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Bei Villeroy & Boch scheint uns der Zeitpunkt für einen Verkauf derzeit ungünstig zu sein

03.08.2023 | Money Mail Nr. 91/2023

Villeroy & Boch (ISIN: DE0007657231 - 18,90 Euro) ist einer jener Mitfavoriten von uns, deren Geschäftverlauf eng mit der Konsumlust verbunden ist. Aktuelt macht sich dieser Einflussfaktore leider negaitv bemerkbar. Denn der Keramik- Hersteller musste unlängst eingestehen, dass nach einem Umsatz- und Ergebnisrückgang im zweiten Quartal die bisherige Jahresprognose nicht mehr zu halten ist.

Wegen der weiterhin rückläufigen Baukonjunktur in Europa rechnet das Unternehmen nun mit einem Rückgang der Erlöse um 3,0% bis 6,0% und einer Verminderung des Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 5,0% bis 10,0% gegenüber dem Vorjahr. Zuvor hatte die Gesellschaft bei Umsatz und EBIT Zahlen auf dem Vorjahresniveau in Aussicht gestellt.

Im ersten Halbjahr bewegte sich der Umsatz mit 437,8 Mio. Euro um 10,7% unter dem Vorjahreszeitraum. Der Vorstand begründete dies insbesondere mit der schwachen Entwicklung in Zentraleuropa, während die Erlöse in Südeuropa und Asien zulegten. Im Unternehmensbereich Bad & Wellness machte sich zudem eine Kaufzurückhaltung bei Outdoor-Spas aufgrund politischer Restriktionen im Kontext der Energiekrise bemerkbar.

Das Konzern-EBIT fiel um 6,3% auf 38,7 Mio. Euro. Dabei konnte der umsatzbedingte Ergebnisrückgang nur teilweise durch Kosteneinsparungseffekte sowie Erträge aus Fremdwährungsabsicherungen kompensiert werden. Von April bis Juni ermäßigte sich der Umsatz von 241,8 Mio. auf 208,5 Mio. Euro, das EBIT ging von 20,9 Mio. auf 19,1 Mio. Euro zurück.

Unser Kauf-Tipp erfolgte in diesem Fall in Money Mail-Ausgabe 21-22 und zwar zu Notierungen von 24,80 Euro. Die derzeit angeschriebenen Buchverluste werden etwas gemildert durch zwei vereinnahmte Dividendenzahlungen von 1,00 Euro für das Geschäftsjahr 2021 und von 1,20 Eur je Aktie für 2022. Ob für das laufende Jahr wie von Analysten geschäzt tatsächlich 1,23 Euro gezahlt werden, bleibt angesichts des schwierigen Geschäftsumfelds aus unserer Sicht abzuwarten.

Relativ attraktiv sollte die Dividendenrendite aber weiterhin ausfallen. Basierend auf der Ergebnisschätzung von 2,56 Euro für das laufende Jahr ergibt sich außerdem ein einstelliges und damit sehr niedriges geschätztes KGV. Zusammen mit der Tatsache, dass die Kurse derzeit durch das schwache Konsumumfeld gedrückt sind, halten wir einen Ausstieg zum jetzigen Zeitpunkt für ungünstig. Unter normalen Bedingungen ist das jedenfalls erst dann anzuraten, wenn sich die konjunkturelle Lage in Europa wieder etwas aufgehellt hat und sich das dann auch in wieder höheren Notierungen niederschlägt.

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