Die Dividenden-Zusatzrendite

Ein Analyse-Update

Dividendenstrategie-Tabelle

Wir beschreiben hier eine Strategie für regelmäßige Einnahmen durch Käufe von ausgewählten Aktien. Dafür haben wir hier eine Liste von Dividendenaktien zusammengestellt, deren Ausschüttungstermine so über das Jahr verteilt sind, dass Monat für Monat Dividendenerträge auf das Konto eingehen. Mit dieser Dividendenstrategie kann sich der Anleger somit quasi eine Dividenden-Zusatzrendite sichern. Die aktuelle Dividendenrendite liegt im Durchschnitt der zwölf ausgewählten Titel bei gut vier Prozent.

Dividenden Monat für Monat

Wer bereits investiert ist, hat somit am 19. Oktober gerade erst die Ausschüttung des Wohnimmobilienkonzerns BUWOG erhalten. Am 18. November darf sich der Anleger dann auf eine Dividende der Sekt. Schloss Wachenheim freuen. Im Dezember gibt es eine Quartalsdividende des französischen Ölkonzerns Total, am 27. Januar folgt EVN und bereits am 2. Februar fließt die Dividende des DAX-Konzerns Siemens aufs Konto. So geht es Monat für Monat weiter. Die Spanne der Dividendenrenditen unserer zwölf Titel liegt aktuell zwischen 2,9 Prozent bei Sekt. Schloss Wachenheim und 5,5 Prozent beim Ölgiganten Total.

Durchschnittliche Rendite von gut vier Prozent

Nach Abzug von Steuern ist mit dieser Strategie mit einer Rendite von über drei Prozent zu rechnen. Dies ist in diesen Niedrigzinszeiten attraktiv. Der Vorteil liegt auf der Hand: Der Anleger erhält regelmäßige Zahlungen, ohne dabei Teile seines Vermögens verkaufen zu müssen. Wir rechnen damit, dass die Zinsen noch einige Jahre sehr tief bleiben werden. Wer in diesem Nullzinsumfeld nach regelmäßigen und auskömmlichen Ausschüttungen sucht, der wird am Rentenmarkt nicht mehr fündig oder muss unverhältnismäßig hohe Risiken eingehen. Ausgewählte Dividendenaktien hingegen erfreuen mit Ausschüttungen weit oberhalb des aktuellen Zinsniveaus.

 

Dividenden sollten im Trend weiter steigen

Ein weiterer Vorteil: Ein Blick in die Börsenhistorie zeigt, dass Dividenden nicht wie die Zinszahlungen der Anleihen - soweit überhaupt noch Zinsen gezahlt werden - über die Jahre konstant bleiben, sondern im Trend eher steigen. Gute Unternehmen wachsen profitabel und schütten immer mehr Geld an ihre Aktionäre aus. Neben diesen voraussichtlich im Trend steigenden Dividenden ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Aktienkurse im Laufe der Zeit weiter nach oben laufen. Dies gilt umso mehr, da immer mehr Anleger erkennen sollten, dass gute Dividendenaktien eine echte Alternative zum zinslosen Sparen bei den Banken oder mit Anleihen ist.

 

Nicht nur auf die Dividendenhöhe achten!

Und was ist mit den Risiken? Natürlich können Aktienkurse fallen und Dividenden gekürzt oder sogar ganz gestrichen werden. Es bestehen also durchaus Risiken. Diese Gefahren lassen sich teilweise reduzieren. So sind bei der Zusammensetzung der Favoriten wesentliche Punkte zu beachten. Es ist sinnvoll, eine breite Branchenstreuung zu beachten, um die Risiken zu minimieren. Zudem ist es wichtig, nicht nur allein auf die aktuelle Dividendenhöhe zu achten, sondern auch auf die Stabilität der Dividenden sowie die Chancen auf künftige Dividendenanhebungen. Vor diesem Hintergrund haben wir beispielsweise auch den Nebenwert Sekt. Schloss Wachenheim mit auf unsere Dividendenliste genommen, obwohl die Dividendenrendite mit 2,9 Prozent relativ niedrig ausfällt. Doch das Unternehmen hebt seine Ausschüttungen stetig an und sollte diesen Trend noch weiter fortsetzen. Seit 2012 ist die Dividende von 0,23 Euro über 0,30 Euro und 0,34 Euro auf zuletzt 0,40 Euro gestiegen. Jetzt wurde eine weitere Anhebung auf 0,43 Euro angekündigt. Dieser Aufwärtstrend dürfte intakt bleiben, da Sekt. Schloss Wachenheim nur einen relativ moderaten Teil des Gewinns von zuletzt 1,29 Euro je Aktie an die Aktionäre ausschüttet und somit Spielraum für höhere Dividenden hat.

 

Sechs positive Überraschungen

Im vergangenen Jahr hielten sich die Dividenden-Anhebungen und – senkungen in ihrer Auswirkung auf die Gesamtrendite unserer Dividendenliste rund die Waage. Höher als erwartet sind die Dividendenausschüttungen bei AVT, Munich Re, Freenet, Eurokai, DIC Asset sowie eben auch bei Sekt. Schloss Wachenheim ausgefallen.

 

Bastei Lübbe mit Dividendeneinbruch

Leider gab es bei Westag&Getalit und besonders beim Nebenwert Bastei Lübbe Enttäuschungen. Hier wurden die Dividenden gesenkt. Bei Bastei Lübbe sogar sehr deutlich von 0,30 Euro auf nur noch 0,10 Euro. Bei diesem aggressiv ins Digitalgeschäft drängenden Verlag gab es Diskussionen um Bilanztricks und eine insgesamt enttäuschende operative Entwicklung. Diese Probleme könnten sich noch längere Zeit negativ auf die Dividendenfähigkeit auswirken. Vorsichtige Anleger können hier Risiken begrenzen und in eine solidere Dividendenaktie tauschen. Doch das Geschäftsmodell hat spekulativ weiterhin Potenzial und eventuell geht es auch mit der Dividende wieder aufwärts. Die Analysten trauen dem Unternehmen im Durchschnitt eine Rückkehr zu alter Dividendenstärke zu und prognostizieren nach 0,10 Euro im laufenden Jahr wieder einen Anstieg auf 0,30 Euro. Dies würde die Dividendenrendite auf über fünf Prozent nach oben treiben. Wir halten diesen Dividendenausblick angesichts der aktuellen Probleme für recht gewagt und kalkulieren mit einer Dividende von 0,20 Euro. Wir lassen Bastei Lübbe spekulativ auf unserer Dividendenliste. Vorsichtige Anleger, die jetzt neu einsteigen, sollten zunächst auf ein Investment in Bastei Lübbe verzichten und abwarten, ob tatsächlich eine Rückkehr zu alter Dividendenstärke gelingt.

Drei aktuelle Favoriten

Drei aktuelle Favoriten

Drei aktuelle Favoriten

Wer jetzt mit dieser Strategie starten will, der muss keinesfalls gleich alle zwölf Aktien auf einen Schlag erwerben. Auch ein zeitlich gestaffelter Einstig ist sinnvoll. In diesem Fall müsste sich der Anleger nicht einmal über zwischenzeitlich fallende Aktienkurse ärgern, weil Käufe zu niedrigeren Kursen gleichbedeutend sind mit höheren Dividendenrenditen.

Als derzeit besonders attraktive Kaufkandidaten stufen wir Siemens, Eurokai und Freenet ein. Dieses Trio ist ein sinnvoller Ausgangspunkt für einen Einstieg in eine langfristige Dividendenstrategie.