Ziel Frührente? Mit diesen Investments wird der Traum am schnellsten wahr – oder zum Albtraum

Die Deutsche Bank hat die Finanzgeschichte von 56 Ländern aufgerollt – und die Ergebnisse basierend auf 200 Jahren Finanzgeschichte sind eindeutig: Es gibt einen Königsweg, der für Anleger als ultimativer Fahrplan zur finanziellen Freiheit taugt. Wer seinen Ruhestand um Jahre vorziehen will, muss diese uralte Regel befolgen – und das größte Vermögensvernichtungsprogramm der Geschichte sofort beenden.

Der Traum vom frühen Ruhestand (auch bekannt als FIRE – Financial Independence, Retire Early) ist heute präsenter denn je. Doch während viele Anleger noch nach dem "Geheimtipp von morgen" suchen, liefert die Vergangenheit die einzig verlässliche Blaupause für den Erfolg. Die aktuelle, 20. Jubiläumsausgabe der “Long-Term Asset Return Study” des Deutsche Bank Research Institute, die Daten bis ins 18. Jahrhundert zurückverfolgt, ist das ultimative Referenzwerk – und ein schonungsloser Weckruf.

Die Kernaussage, die Ihre Lebensplanung auf den Kopf stellen kann, zeigt sich in den globalen Median-Renditen der letzten 200 Jahre (seit 1824), wie in den Grafiken dargestellt: Aktien sind unangefochten die mächtigste Maschine zur Vermögensbildung.

Median der globalen Gesamtrealrendite in lokaler Währung nach Anlageklasse, kumuliert seit 1824 (=1)

Grafik: Median der globalen Gesamtrealrendite

Median der globalen Gesamtrealrendite in USD nach Anlageklasse, kumuliert seit 1824 (=1)

Die goldene Regel: Aktien schlagen alles – außer sich selbst

Aktien haben über zwei Jahrhunderte hinweg eine mediane reale jährliche Rendite (d.h. die Rendite, nachdem die Inflation abgezogen wurde, um die tatsächliche Kaufkraftsteigerung zu sehen) von 5,4 % in lokaler Währung geliefert. 

Warum ist das so entscheidend? Weil diese Renditen nach Abzug der Inflation erzielt wurden. Der stetige Aufwärtspfad, der auf einer logarithmischen Skala wie ein sanfter Anstieg wirkt, übersetzt sich in einen massiven, exponentiellen Vermögenszuwachs, der den Zinseszinseffekt voll zur Entfaltung bringt. Dieser Effekt ist der Motor, der es Ihnen überhaupt erst erlaubt, finanziell unabhängig zu werden.

Zum Vergleich: Ein diversifiziertes 60/40 Portfolio (der Klassiker unter den risikoärmeren Strategien) erzielte in lokaler Währung nur 4,7 % pro Jahr. Anleihen (Bonds) kamen auf 2,8 %. Für jeden, der seinen Ruhestand beschleunigen will, ist die Botschaft klar: Wer nicht primär auf Aktien setzt, lässt den stärksten Teil des Motors ungenutzt.

Die heimliche Steuer: Warum Bargeld Ihr größter Feind ist

Die vielleicht schockierendste Erkenntnis aus 200 Jahren Finanzgeschichte betrifft die Anlageklasse, die viele Menschen aus Angst und Bequemlichkeit bevorzugen: Bargeld. Die Daten zeigen, dass Bargeld (Zero Cash) über den Zeitraum von 1824 bis heute eine reale jährliche Rendite von -2,8 % (bzw. -2,0 % in USD) aufweist

Das ist das größte Vermögensvernichtungsprogramm der modernen Geschichte. Jedes Jahr, das Ihr Geld auf einem unverzinsten Konto oder unter der Matratze liegt, verliert es messbar an Kaufkraft. Historisch gesehen hat Aktienbesitz über zwei Jahrhunderte hinweg konsequent dazu beigetragen, die Kaufkraft zu erhalten oder zu steigern, während Bargeld langfristig betrachtet keinen Wert bewahrt hat. Diese Erkenntnis ist die Basis für jede erfolgreiche Langfriststrategie.

Gold: Der stille Überflieger im 21. Jahrhundert

Die Studie der Deutschen Bank beleuchtet auch faszinierende historische Besonderheiten. So sehen wir, dass Gold über die gesamten 200 Jahre hinweg eine extrem bescheidene reale Rendite von nur 0,4 % pro Jahr erzielte – lange Zeit war der Goldpreis fest an den USD gebunden, was seine Performance limitierte.

Doch die Daten des 21. Jahrhunderts – also seit dem Jahr 2000 – offenbaren eine dramatische Wende: In diesem kürzeren Zeitraum erzielte Gold eine beeindruckende reale Rendite von 7,45 % pro Jahr. Damit schlug es in den letzten zwei Dekaden nicht nur die US-Aktien (5,8 % p.a.), sondern auch die Märkte in Deutschland (3,9 % p.a.) und Großbritannien (3,3 % p.a.).

Fazit für den frühen Ruhestand

Die Forschung der Deutschen Bank ist Ihr ultimativer Fahrplan zur finanziellen Freiheit. Wer früh in Rente gehen will, muss die Logik der Langfristigkeit und die Kraft der Aktien akzeptieren.

  • Regel 1: Keine Angst vor Aktien. Sie sind über die Jahrhunderte die primäre Triebkraft für realen Vermögenszuwachs (5,4 % p.a. real) und damit der entscheidende Beschleuniger Ihres Ruhestandsplans.
  • Regel 2: Vermeiden Sie Bargeld. Es ist kein sicherer Hafen, sondern ein Garant für Kaufkraftverlust. Die historische reale Rendite von -2,8 % macht es zum größten Feind Ihres Vermögens.
  • Regel 3: Bleiben Sie investiert. Der Schlüssel liegt nicht im Timing des Marktes, sondern in der Zeit im Markt. Nur so profitieren Sie vom exponentiellen Zinseszinseffekt.
  • Regel 4: Berücksichtigen Sie Gold als Inflationsschutz. Obwohl Gold historisch nur bescheidene 0,4 % p.a. lieferte, hat es im 21. Jahrhundert (seit 2000) mit 7,45 % p.a. real beeindruckend performt. Es dient als wertvoller Diversifikator und Inflationspuffer in turbulenten Zeiten, wenn andere Märkte schwächeln.

Indem Sie sich auf die historische Evidenz stützen und strategisch langfristig in Vermögenswerte investieren, die tatsächlich Renditen über der Inflation liefern, stellen Sie die Weichen, um Ihren eigenen Weg in den frühen Ruhestand abzukürzen.