjahr 2016 auf einen Anteil von 1% abzustürzen, stabilisiert sich weiter. Die Dividendensumme dürfte hier auf 2,0 Mrd. Euro steigen. Damit zahlen die Dax-Versorger knapp 4% der Dax-Dividendensumme.

Dax-Dividendensumme dürfte von 50,2 Mrd. Euro auf 51,8 Mrd. Euro steigen

Dividendenrendite ungefähr auf dem durchschnittlichen Niveau der vergangenen zehn Jahre.

Die 40 Dax-Unternehmen haben derzeit zusammen eine Marktkapitalisierung von 1.530 Mrd. Euro. Die Dividendensumme von 51,8 Mrd. Euro entspricht daher einer Dax-Dividendenrendite von 3,4%. Die Rendite liegt damit ungefähr auf dem durchschnittlichen Niveau der vergangenen zehn Jahre.

Relativ zu Unternehmens- und Staatsanleihen haben Dividendenaktien jedoch seit März 2022 an Attraktivität verloren. So ist die Rendite von europäischen Unternehmensanleihen mit einem BBB-Rating und einer Laufzeit von vier bis sechs Jahren in den vergangenen zwölf Monaten von 1,7% auf 4,6% gestiegen und bietet damit mittlerweile 120 Basispunkte mehr als die Dax-Dividenden.

Die Dax-Unternehmen dürften nicht nur ihre Dividendensumme um 3% auf 52 Mrd. Euro steigern, sondern auch Aktienrückkäufe bleiben im Fokus vieler Unternehmen. Derzeit laufen nach Zählung der Commerzbank bei neun der 40 Dax-Unternehmen Rückkauf-Programme. Die Studienautoren schätzen, dass Dax-Unternehmen im Jahr 2023 für insgesamt 8 Mrd. Euro eigene Aktien zurückkaufen werden.