Boom an der Börse: Warum die Deutsche Bank den Dax bis Ende 2025 auf 23.000 Punkte steigen sieht

Deutsche Aktien sind „in“, wie ein Dax-Rekord nach dem anderen beweist. Und laut Deutscher Bank könnte der deutsche Aktienleitindex bis Ende 2025 noch weiter steigen.
Der Börsenwerte Verlags Blog berichtet über Gewinnaussichten, Bewertung sowie Marktperspektiven. Hier erfahren Anleger, was dafür spricht, weiterhin in deutsche Aktien zu investieren. Acht anschauliche Charts erleichtern dabei das Verständnis.

Volle Fahrt voraus hieß der Leitspruch beim Dax im Januar. Denn der Dax stieg im ersten Monat des neuen Jahres gleich um satte 9,2%. Das ist mehr als das, was in Sachen Performance sonst im langfristigen Gesamtjahresdurchschnitt zu Buche steht. #Dax

Der starke Jahresauftakt wirft aus Anlegersicht die Frage auf, ob nach wie vor noch Dampf im Kurs-Kessel ist oder ob der deutsche Aktienmarkt sein Pulver damit vielleicht bereits verschossen hat.
Zumal die fulminante Rekordjagd viele Anleger auf dem falschen Fuß erwischt haben dürfte, da das Marktumfeld von Problemen wie den drohenden US-Zöllen gegen Europa, der politischen Unsicherheit durch die anstehende Bundestagswahl und der Konjunkturflaute in Deutschland geprägt ist.

In einer aktuellen Studie beschäftigt sich die Deutsche Bank mit den Ergebnisprognosen am deutschen Aktienmarkt, der vorherrschenden Bewertung und dem Dax-Ausblick. #Aktienmarkt

Nachfolgend erfahren Sie mehr über die von den zuständigen Analysten bei ihrer Marktanalyse gewonnenen Einsichten. #Börse

Ergebnisschätzungen haben sich zuletzt stabilisiert

Nach einem sehr schwachen dritten Quartal, das vor allem von der Automobilindustrie getrieben wurde, erwartet der Konsens, dass das Gewinnwachstum im Dax im vierten Quartal 2024 negativ geblieben ist (-13%).
Die Schätzungen für das abgelaufene Quartal waren seit Juni um 17% gesenkt worden, haben sich aber seit dem Ende der Gewinnsaison zum dritten Quartal stabilisiert.

Bloomberg-Konsensprognosen für das vierte Quartal zu Umsatz und Ergebnis

Quellen: Bloomberg Finance LP, Deutsche Bank Research 01/24/2025

Ein großer Teil des Gewinnrückgangs ist laut Deutscher Bank erneut auf die schwächeren Autogewinne und einen starken negativen Basiseffekt im Energiebereich zurückzuführen. Es wird den Angaben zufolge jedoch auch erwartet, dass die Gewinne in den Bereichen Industrie, Technologie, Gesundheit und Finanzen ebenfalls schwächer ausfallen werden.

Lediglich bei Chemie, zyklischen Konsumgütern (ohne Auto), Telekommunikationsunternehmen und Versorgern wird ein positives Gewinnwachstum erwartet.
Für den STOXX 600 sind die Konsenserwartungen nach Erachten der Analysten bei dem zitierten deutschen Kreditinstitut zu pessimistisch, und sie sehen viel Spielraum für positive Überraschungen (Big beats).

Sektor-Beiträge zum Gewinnwachstum im 4. Quartal (im Vergleich zum Vorjahr)

Es wird hausintern auch erwartet, dass das Umsatzwachstum im vierten Quartal positiv geworden ist und sich in den kommenden Quartalen wieder beschleunigt.
Ein stärkerer sequenzieller Anstieg des Gewinns im Vergleich zum Umsatz sollte zu einer Ausweitung der Margen von 5,1% im Vorquartal auf 5,9% führen, so das Urteil. #Finanzen

Die Gewinnmargen dürften im vierten Quartal 2024 gestiegen sein

Quellen: Bloomberg Finance LP, Deutsche Bank Research 01/24/2025

Verbliebenes Anstiegspotenzial von 5,6% bis Jahresende

Der Konsens erwartet insgesamt eine Ergebnisveränderung im Gesamtjahr von -9% yoy (+1% ex-Autos). Für 2025 wird dann mit einer kräftigen Erholung der Erträge und einem Wachstum von 11% gerechnet (Deutsche Bank-Prognose: +9%).
Interessanterweise wird dieser Aufschwung auch ohne einen starken Aufschwung bei den Autogewinnen erwartet, die in diesem Jahr voraussichtlich nur um 4 % steigen werden. Stattdessen wird erwartet, dass die Erträge in den Bereichen Technik, Industrie und Finanzen am stärksten zulegen werden.

Der Dax liegt bisher in diesem Jahr wie bereits geschrieben sehr deutlich im Plus und hat sowohl den STOXX 600 als auch den S&P 500 Index in Punkto Performance übertroffen.
Bis zum Jahresendziel der Deutschen Bank von 23.000 Punkten hat der deutschen Aktienleitindex beim Stand vom 31.01.2025 von Punkten aber noch immer % Luft nach oben –
wobei für den Fall einer aufgehenden Rechnung vom unterstellten Zuwachs rund 3%-punkte der erwarteten Dividendenrendite von 3% zu verdanken wären. #STOXX 600 Index, #S&P 500 Index

Die Deutsche Bank traut dem Dax bis Jahresende mehr zu als der Marktkonsens

Quellen: Bloomberg Finance LP, Deutsche Bank Research 01/24/2025

Finanzwerte, Industriewerte und Autos machen 2/3 der Dividendenzahlungen aus

Quellen: Bloomberg Finance LP, Deutsche Bank Research 01/24/2025

Gestiegene Bewertung ermöglicht anhaltende Hausse und begrenzt weiteres Potenzial

Der größte Teil der bisherigen DAX-Rallye in diesem Jahr ist eher auf eine starke Ausweitung des Kurs-Gewinn-Verhältnisses als auf höhere Gewinnerwartungen zurückzuführen.
Die starke Rallye zum Jahresbeginn ging mit einem Anstieg des Index-KGV von 13,3 auf 14,3 einherund lässt aus Sicht der Deutschen Bank bewertungstechnisch gesehen nur noch begrenztes Aufwärtspotenzial zu.

Bewertungspannen von Dax, STOXX 600 und S&P 500 gemessen am geschätzten Zwölfmonats-KGV von 2015 bis heute

Quellen: Bloomberg Finance LP, Deutsche Bank Research 01/24/2025

Bewertung – Entwicklung des geschätzten Dax-KGVs von 2015 bis heute)

Quellen: Bloomberg Finance LP, Deutsche Bank Research 01/24/2025

Die bis Ende 2025 noch für möglich gehaltenen Kursgewinne speisen sich aus der Hoffnung auf steigende Unternehmensergebnisse (die Deutsche Bank rechnet, wie erwähnt, mit einem Gewinnanstieg im Dax von +9%) im Gesamtjahr. Zudem dürften ein stärkeres Weltwirtschaftswachstum und niedrigere Zinsen als positive Kurskatalysatoren wirken.

Es wird spannend sein zu beobachten, ob die Prognosen der Deutschen Bank aufgehen. Im Börsenwerte Verlags Blog halten wir Sie über das Marktgeschehen auf dem Laufenden. #Börsenwerte Verlags Blog