Datenflut als Goldgrube: Künstliche Intelligenz und Big Data boomen - diese US-Top-Aktien profitieren am meisten

Die Menschheit generiert riesige Datenmengen, Tools, die Künstliche Intelligenz (KI) nutzen, analysieren diese Daten. KI wiederum benötigt umfangreiche Datensätze, um Algorithmen zu entwickeln und zu verbessern. Die Kombination von KI und Big Data bietet daher ein enormes Potenzial. Aus Sicht der Bank Julius Bär ergibt das ein lukratives Anlagethema. Der Börsenwerte-Verlags-Blog berichtet und nennt die Namen der sieben besonders begünstigten Aktien.

Viele Anleger verknüpfen mit Schlagwörtern wie Megatrend, disruptives Geschäftsmodell und Innovation sehr gute Renditechancen. Allerdings lehrt die Erfahrung, dass die Hoffnung auf das große Geld auch damit nicht immer automatisch aufgeht. Doch natürlich gibt es auch Fälle, bei denen sich Investments in Aktien von Unternehmen, auf denen die zuvor genannten drei Schlagwärter passen, bereits enorme Gewinne brachten - und was noch wichtiger ist, wo auch weiterhin Kurschancen lauern dürften.

Zumindest auf dem Papier versprechen in dieser Hinsicht die mit vielen Innovationen und disruptiven Geschäftsmodellen einhergehenden Megatrends Big Data und Künstliche Intelligenz (KI) sehr viel Potenzial. Julius Bär erinnert in diesem Zusammenhang in einer aktuellen Publikation daran, dass sehr vieles, was wir tun, eine Datenspur hinterlässt - ob wir arbeiten, im Supermarkt einkaufen gehen oder im Internet surfen.

2023 erzeugte die Menschheit nach Angaben der zitierten Schweizer Privatbank schätzungsweise 34 Gigabyte Daten pro Kopf und Tag. Eine solche gewaltige Datenmenge zu verarbeiten, ist nicht einfach. Die Daten müssen nicht nur unter Einhaltung von Datenschutzgesetzen gespeichert werden, traditionelle Verarbeitungsanwendungen scheitern außerdem oft an der Komplexität der Daten und der scheinbar unendlichen Zahl von Datenpunkten.

Oft werden deshalb Anwendungen mit künstlicher Intelligenz (KI) eingesetzt, um die Daten sinnvoll nutzen zu können. Die KI wiederum benötigt enorme Datenmengen, um zu lernen und ihre Algorithmen zu verbessern. Am Ende kann die KI mithilfe der Daten Muster erkennen, Vorhersagen treffen und Erkenntnisse gewinnen. Dadurch entsteht eine ausgeprägte gegenseitige Abhängigkeit zwischen Big Data und künstlicher Intelligenz, so Julius Bär.

Der Einsatz von Big Data kann einen Wettbewerbsvorteil schaffen

Die Verfügbarkeit und die Qualität der Daten spielen dabei natürlich eine wichtige Rolle. Zur Wertschöpfungskette des Themas Big Data gehören zahlreiche Unterthemen wie etwa Datenerfassung, Speicherung/Infrastruktur, Analyse und Governance.

Die Gewinner auf diesem Gebiet dürften aus Sicht der Studienautoren große Unternehmen sein, die über umfangreiche Mengen eigener Daten verfügen und deren Analyse nutzen können, um Effizienz und Innovation zu verbessern. Dazu zählen nicht nur IT-Unternehmen, sondern Unternehmen aus allen Bereichen, wie zum Beispiel Gesundheitswesen, Finanzen und Industrie.

Das Potenzial der KI ist laut dem Finanzinstitut unbestreitbar und betrifft Anwendungen von virtuellen Assistenten bis hin zur Forschung und Betrugserkennung. An den Finanzmärkten erlebte das Thema im letzten Jahr einen Höhenflug und trug dazu bei, dass die Titel der so genannten «Glorreichen Sieben» den Rest des Marktes übertrafen. Gemeint sind mit diesem Begriff die Aktien von Alphabet, Amazon, Apple, Meta, Microsoft, Nvidia, Tesla:

Die Analysten von Julius Bär sind davon überzeugt, dass die KI unser Leben und unsere Volkswirtschaften künftig noch stärker durchdringen wird. Deshalb rechnen sie damit, dass die Nachfrage weiterhin schneller wächst als das Angebot und die Gewinnprognosen deutlich nach oben korrigiert werden dürften.

Die «Glorreichen Sieben» sind weiterhin führend bei wichtigen Innovationen

Aufgrund des günstigen strukturellen und zyklischen Umfelds des Themas schätzen die Experten Zukunfsthemen wie Cloudcomputing und KI nach wie als positiv ein. Genauer gesagt gehen sie davon aus, dass insbesondere drei Gruppen von Unternehmen von dem KI-Thema profitieren werden: Halbleiterhersteller, Cloudcomputing-Anbieter sowie Wegbereiter und Anwender von KI, bei denen es sich in erster Linie um Softwareunternehmen handelt.

Die Autoren der zitierten Publikation räumen zwar ein, dass die Bewertungen nach der Outperformance im vergangenen Jahr nicht mehr attraktiv sind. Die Bewertung allein sei jedoch kein Indikator für die zukünftige Performance und die fundamentalen Rahmenbedingungen seien noch immer positiv.

Die Bewertungen im KI-Bereich liegen über dem historischen Durchschnitt

Daten per 9. Januar 2024 Quelle: Bloomberg Finance L.P., Julius Bär Next Generation Research Hinweis: Der Z-Score ist ein normalisierter Wert, der auf einer Kombination verschiedener Bewertungskennzahlen basiert (z. B. Kurs-Gewinn-Verhältnis, Kurs-Buchwert-Verhältnis sowie Unternehmenswert/Gewinn vor Zinsen, Steuern, Wertminderungen und Abschreibung). Er zeigt, wie viele Standardabweichungen der aktuelle Wert vom Mittelwert abweicht.

Die Experten von Julius Bär gehen davon aus, dass die Gewinndynamik die zukünftige Performance vorantreibt, und bisher seien keine Anzeichen für eine Ermüdung oder Verlangsamung der Nachfrage zu erkennen. Deshalb rät die Privatbank dazu, investiert zu bleiben und die Dynamik zu nutzen.

Die zuständigen Analysten sehen die «Glorreichen Sieben» als Gestalter und Triebkräfte für wichtige Innovationen auf dem Gebiet der Informationstechnologie. Dank ihres anhaltend starken freien Cashflows und ihrer führenden Marktpositionen in wichtigen Wachstumsmärkten werden sie weiterhin Vorreiter in der Wertschöpfung bleiben. Daher ist man bei Julius Bär von den Gewinnern des letzten Jahres nach wie vor überzeugt und betrachtet etwaige Korrekturen als Möglichkeit, das Engagement in diesen Titeln zu erhöhen.

Anmerkung der Redaktion: Wir beim Börsenwerte Verlag teilen diese Einschätzungen und stufen die Akien der „Glorreichen Sieben“ ebenfalls weiterhin als langfristig aussichtsreich ein. Allerdings sollten Anleger stets auch flexibel genug bleiben, um bei Bedarf umzudisponieren – etwa für den Fall, dass sich der Wind an der Börse gegen dieses Septett wenden und/oder sich das Geschäftsumfeld negativ verändern sollte, in denen diese US-Top-Konzerne agieren.