Das sind die Aktien, die von einer sinkenden Inflation profitieren dürften

Die Inflation hat im Jahr 2022 ein regelrechtes Comeback gefeiert und vielerorts Höchstwerte erreicht, wie seit vielen Jahren nicht mehr. Das haben nicht nur Konsumenten gespürt, sondern auch an den Aktienmärkten haben die hohen Inflationsraten sowie die Interventionen der Zentralbanken für Aufsehen gesorgt, konstatiert die Bank Vontobel in einer aktuellen Publikation..

Auch die UBS beschäftigt sich in einer neuen Studie ausführlich mit dem Thema und schreibt dazu folgendes: „Nachdem die Inflation ihren Höchststand erreicht hat und länger als von den meisten erwartet anhielt, ist sie nun endlich im Begriff, sich schnell zu verflüchtigen. Wir glauben, dass das Tempo des Inflationsabbaus von nun an ebenfalls schneller sein wird als von den Märkten erwartet. Die Inflationserwartungen liegen bei 2,5 % bzw. 2,3 % für den US-Verbraucherpreisindex im Dezember 2023 bzw. Dezember 2024. Unsere Erwartungen liegen mit 2,2 % und 1,7 % niedriger.“

Disinflation dürfte bis 2025 das beherrschende Thema sein

Zur Frage, was die Disinflation in diesem Jahr antreiben dürfte, äußern sich die Analysten bei der Schweizer Großbank wie folgt: „Die Versorgungsengpässe haben sich vollständig aufgelöst, die Preise für Kerngüter gehen zurück, die Öl- und Erdgaspreise haben sich schlechter entwickelt als ihre Vorläufer, und die Grenzmieten werden zu viel niedrigeren Sätzen ausgehandelt. Unsere Echtzeit-Messungen zeigen, dass der Arbeitsmarkt schwächer ist, als es die Lohnsumme oder die freien Stellen vermuten lassen. Der Inflationsanstieg in Europa wurde weitgehend durch den Energiesektor angetrieben. Obwohl die HVPI-Inflation das EZB-Ziel von 2% erst im Jahr 2025 erreichen wird, wird die Disinflation bis dahin das dominierende Thema sein. Eine Ausnahme bildet China, wo die Inflation im Jahr 2023 vorübergehend auf 3% ansteigen dürfte, bevor sie im Jahr '24 wieder auf 2,1% sinkt. In der APAC-Region wird Disinflation auch im Jahr 2023 das vorherrschende Thema sein.

Wie positioniert man sich für ein Disinflationsregime?

Entscheidend aus Anlegersicht ist dabei natürlich, wie man sich am besten für so ein Disinflationsregime positioniert. Die UBS hat dazu einen quantitativen Rahmen entwickelt, um Aktien ausfindig zu machen, die in einem disinflationären Umfeld profitieren könnten. Auf der Grundlage der hauseigenen lokalen und globalen Inflationsindizes wählten die Studienautoren die Aktien aus, die am positivsten/negativsten von einer Disinflation in den USA, Europa, Großbritannien, APAC und Lateinamerika betroffen sind, und zwar auf der Grundlage von: (1) der Renditesensitivität gegenüber Veränderungen der UBS-Inflationsindizes, (2) der Kursentwicklung in Zeiten sinkender Inflation und (3) der Sensitivität der Erträge gegenüber Veränderungen der UBS-Inflationsindizes.

Mit Hilfe der skizzierten Bottom-up-Analyse ergibt sich das folgende Bild auf Branchen-/Sektorebene:

1. Übergewichtungen: Die Sektoren zyklische Konsumgüter, Gesundheitswesen und Kommunikationsdienste haben sich in Zeiten sinkender Inflation empirisch besser entwickelt als andere Sektoren und wiesen das geringste Beta zu Inflationsänderungen auf. Die erwarteten Umsätze in den Bereichen Technologie und Gesundheitswesen sind am wenigsten positiv mit der Veränderung der UBS-Inflationsindizes korreliert.

2. Untergewichtungen: Es überrascht laut UBS nicht, dass Energie in allen vier Regionen am schlechtesten abschneidet. Auch Finanz- und Industriewerte schneiden bei allen drei Kennzahlen schlecht ab (fast immer in der unteren Hälfte). Rohstoffe sind ein weiterer potenzieller Kandidat für eine Untergewichtung, insbesondere in Europa und Apac.

Nachfolgend zeigen wir auch noch eine Liste mit jenen ausgewählten Aktien aus den USA, der EU, Großbritannien, Lateinamerika und der APAC-Region, auf die sich gemäß den Ergebnissen der UBS-Analysen ein Disinflationsumfeld positiv auswirken sollte.

Zur Sicherheit sei an dieser Stelle ausdrücklich ergänzt, dass solche Ausarbeitungen keine Garantie dafür beinhalten, dass sich die ermittelten Ergebnisse auch tatsächlich einstellen. Vielmehr sind solche Analysen ohne Erfolgsgarantie lediglich als Anregungen zur Ideengenerierung zu verstehen.

Aktien bei denen sich eine Disinflation positiv auswirken sollten gemäß den UBS Strategy Framework-Daten: