Bankaktien aus Europa sind auf Hausse-Kurs: Ein Bullenmarkt, der anhalten könnte

Die lange vernachlässigten europäischen Bankaktien haben die Wende zum Guten vollzogen. Einher geht das mit operativem Rückwind, aktionärsfreundlichen Ausschüttungen und nach wie vor moderaten Bewertungen. Ein Gesamtpaket, das laut dem Vermögensberater Taunus Trust weiteres Aufwärtspotenzial verspricht. Der Börsenwerte-Verlags-Blog berichtet.

Der Stoxx 600 Bank Performance-Index kommt derzeit auf ein Zwölfmonatsplus von fast 33%. Das nennt man einen richtig guten Lauf. Insbesondere wenn man bedenkt, dass dieser Sektor eine halbe Ewigkeit lang mausetot zu sein schien. Doch das Blatt hat sich gewendet und auf Sicht von zwölf Monaten ist es gelungen, auch den Stoxxs 600 Performance-Index klar abzuhängen.

Geht es nach Taunus Trust Research, dann gibt es in dem Segment sogar noch weiteres Aufwärtspotenzial. Jedenfalls nimmt bei diesem Vermögensberater der vermögensverwaltende Fonds Huber Portfolio SICAV selektive Zukäufe unter anderem im europäischen Bankensektor vor.

In einer aktuellen Bestandsaufnahme dazu heißt es, dass sich europäische Banken in den beiden vergangenen Jahren zwar bereits deutlich erholt haben, sowohl absolut betrachtet als auch gegen den Gesamtmarkt und ihre US-Pendants. Eine Bestandsaufnahme, die der nachfolgende Chart bestätigt.

Quelle: Taunus Trust Research

Wie es aber gleichzeitig, auch in Anspielung auf den nachfolgenden zweiten Chart weiter heißt, zeigt ein langfristiger Blick auf die Entwicklung der Branche seit Ende der 80er Jahre, dass von der aufgelaufenen Underperformance seit der Subprimekrise kaum etwas aufgeholt wurde. 
 

Quelle: Taunus Trust Research

Die deutliche Underperformance hatte laut Taunus Trust Research durchaus operative Gründe, unter anderem die Abschreibungen aus der Finanzkrise, die Belastung durch die Niedrigzinsphase, die weniger marktfreundliche Regulierung als in den USA oder die Überkapazitäten im Sektor. Das konnte man auch an schwächeren Wachstumsraten und Rentabilitätskennziffern ablesen.

Aber nach vielen Jahren Sparkurs, diversen Institutszusammenlegungen und einer deutlichen Zinswende, welche der Branche endlich wieder auskömmliche Zinsmargen beschert, kann hier ein deutlicher Turnaround konstatiert werden. Dies hat sich jedoch trotz der jüngst besseren Kursentwicklung noch nicht nachhaltig in der Bewertung niedergeschlagen. Vielmehr bewege sich diese immer noch nahe den Allzeit-Tiefs. Sowohl absolut betrachtet als auch relativ zum Gesamtmarkt sowie zu den US-Peers würden Aktien aus Europa daher weiterhin sehr attraktiv erscheinen. 

Quelle: Taunus Trust Research

Und dies, wie die zuständigen Autoren in der zitierten Publikation betonen, bei aktuell – im Vergleich zu US-Banken - höheren Wachstumsraten und höherer Rentabilität! 

Quelle: Taunus Trust Research

Insofern denken die Experten bei Taunus Trust Research, dass europäische Banken dank des operativen Rückenwinds noch Aufholpotential haben. Zumal sie darüber hinaus sehr aktionärsfreundliche Ausschüttungen bzw. hohe Aktienrückkaufprogramme bieten, um die Notierungen zu stützen. 

Aus diesen Gründen fokussiert sich der Vermögensverater seit Längerem innerhalb des Finanzsektors, der mit 10% im Huber Portfolio SICAV gewichtet ist, auf europäische Banken (6%) und tätigt dort selektive Zukäufe, nicht jedoch bei deutlich weniger attraktiven US-Banken oder Versicherungen, die im Weltaktienmarkt viel höher gewichtetet sind.  

Abschließender Hinweis: Der Börsenwerte Verlag zählt in seinen Publikationen ebenfalls einige Bankaktien zu den Mitfavoriten. So gehört im Money Mail das Trio Commerzbank, Bank of Ireland und Caixabank zu den bestehenden Altempfehlungen aus dem besprochenen Sektor.