BMW, Wacker Chemie & Co.: Das sind die jeweils zehn nachhaltigsten Dividendenzahler aus Dax und MDax

Wer sich mit der Geldanlage beschäftigt, lernt schnell, wie groß die Bedeutung von Dividenden bei Aktieninvestments ist. Wichtig ist dabei vor allem die Nachhaltigkeit der Ausschüttungen. Deshalb ist das Dividendenmodell der Landesbank Baden-Württemberg so interessant. Denn es stellt genau auf diese Aspekt ab. Im Blog zeigen wir, welche Titel derzeit in den Indizes Dax, MDax, Euro Stoxx 50 und S&P 500 Index in Sachen nachhaltige Dividendenzahlungen am besten dastehen.

Die Geschäfte vieler Unternehmen in Deutschland, Europa und in den USA haben sich im Vorjahr besser entwickelt, als das angesichts von Ukraine-Krieg, Inflations-Explosion und einer massiven Trendwende nach oben bei den Leitzinsen von Seiten vieler Marktteilnehmer angenommen wurde.

Die Folge mit Blick auf die 40 Dax-Konzerne ist beispielsweise, dass deren Ausschüttungssumme im laufenden Jahr voraussichtlich um 7,6% von 50,2 Mrd. Euro auf 54,0 Mrd. Euro steigen dürfte. Die Rekord-Sonderdividende von Volkswagen in Höhe von 9,5 Mrd. Euro von Anfang Januar ist hierin noch nicht einmal berücksichtigt.

Dabei dürften 26 Konzerne ihre Dividende erhöhen, acht ihre Ausschüttung pro Aktie unverändert lassen, und sechs die Dividende senken. Dies dürfte dem Dax laut Landesbank Baden-Württemberg in den Monaten April und Mai aufgrund seines Charakters als Performanceindex helfen: Nahezu 300 Dax-Punkte werden in diesen beiden Monaten auf das Konto von Dividendenzahlungen gehen, heißt es dazu erläuternd.

Nachhaltigkeit ist wichtiger als die Größe

Im Hinblick auf Dividenden ist es aber hilfreich, aus Anlegersicht immer wieder einmal darauf hinzuweisen, dass es letztlich nicht so sehr auf die absolute Dividendenhöhe oder nur auf das Ausmaß der Dividendenrendite ankommt, sondern mit der wichtigste Aspekt jener ist, wie nachhaltig die Ausschüttungen sind.

Nachhaltigkeit bei Dividendenzahlungen ist allein schon deshalb wichtig, weil Unternehmen nicht in der Lage sein werden, Dividenden auf lange Sicht aufrechtzuerhalten, wenn sie nicht genügend Gewinne erwirtschaften. Wenn ein Unternehmen Dividenden zahlt, die höher sind als seine Gewinne, kann es sich in eine finanziell instabile Situation bringen.

Unternehmen, die Dividenden auszahlen, können damit auch den Kursverlauf ihrer Aktien beeinflussen. Wenn ein Unternehmen eine lange Geschichte von nachhaltigen Dividendenzahlungen hat, kann dies das Vertrauen der Anleger in das Unternehmen stärken und zu einem höheren Aktienkurs führen. Umgekehrt können Unternehmen, die unregelmäßige oder unsichere Dividendenzahlungen haben, das Vertrauen der Anleger verlieren und zu einem niedrigeren Aktienkurs beitragen.

Das Dividendenmodell errechnet Dividenden-Nachhaltigkeit mit einem Scoring-Modell

Insgesamt ist es angesichts des skizzierten Hintergrundes wichtig, dass Investoren die Finanzlage eines Unternehmens genau analysieren, bevor sie in dessen Aktien investieren, um sicherzustellen, dass die Dividendenzahlungen nachhaltig sind und diese die finanzielle Stabilität des Unternehmens nicht gefährden.

Oder man vertraut auf Anleger auf Daten, die professionelle Marktteilnehmer bereitstellen. Regelmäßig Berechnungen zur Nachhaltigkeit von Ausschüttungen nimmt beispielsweise die Landesbank Baden-Württemberg mit Hilfe eines intern erstellten Dividendenmodell-Ansatzes vor.

Bei diesem Scoring-Modell ergänzt und verfeinert das deutsche Kreditinstitut die Methode, bei der Auswahl von Aktien auf die Dividendenrendite zu achten, noch um weitere Daten zur ökonomischen Nachhaltigkeit der Dividendenzahlungen. Die hieraus resultierenden Ranglisten, die man im vierteljährlichen Rhythmus veröffentlicht, sind zwar ausdrücklich nicht als Kaufempfehlungen zu verstehen, aber sie können bei der Ideengenerierung bei der Aktienanalyse helfen.

Konkret liegt der Fokus bei dem Modell auf einer nachhaltigen und attraktiven Dividendenausschüttung. Zudem sind eine gute Bonität, hohe Ertragskraft und solides Wachstum wichtige Zusatzkriterien. Betrachtet werden sowohl historische Daten als auch Schätzungen für das laufende Geschäftsjahr.

Der Multi-Faktoren-Ansatz vergibt Scores zwischen 0 und 100 für jeden Inputfaktor. Die  Bewertung erfolgt in Relation zu anderen Titeln im jeweiligen Index. Die Punkte werden nach Bedeutung der Inputfaktoren gewichtet und aggregiert.

Im Einzelnen handelt es sich um jene sechs Inputfaktoren: 1) Erwartete Dividendenrendite für das Gesamtjahr 2022 (Ausschüttung i.d.R. 2023) 2) Dividendensenkungen (Zeitraum 2013 – 2022e) 3) Dividendenerhöhungen (Zeitraum 2013 – 2022e) 4) Durchschnittliche Dividendendeckung (Zeitraum 2013 – 2022e) 5) EPS-Wachstum (Zeitraum 2013 – 2022e) 6) EPS-Schwankung (Zeitraum 2013 – 2022e). Die Dividendenrendite hat ein Gewicht von 50%, die anderen 50% verteilen sich gleichmäßig auf die fünf anderen Faktoren.

Altria, Wacker Chemie und zwei Mal BMW führen die Dividenden-Screenings an

Nachfolgend zeigen wir die aktuellen Scoring-Listen mit den jeweiligen Top-10-Werten zum Dax, MDax, Euro Stoxx 50 und S&P 100 aus der am 11.04.2023 erstellten Dividendenmodell-Studie.

Quellen: Refinitiv, LBBW Research, (“Dividende 2022e“ entspricht i.d.R. Ausschüttung 2023)
Quellen: Refinitiv, LBBW Research, (“Dividende 2022e“ entspricht i.d.R. Ausschüttung 2023, *Konsensschätzungen I/B/E/S, sonst Schätzungen LBBW)
Quellen: Refinitiv, LBBW Research, (“Dividende 2022e“ entspricht i.d.R. Ausschüttung 2023, *Konsensschätzungen I/B/E/S, sonst Schätzungen LBBW)
Quellen: Bloomberg, LBBW Research, (“Dividende 2022e“ entspricht i.d.R. Ausschüttung 2023, Schätzungen i.d.R. Bloomberg-Estimates (BEST))